Das forderte am 4.1. im christliche Medienmagazin PRO Wunibald Müller,
der sich um Ordensleute und Priester kümmert, die in seelische Nöte
geraten sind: "Vor kurzem hat Müller Papst Franziskus einen Brief
geschrieben und um die Lockerung des Zölibats gebeten. Aus seiner Sicht
soll es verheiratete und unverheiratete Priester geben dürfen, genauso
wie homosexuelle und heterosexuelle. Er bemängelt, dass viele Priester
ihre Sexualität nie angeschaut hätten: Gerade sie 'müssten wissen,
was es heißt, wenn die Lust über einen kommt'. Viele Priester hätten
das Charisma und die Berufung zum Zölibat: 'Nicht, weil sie keine sexuellen
Bedürfnisse haben. Sondern weil sie bewusst auf ihre Sexualität verzichten.'
Leider gelinge aber auch viel zu häufig das zölibatäre Leben
nicht. Viele Priester könnten in Wahrheit nicht zölibatär leben,
andere gingen durch die Liebe zu einer Frau für den Beruf verloren. (..)"
Wer
es genauer wissen will, lese im Internet
weiter!
Diese freudige Meldung verbreitete am 4.1. die Züricher Site TopOnline: "Die reformierte Kirche im Kanton St.Gallen erlebt den größten Mitgliederschwund ihrer Geschichte. Immer mehr Leute seien nicht mehr bereit, solidarisch für die Kirche einzustehen - auch finanziell, sagt Kirchenratspräsident Martin Schmidt. «Wir verlieren im Kanton St.Gallen etwa 800 bis 900 Mitglieder pro Jahr», erklärte Schmidt im «St.Galler Tagblatt» vom Montag. Rund 111.000 Mitglieder hat die Kantonalkirche noch, das sind 22 Prozent der Wohnbevölkerung. St. Gallen ist die viertgrößte reformierte Kirche der Deutschschweiz nach Bern, Zürich und Aargau. (..)"
Domradio am 4.1.: "Der frühere Limburger Bischof Franz-Peter
Tebartz-van Elst wird am 24. April 2016 wieder in Deutschland öffentlich
auftreten. Er soll an diesem Tag auf dem Kongress 'Freude am Glauben' in Aschaffenburg
sprechen. Tebartz-van Elst ist eingeladen zum Thema 'Auf der Suche nach einer
Verkündigung der Verlässlichkeit' zu reden. Das teilte das veranstaltende
Forum Deutscher Katholiken auf seiner Homepage mit. Das Forum Deutscher Katholiken
versteht sich als lockerer Zusammenschluss 'papst- und kirchentreuer Katholiken'.
(..)"
Das ist eine sehr gute Idee! Der wegen seiner finanziellen
Eskapaden abgesetzte Limburger Bischof spricht als Fachmann über die Verlässlichkeit!
Die PRESSE am 6.1.: "Der neue Linzer Bischof, Manfred Scheuer,
räumt ein, dass Franziskus manche enttäuscht hat. Seine Akzente sind
für ihn aber unumkehrbar. Den gesellschaftlichen Einfluss der Kirche sieht
er schwinden. (..)"
Das Interview mit dem Bischof ist zwar nicht
sehr aufregend, wer es trotzdem lesen will, hier der Link
dazu!
Aus dem "Landboten" (Winterthur) vom 6.1.: "Ein Hindu-Geistlicher
aus den USA forderte am Flughafen Zürich einen Gebetsraum eigens für
Hindus. Ohne Erfolg. Wer am Flughafen Zürich beten, meditieren oder einfach
ein bisschen Ruhe haben will, kann einen der drei Andachtsräume nutzen
– egal welcher Religion er angehört oder welche Weltanschauung er vertritt.
Einem Hindu-Geistlichen aus den USA war dies offenbar nicht genug: In einer
Stellungnahme forderte Rajan Zed einen eigenen Gebetsraum für Hindus, inklusive
Götterstatuen, Schriften, einer Glocke und Gebetsmusik."
