Es waren jetzt fünf Jahre, dass sich im März 2010 die katholische
Kirche bemühte, eine kircheneigene "Opferschutzkommission" einzurichten,
die sich um katholische Missbrauchsopfer kümmern sollte.
Im
April 2010 nahm diese von Kardinal Schönborn und der ehemaligen steirischen
Landeshauptfrau Klasnic geschaffene und sich selbst "unabhängig"
nennende Kirchenschutzkommission ihre Tätigkeit auf.
Da
lachen sie fröhlich: die Kirchenschutzkommission ist eingerichtet!
Laut
ORF-Bericht vom 4.4.2015 gab es 1700 Betroffene, die sich an die Klasnic-Kommission
wandten und an die 16,8 Millionen Euro an Entschädigungszahlungen geleistet
wurden, also pro Person knapp 10.000 Euro.
Vor allem gelang es in vielen Fällen auf diese Weise, sozusagen gnadenhalber
geringe Beträge zu zahlen und die Verjährung zu behaupten, obwohl
diese im Prinzip dadurch verursacht worden war, dass jahrzehntelang das katholische
Vertuschungsprogramm so exzellent funktioniert hatte: die meisten Delikte
gelangten nicht an die Öffentlichkeit, weil die katholische Kirche war
als gesellschaftliche Macht in der Lage, dass die Opfer gar nicht darüber
zu sprechen wagten und wenn in Einzelfällen trotzdem solche Untaten aufflogen,
dann schaffte man es eben, die Betroffenen durch entsprechenden Druck zum Schweigen
zu bringen.
Die Kirche hatte somit als Institution als Beitragstäter
fungiert und die Verjährung könnte deshalb erst zu dem Zeitpunkt zu
laufen beginnen, wo eine Vertuschung nicht mehr möglich war, also ab 2010!
In Österreich konnte die Kirche diese Straftaten selber quasirechtlich
bewältigen, die katholische Allmacht blieb tendenziell aufrecht und die
Entschädigungen auf niedrigem Niveau. In den USA zahlten man Millionen
an die Opfer, in Österreich Tausender. Die Republik Österreich fungierte
gleichsam als nachträglicher Täterhelfer, indem es zugelassen wurde,
dass die Kirchenschutzkommission des Herrn Schönborn und der Frau Klasnic
kostensparend die Opfer mit Almosen abspeisen konnte.
2013 erfocht
ein Opfer ohne Klasnic-Kommission in einem Vergleich mit einem Kloster 250.000
Euro. Man kann sich also ausrechnen, wieviel Geld die Schönborn&Klasnic-Kirchenschutzkommission
der katholischen Kirche gerettet hat!