Religion.ORF schrieb dazu am 24.10.2015 nach der erfolgten bischöflichen
Abstimmung: "Das Abschlussdokument der Bischofssynode über Ehe
und Familie geht laut Kardinal Christoph Schönborn nicht direkt auf die
Frage der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion ein.
Genannt würden lediglich allgemeine Kriterien zur Unterscheidung von konkreten
Situationen, die von der katholische Lehre abwichen, sagte der Wiener Erzbischof
am Samstag vor Journalisten im Vatikan. Zugleich betonte er, dass es eine falsche
Erwartung sei, die Synode könne in dieser Frage eine generelle Lösung
finden. Es gebe nicht nur Schwarz oder Weiß, so Schönborn. Nötig
sei stets die Prüfung des konkreten Einzelfalls."
Was also
heißt, Katholiken, die geschieden sind und wieder standesamtlich geheiratet
haben, erhalten nicht das, was Schönborn am 23.10. angedeutet
hatte, dass nämlich bei Wiederverheiratung die "Keuschheit in zweiter
Ehe nicht zwingend" sei. Sie bleibt im Prinzip zwingend, aber man kann
sozusagen um Befreiung von der zweitehelichen Keuschheit ansuchen.
Durch
die längst auflösbar gewordene Ehe ist die unauflösliche katholische
Ehe in ihrer Bedeutung stark gesunken, von den 2013 in Österreich geschlossenen
Ehen war diese bereits bei 32 % für eine der beteiligten Personen eine
Zweitehe, in diesem Jahr wurden 36.140 Ehen standesamtlich geschlossen, katholische
Ehen gab es bloß 11.155. Wenn man die Ehezahl auf die Katholikenanzahl
hochrechnet, hätten es aber doppelt so viele sein müssen. Was nicht
nur auf die Unmöglichkeit der katholischen Zweitehe, sondern auch auf die
Überalterung der katholischen Bevölkerung zurückzuführen
ist. Den jungen Leuten, egal ob katholisch oder nicht, ist die katholische Ehepflicht
egal, die treiben "Unzucht", weil geschlechtlich züchtig verkehren,
kann man ja nur mit einem römisch-katholischen Trauschein. Zu schade, dass
die Synode diesen Themenbereich nicht entsprechend. behandelt hat! Da hätte
man ja eigentlich die jungfräuliche Ehe propagieren müssen!
Zur
Homosexualität bleibt alles wie es war, katholische Homos müssen sexfrei
leben, praktizierte Homosexualität bleibt eine schwere Sünde.
Der
Abschlusstext liegt zurzeit (25.10., 11 Uhr) auf deutsch nur bruchstückweise
vor, aber es wird klarerweise in den nächsten Tagen auf dieser Site Näheres
darüber zu lesen sein. Die katholische Kirche hat einen winzig kleinen
Schritt getan, aber prinzipiell bleibt alles beim Alten: Die katholische Kirche
bleibt voll katholisch, wird aber gerade auch deswegen immer leerer werden. Den
meisten Kirchenmitgliedern wird das egal sein, weil sie ihre Religion ohnehin
nicht mehr ausüben und die Austrittsbereitschaft wird unter dieser Synode
sicherlich nicht zu leiden haben...
PS: Fortsetzung
siehe "Kleine Barmherzigkeiten für wiederverheiratete Geschiedene"