Für
solche Narreteien hatte man überraschenderweise doch nix übrig: "Beim
Flughafen findet das Anliegen des Geistlichen kein Gehör. Man wolle bewusst
einen einzigen Raum für alle. Denn es gebe sehr viele Religionen und allen
gerecht zu werden, sei fast ein Ding der Unmöglichkeit, hiess es bei der
Medienstelle. In einem Kasten habe es zudem für jede Weltreligion Utensilien,
die ausgeliehen werden könnten. Spätestens im Sommer werden die Gläubigen
aller Religionen aber mehr Platz haben. Im Terminal 2 wird ein neuer, geräumigerer
Ort der Stille eröffnet. (..)"
Das ist übrigens ein
neuer Trend bei den Kirchen, in Wien wurde am neuen Zentralbahnhof auch so eine
Art Kapelle für Reisende eingerichtet. Geradeso als würden heutzutage
die Leute, wenn sie von Wien nach Graz oder Salzburg fahren wollen, vor Reiseantritt
um Gottes Reisehilfe beten wollen. Aber nachdem die Leute kaum mehr in die Kirchen
gehen, versucht man ihnen - auf öffentliche Kosten - jetzt mit den Kirchen
nachzulaufen. Vielleicht sollte man auch in Einkaufszentren Gebetsstübchen
einrichten?
Das fragte man am 6.1. auf der Site srf.ch einen ungläubigen Philosophen:
"Existiert Gott? Der Philosoph Philipp Hübl glaubt nicht daran. Es
gäbe einfach keine guten Gründe für dessen Existenz. Solange
diese fehlen, sollten wir besser davon ausgehen, dass Gott eine Fiktion und
das Leben mit dem Tod vorbei ist. Doch auch der nüchterne Denker sehnt
sich nach Unsterblichkeit."
Und so fragte man ihn eben: "Woher
wissen Sie, dass es ihn nicht gibt? - Das kann niemand sicher wissen. Die
Frage muss eher umgekehrt lauten: Wie kommen die Gläubigen zu ihrer Überzeugung?
Existenzannahmen sind eine Bringschuld. Wer zum Beispiel behauptet, Zeus schleudere
Blitze, ist in der Pflicht, zu zeigen, dass dieser Gott existiert. Und wer behauptet,
Blitze seien elektrische Entladungen, muss nachweisen, dass Elektronen existieren.
Bei Elektronen ist das der Wissenschaft gelungen, bei Zeus und anderen Göttern
bisher nicht. (..)"
Weiterlesen
im Internet!
Nachbemerkung: wie ich auf dieser Site schon ein
paar Mal geschrieben habe: Ich glaube z.B., dass der rock'n'roll der 1950er-Jahre
die beste Musik ist. Beweisen kann ich das nicht. Aber glauben darf ich es!
Das Thema wurde von sfr.ch am 6.1. weiter behandelt: "Können
Sie beweisen, dass Gott existiert? Können Sie es widerlegen? Und woran
sollte man glauben, wenn Gott weder beweis- noch widerlegbar ist? Diese Fragen
stellt das Gedankenexperiment «Teekanne». Es möchte zeigen,
dass die Nichtwiderlegbarkeit Gottes noch kein Grund ist, an ihn zu glauben."
Weiterlesen
im Internet!
Diese Erkenntnis verbreitete am 8.1. evangelisch.de! Stimmt es also
doch nicht, dass Gott, der HErr vor 6000 Jahren die Welt in sechs Tagen geschöpft
hat und (laut mittelalterlicher Exaktberechnung) am 23. Oktober 4004 v.u.Z.
sein berühmtes "Es werde Licht" sprach? Jedenfalls schlussfolgert
man auf der evangelischen Homepage: "Biblische Inhalte haben vielfach nichts
mit historischen Sachverhalten zu tun, sondern sind nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern
identitätsstiftende Texte".
Na sowas! Wer hätte das
gedacht!
