Die Landtagswahlen am 27.9.2015 brachten der FPÖ eine Verdoppelung von Stimmen und Mandaten:
Die Wahlprognosen lagen diesmal nicht so daneben wie es sonst immer
wieder passiert, die letzte am 19.9. veröffentliche Umfrage hatte der
FPÖ mit 31,5 % noch ein bisschen mehr Stimmen vorausgesagt, bei der ÖVP
lag man auf ein Zehntelprozent genau, die SPÖ hatte dann doch noch ein
Prozent zurückholen können, was sie offenbar der Dummheit des
FPÖ-Spitzenkandidaten Haimbuchner verdankte. Denn dieser war für ein
Buch verantwortlich, in welchem verschiedene Autoren ihre Meinungen
kundtaten, u.a. war auch der neoliberale Eiferer Andreas Unterberger
dabei. Die sozialdemokratischen Gewerkschafter hatten in den letzten
Tagen die Ausbeuterthesen des Herrn Unterberger unter die Leute
gebracht, Haimbuchner musste sich mit Inseraten davon distanzieren:
Unterberger hatte sich auch mehrfach kritisch zu Migrationsproblemen
geäußert und das hat dem Haimbuchner offenbar gefallen, ohne dass er
sich darum bekümmert hätte, wofür und wogegen der Unterberger sonst noch
ist.
Zwar stimmt es, dass Unterberger zwecks Steigerung der Profite kein
neues FPÖ-Programm erstellt hat, aber dessen extrem
arbeitnehmerfeindlichen Ansichten in einem vom FPÖ-Spitzenkandidaten
herausgegebenen Buch zu verbreiten und die Partei gleichzeitig als
Partei der kleinen Leute anzupreisen, dazu gehört schon ein sehr hohes
Ausmaß an - sagen wir - Naivität. Und das hat der SPÖ ein schon
verlorenes Prozent zurückgebracht (18,4 statt 17,5 %), der gefährlichste
Feind der FPÖ ist zurzeit die FPÖ selber.
Aber verstanden hat man in der SPÖ immer noch nicht, dass es tödlich
für eine Partei ist, die seinerzeit der Organisator der Arbeiterbewegung
war und sich heute nahezu kampflos dem globalen Neoliberalismus
unterwirft, wenn man die bisherigen Wähler mit ihren Sorgen und Ängsten
alleine lässt. Denn wie Karl Marx gesagt hat, bestimmt das Sein das
Bewusstsein und wenn sich das Dasein einer großen Masse von Menschen
verschlechtert, dann verändert sich auch das Bewusstsein und dagegen
kann man immer weniger verbal argumentieren:
man müsste sich um das SEIN der Menschen kümmern und nicht sinnlos
versuchen, den Leuten ihr Denken wegzureklamisieren, das geht nämlich
nicht!
In Sachen Flüchtlinge scheint jetzt sogar die EU Hoffnungen auf den
verfemten russischen Herrscher Putin zu setzen, der dabei ist, dem von
den USA und der NATO zum Abschuss freigegebenen syrischen Herrscher
Assad zu helfen und den Kampf gegen den "Islamischen Staat" zu
unterstützen.
Die Scheiße im Nahen Osten hat ja der als US-Präsident tätig gewesene Vollidiot George W. Bush zum Kochen gebracht.
Die Weltmacht USA sollte noch weltmächtiger werden, Saddam Hussein,
der Diktator des Ölstaates Irak, wurde gestürzt, aber das Land nicht in
die Demokratie, sondern ins Chaos geführt. Der nun inszenierte
Sturzversuch Assads zerstörte den syrischen Säkularismus und stürzte
durch die verschiedenen klerikalfaschistischen Fraktionen das Land in
den Bürgerkrieg.
Der IS als Islamdiktatur der übelste Art zwang Millionen zur Flucht.
Die UNO und auch die EU waren außerdem zu dämlich dazu, erstens gegen
den IS militärisch vorzugehen und zweitens eine ordentliche Versorgung
der regional geflüchteten Menschen einzurichten und aufrecht zu
erhalten, verschlimmernd kam dann die maßlose Dummheit der Frau Merkel
dazu, die kurzerhand alle flüchtigen Syrer und sonstigen migrationsmäßig
interessierten Personen nach Deutschland einlud.
Die Balkonroute über Ungarn und Österreich nach Deutschland war der
große Wahlschlager für die FPÖ: die große Mehrheit der Österreicher will
das nicht! Von dieser Mehrheit will einstweilen aber auch die
Mehrheit noch keinen Strache, aber wenn die anderen Parteien so
weitermachen wie bisher, dann wird sich das ändern. Strache und seine FPÖ
können herrlich und in Freuden als Opposition von der
Unfähigkeit der anderen leben, wenn alles so weitergeht wie bisher, dann
braucht sich Strache 2018 keine Sorgen machen, weil dann hat die FPÖ eine
absolute Mehrheit und er wäre Kanzler.
PS: Dem ORF müsste die FPÖ die Füße küssen. In den
ORF-Nachrichten und in den Zeit-im-Bild-Sendungen wurde das
Asylantenthema derart heftig präsentiert, dass die ohnehin schon
vorhandene Abneigung und Angst vor diesem Zustrom stark gefördert wurde:
wenn tagelang von 20 min ZiB 17 Minuten den Asyl-Aufmarsch zeigen, dann
hat das ganz bestimmt keine beruhigende, sondern eine deutlich
Abneigung und Angst und damit die FPÖ-Stimmen steigernde Wirkung gehabt...