Religion.ORF meldete am 27.3.2015:
"Systemversagen - so erklärt
das Münchner Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP)
die über Jahrzehnte reichenden Missbrauchsfälle im oberösterreichischen
Stift Kremsmünster.
Nach dem Auffliegen der Affäre 2010 hatte
das Stift das Institut mit einer Studie zur Aufarbeitung beauftragt. Im Projektbeirat
waren Abt und Prior, drei IPP-Experten sowie fünf ehemalige Schüler
vertreten. Den Kern der Untersuchung bilden Interviews mit ehemaligen Schülern,
Patres und weltlichen Angestellten, die zwischen 1945 und 2000 im Stift tätig
waren. Dabei wurden 350 Fälle sexueller, körperlicher oder psychischer
Gewalt ausgemacht, 24 Personen wurden beschuldigt. Da es sich um keine repräsentative
Umfrage handelt, besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Als Faktoren,
die das Geschehene möglich gemacht haben, nannten die Sozialforscher einerseits
den kirchlich-institutionellen Rahmen und die strenge Hierarchie. Aber auch
mangelnde pädagogische Qualifikation, fehlende interne Kommunikation, Tabuisierung
des Themas Sexualität sowie ein Elitedenken und 'institutioneller Narzissmus'
- also der Wunsch, dass die eigene Einrichtung immer gut dasteht - spielten
eine zentrale Rolle. (..)"
Soweit aus der Auszug der ORF-Meldung.
Allerdings hat das katholische Kinderschändersystem bis 2010 nicht
versagt, es hat bestens funktioniert! In früheren Zeiten war es sowieso
ein absolutes Tabu gewesen, Kleriker entsprechend zu bezichtigen, als das anfangs
der Sechzigerjahre offenbar hin und wieder doch Probleme verursachte, folgte
eine päpstliche Weisung, auf welche
Art solche Vorgänge zu vertuschen sind, das war das verordnete katholische
System zur Bewältigung von klerikanischen Sexualverbrechen!
Erst
2010 brach in Europa dieses System endgültig zusammen, in Berlin ging schließlich
der Leiter einer Internats (Canisius-Kolleg) selber an die Öffentlichkeit,
statt weiterhin den gebotenen Vertuschungsvorschriften
zu folgen. Da versagte das katholische System endgültig!
Die
obige ORF-Meldung bezieht sich auf die Veröffentlichung der IPP-Studie,
die im Auftrag der jetzigen Stiftsleitung in Kremsmünster über die
diversen Gewalt- und Sexualverbrechen im Stiftsgymnasium erstellt wurde. Der
Bericht "Schweigen - Aufdecken - Aufarbeiten" wurde von IPP online
gestellt und kann darum auch hier eingesehen
(3 MB) werden!