Diese alte Erkenntnis verbreitete am 10.1. die Site idea.de neu: "Je
ärmer ein Land ist, desto religiöser sind dessen Bürger. Das
ist das Ergebnis einer Studie des US-Forschungsinstituts Pew (Washington). Danach
gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Bruttoinlandsprodukt und der Religiosität
eines Landes. Am gläubigsten sind die Menschen der Studie zufolge in Äthiopien
und dem Senegal. Dort sagten 98 bzw. 97 Prozent, dass Religion in ihrem Leben
eine entscheidende Rolle spiele. (..) Zu den Ländern, in denen Religion
den Bürgern am wenigsten bedeutet, gehören Japan (elf Prozent), Frankreich
(14 Prozent) und Australien (18 Prozent). Sie gehören zu den reichsten
Nationen der Welt. In Deutschland, das mit einem Bruttoinlandsprodukt von 43.000
Euro pro Kopf ebenfalls zu den wohlhabendsten Ländern zählt, ist der
Glaube jedem Fünften wichtig; das liegt weit unter dem weltweiten Durchschnitt
von 55 Prozent. (..)"
Das ist ja das Problem der Religionen,
je mehr die bedrängte Kreatur zum Seufzen hat, desto höher ist die
Nachfrage nach dem "Opium des Volkes" und wenn die Seufzer weniger
werden, dann wird auch die Religion weniger.
Idea.de führt zwei
Ausnahmen an: die USA hat als reiches Land hohe Religiosität. Aber
das Sozialsystem der USA ist vergleichsweise erbärmlich, da bleibt den
Leuten oft nur noch der vergebliche Ruf nach göttlicher Hilfe. In China
ist Religion nur für drei Prozent wichtig, obwohl das Land bei den Masseneinkommen
immer noch nur auf einem etwas besseren Drittenweltniveau liegt. Aber in China
hat man ja auch soziale Grundsicherungen und wahrscheinlich gelernt, dass eher
der örtliche Parteisekretär hilft alles ein virtuelles Gottesgespenst...
Die "Westdeutsche Zeitung" am 11.1.: "Die Evangelische
Kirche im Rheinland hat nach Ansicht des Düsseldorfer EKD-Ratsmitglieds
Jacob Joussen zahlenmäßig ihren Charakter als „Volkskirche“ verloren.
Zwischen 1987 und 2015 sei die Zahl der Gemeindemitglieder in der rheinischen
Kirchen von 3,3 auf 2,6 Millionen gesunken, die Gesamtbevölkerung im Kirchengebiet
aber gewachsen. Der Anteil der evangelischen Christen an der rheinischen Bevölkerung
sei damit von 29 auf nur noch 22 Prozent geschrumpft. (..)"
Gut
gemacht! Weiter so!
Die WELT am 11.1.: "Ein ehemaliger Pfarrer soll in seiner Gemeinde im südfranzösischen Saint-Lizier jahrzehntelang Spenden von Kirchgängern im Umfang von mehr als 750.000 Euro in die eigene Tasche gesteckt haben. Der 80-Jährige musste sich am Dienstag in Abwesenheit vor einem Gericht in Foix verantworten. Ihm wird vorgeworfen, 25 Jahre lang nicht nur die Spenden seiner Gemeindemitglieder, sondern auch Erlöse aus dem Verkauf von Kerzen abgezweigt zu haben. Die Anklage forderte drei Jahre Haft auf Bewährung für den früheren Pfarrer. Er soll außerdem das Geld zurückzahlen, das fast vollständig auf seinen persönlichen Bankkonten gefunden wurde. (..)"
Telepolis am 15.1.: "Einmal im Jahr erscheint der "Weltverfolgungsindex" der evangelikalen Organisation "Open Doors". Dann titeln Zeitungen von "100 Millionen verfolgten Christen" und Politiker zeigen sich entsetzt über das Schicksal der "am stärksten verfolgten Glaubensgruppe". Mit der Realität hat das alles nichts zu tun. (..)"
Warum und wie das gemacht wird, siehe Internet!
HPD am 15.1.: "(..) Im Oktober 2015 war es ein beherrschendes
Thema in der britischen Presse: Peter Ball, ein in den Ruhestand versetzter
Bischof der anglikanischen Kirche, wurde zu 32 Monaten Haft verurteilt, weil
er in den Jahren 1977 bis 1992 insgesamt 18 junge Männer sexuell missbraucht
hatte. Im Dezember 2015 deckte die BBC auf, dass die Church of England Ball
jahrzehntelang gedeckt hatte. Dokumente, die Anfang Januar 2016 der Sunday Times
zugespielt wurden, legen überdies nahe, dass auch die Polizei in den 1990er
Jahren daran beteiligt war, Ball vor einer Strafverfolgung zu schützen.
