Ach, das würde niemandem einfallen, die spanische Inquisition als das "wahre Gesicht des Christentums" zu bezeichnen? Als was haben die verbrannten "Ketzer" dann ihre Hinrichtungen erlebt? Als bedauerlichen Irrtum von Glaubensabweichlern? Oder eben genau als das was es war: als real existierendes und real handelndes Christentum!
Der zurzeit massenmordende "Islamische Staat" ist eine Variante
des realen Islams und die Ermordeten sind reale Menschen, die wirklich tot sind.
Noch wahrer kann dieses Gesicht des Islams nicht sein!
Bis in Europa
die katholische Inquisition überwunden war, das hat lange gedauert, noch
im 20. Jahrhundert gab es die Nachklänge in der Form des katholischen Klerikalfaschismus,
auch der österreichische Diktator Dollfuß war sich sicher, die
Verbrechen, die er befahl, entsprechen dem Willen seines Gottes. In seiner berüchtigten
Rede am Katholikentag 1933 hatte er verkündet: "Und so stehe ich vor
Euch mit der Bitte: Bleibt Euch des Ernstes unserer Zeit bewusst, seid Euch
dessen bewusst, dass wir die Aufgabe haben, die Fehler der letzten 150 Jahre
unserer Geistesgeschichte gutzumachen und auf neuen Wegen unserer Heimat
ein neues Haus zu bauen, und dass jeder einzelne die Pflicht hat, an diesem
Neubau mitzuarbeiten. Wir alle gehen auch heute wieder mit dem Glauben von hier
weg, einen höheren Auftrag zu erfüllen. Wie die Kreuzfahrer von dem
gleichen Glauben durchdrungen waren, so wie hier vor Wien ein Marco d'Aviano
gepredigt hat 'Gott will es' - so sehen auch wir mit starkem Vertrauen in
die Zukunft, in der Überzeugung: Gott will es!"
Der Bundeskanzler
Engelbert Dollfuß war genauso das wahre Gesicht des Katholizismus wie
die Inquisition. Das heutige Gesicht der katholischen Kirche wird dadurch
geformt, dass es eben nicht mehr so geht, wie es früher gegangen ist. Und
im Islam: dort wo der Islam die Macht hat, dort kann er auch sein wahres Gesicht
zeigen, in Europa geht das (noch) nicht so recht.
Ein zweites Beispiel zum wahren Islam geisterte durch Internet: "Alle
muslimisch geprägten Länder agieren gegen die Grundprinzipien des
Korans, des wahren Islams (Sure 10, Vers 100), welcher besagt, dass alle
die nicht ihren Verstand, die Vernunft benutzen, Gott bestrafen wird. Der Zustand
der islamisch geprägten Länder ist der beste Beweis dafür, eine
Zone frei von Verstand und Vernunft mit all den einhergehenden Problemkonstellationen
(..)."
Dass im IS, bei den Saudis oder im Iran etc. die Vernunft
nicht viel zu reden hat, ist klar. Aber dass im Koran angeordnet wäre,
die Menschen hätten sich in Religionsfragen vernünftig zu verhalten,
ist unwahr. Die o.a. Koranzeile lautet zwar: "Niemandem steht es zu,
zu glauben, es sei denn mit Allahs Erlaubnis Er sendet Seinen Zorn über
jene, die ihre Vernunft nicht gebrauchen mögen."
Aber in
den Zeilen davor hatte es geheißen, Allah hätte ja die Menschen zum
Glauben zwingen können, habe es aber nicht getan, darum sollten es Menschen
auch nicht tun. Das hört sich vernünftig an, aber der Text geht
ja weiter: weil unter "Vernunft" wird dort verstanden, dass es
vernünftig ist, an Allah zu glauben, weil Allah die Menschen, die unvernünftig
sind und das nicht tun, schwer strafen wird, auch die Heuchler, die nur
so tun als würden sie glauben, denn gerettet werden nur die Gläubigen,
die mit Vernunft und Verstand den Islam als Glaube akzeptieren.
Wenn
in Saudi Arabien der Blogger Raif Badawi eingesperrt und ausgepeitscht wird,
weil er meinte, die drei abrahamitischen Religionen sollten gleichberechtigt
sein, dann gehört er gemäß Sure 10 zu den von Allah verdammten
Unvernünftigen. Der Verstand und die Vernunft laut Koran sind ausschließlich
auf den
Islam ausgerichtet, alles andere ist unvernünftig und führt zum Scheitan
in die Dschehenna.
Und wenn jemand, der durch eine Forderung nach Anerkennung
anderer Religionen als gleichwertig oder gleichberechtigt gegen die islamische
Vernunft und den islamischen Verstand agitiert, der kann dann wohl im real existierenden
Islam eingesperrt und ausgepeitscht werden.