Die
Enthüllungen im Fall Ball treffen die Church of England empfindlich, denn
schon seit Jahren laufen ihr in Scharen die Mitglieder weg. Bereits im Mai 2015
hatte eine Studie des britischen National Centre for Social Research aufgedeckt,
dass die Church of England unter einem dramatischen Mitgliederschwund leidet.
Hatten im Jahr 1983 noch 40% der Briten angegeben, sie seien Mitglied der
Church of England, so waren es im Jahr 2004 noch 29% und im Jahr 2014 sogar
nur noch 17%. Innerhalb von nur zehn Jahren sank damit die Zahl der Menschen,
die sich selbst der Church of England als Mitglied zurechnen um 4,5 Millionen
– von 13 Millionen auf 8,5 Millionen. – Die Church of England selbst rechnet
hingegen lieber mit anderen Zahlen und verweist darauf, dass sie 26 Millionen
getaufte Mitglieder habe. (..)"
Großbritannien hat 64,6 Millionen
Einwohner, aber schon im Mai 2013 gab es zur Religion diese Meldung: 98 % der Engländer gehen sonntags
nicht in die Kirche, 95 % gehen zu Weihnachten nicht zur Kirche, 88 % lassen
ihre Kinder nicht taufen, 66 % der Verstorbenen erhalten kein kirchliches Begräbnis.
Eine Site mit dem Namen Motherboard brachte am 15.1. diese Meldung:
"Die Priesterin Joey Talley ist zur Stelle, wenn im Norden Kaliforniens
mal wieder eine besonders hartnäckige Schadsoftware ihr Unwesen treibt.
Als Anhängerin der Mysterienreligion Wicca vollzieht sie nicht nur spirituelle
Hochzeiten und verspricht Linderung bei Depressionen oder liebeskummerbedingten
Kopfschmerzen, sie treibt auch Viren aus Computern aus."
Und dann
folgte ein Interview mit der Virenwegzauberin, das ganz sachlich fragt und alle
Antworten akzeptiert, so einen Schwachsinn
kann man auch nicht jeden Tag lesen!
Queer.de am 17.1.: "In einem TV-Interview äußert das
russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Verständnis für Anhänger
des 'Islamischen Staats'. Für das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche
ist Terrorismus die Antwort auf eine gottlose Gesellschaft mit Gay-Pride-Paraden.
Dies sagte Patriarch Kyrill I. in einem aufgezeichneten Interview mit dem russischen
Staatssender Rossija 1, das anlässlich der orthodoxen Weihnachsfeiertags
bereits am 7. Januar ausgetrahlt worden war. 'Wir sehen nun, dass die gottlose
Zivilisation erwachsen wird', sagte Kyrill mit Bezug auf zunehmende Gewalt islamischer
Extremisten – und beklagte dabei eine angebliche Verfolgung von Christen in
Europa: 'Christen sind jetzt die am meisten unterdrückte religiöse
Gemeinschaft – nicht nur in der gewaltsamen Auseinandersetzung mit islamischen
Extremisten, sondern auch in vielen anderen Regionen, einschließlich des
wohlhabenden Europa.' (..)"
Weiterlesen
im Internet!
In den USA gibt es ja eine Reihe von evangelikalen TV-Predigern, die ihre
gläubige Narrenschar nach Strich und Faden ausbeutet, einer davon erklärt
nun seinem Glaubensvolk die Notwendigkeit eines privaten Düsenjägers
für die Jagd nach Gott und Geld:
Aber wir sind da wieder im Bereich wo Dummheit sofort bestraft wird und der
Dumme seine Strafhöhe selber festlegt!
Schaut so aus als wäre das jetzt die Rückkehr der abgeschafften Metawelten! Der neue Plan für 2016 nicht nach zeitlichen Vorgaben, sondern thematischen Sammlungen von Kurzmeldungen anzulegen, hatte den Nachteil, dass sich nicht alle Meldungen punktgenau einem Thema zuordnen lassen oder dass zu einem Thema auch genug Meldungen auftauchen, darum hier 16 Meldungen auf der 1,2 Meter langen Metaweltendiversitätensammlung Nr. 1!