Diverses Metaweltliches - Nr. 1/2016

Katholischer Theologe: "Lockert den Zölibat"

Das forderte am 4.1. im christliche Medienmagazin PRO Wunibald Müller, der sich um Ordensleute und Priester kümmert, die in seelische Nöte geraten sind: "Vor kurzem hat Müller Papst Franziskus einen Brief geschrieben und um die Lockerung des Zölibats gebeten. Aus seiner Sicht soll es verheiratete und unverheiratete Priester geben dürfen, genauso wie homosexuelle und heterosexuelle. Er bemängelt, dass viele Priester ihre Sexualität nie angeschaut hätten: Gerade sie 'müssten wissen, was es heißt, wenn die Lust über einen kommt'. Viele Priester hätten das Charisma und die Berufung zum Zölibat: 'Nicht, weil sie keine sexuellen Bedürfnisse haben. Sondern weil sie bewusst auf ihre Sexualität verzichten.' Leider gelinge aber auch viel zu häufig das zölibatäre Leben nicht. Viele Priester könnten in Wahrheit nicht zölibatär leben, andere gingen durch die Liebe zu einer Frau für den Beruf verloren. (..)"
Wer es genauer wissen will, lese im Internet weiter!

Reformierte St.Galler Kirche erlebt größten Mitgliederschwund

Diese freudige Meldung verbreitete am 4.1. die Züricher Site TopOnline: "Die reformierte Kirche im Kanton St.Gallen erlebt den größten Mitgliederschwund ihrer Geschichte. Immer mehr Leute seien nicht mehr bereit, solidarisch für die Kirche einzustehen - auch finanziell, sagt Kirchenratspräsident Martin Schmidt. «Wir verlieren im Kanton St.Gallen etwa 800 bis 900 Mitglieder pro Jahr», erklärte Schmidt im «St.Galler Tagblatt» vom Montag. Rund 111.000 Mitglieder hat die Kantonalkirche noch, das sind 22 Prozent der Wohnbevölkerung. St. Gallen ist die viertgrößte reformierte Kirche der Deutschschweiz nach Bern, Zürich und Aargau.  (..)"

Tebartz-van Elst tritt im April in Deutschland auf Comeback beim Katholiken-Kongress

Domradio am 4.1.: "Der frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wird am 24. April 2016 wieder in Deutschland öffentlich auftreten. Er soll an diesem Tag auf dem Kongress 'Freude am Glauben' in Aschaffenburg sprechen. Tebartz-van Elst ist eingeladen zum Thema 'Auf der Suche nach einer Verkündigung der Verlässlichkeit' zu reden. Das teilte das veranstaltende Forum Deutscher Katholiken auf seiner Homepage mit. Das Forum Deutscher Katholiken versteht sich als lockerer Zusammenschluss 'papst- und kirchentreuer Katholiken'. (..)"

Das ist eine sehr gute Idee! Der wegen seiner finanziellen Eskapaden abgesetzte Limburger Bischof spricht als Fachmann über die Verlässlichkeit!

Scheuer: "Rechtfertigungsdruck für Kirche wird größer"

Die PRESSE am 6.1.: "Der neue Linzer Bischof, Manfred Scheuer, räumt ein, dass Franziskus manche enttäuscht hat. Seine Akzente sind für ihn aber unumkehrbar. Den gesellschaftlichen Einfluss der Kirche sieht er schwinden. (..)"

Das Interview mit dem Bischof ist zwar nicht sehr aufregend, wer es trotzdem lesen will, hier der Link dazu!

Hindu fordert Gebetsraum am Flughafen

Aus dem "Landboten" (Winterthur) vom 6.1.: "Ein Hindu-Geistlicher aus den USA forderte am Flughafen Zürich einen Gebetsraum eigens für Hindus. Ohne Erfolg. Wer am Flughafen Zürich beten, meditieren oder einfach ein bisschen Ruhe haben will, kann einen der drei Andachtsräume nutzen – egal welcher Religion er angehört oder welche Weltanschauung er vertritt. Einem Hindu-Geistlichen aus den USA war dies offenbar nicht genug: In einer Stellungnahme forderte Rajan Zed einen eigenen Gebetsraum für Hindus, inklusive Götterstatuen, Schriften, einer Glocke und Gebetsmusik."
Für solche Narreteien hatte man überraschenderweise doch nix übrig: "Beim Flughafen findet das Anliegen des Geistlichen kein Gehör. Man wolle bewusst einen einzigen Raum für alle. Denn es gebe sehr viele Religionen und allen gerecht zu werden, sei fast ein Ding der Unmöglichkeit, hiess es bei der Medienstelle. In einem Kasten habe es zudem für jede Weltreligion Utensilien, die ausgeliehen werden könnten. Spätestens im Sommer werden die Gläubigen aller Religionen aber mehr Platz haben. Im Terminal 2 wird ein neuer, geräumigerer Ort der Stille eröffnet. (..)"

Das ist übrigens ein neuer Trend bei den Kirchen, in Wien wurde am neuen Zentralbahnhof auch so eine Art Kapelle für Reisende eingerichtet. Geradeso als würden heutzutage die Leute, wenn sie von Wien nach Graz oder Salzburg fahren wollen, vor Reiseantritt um Gottes Reisehilfe beten wollen. Aber nachdem die Leute kaum mehr in die Kirchen gehen, versucht man ihnen - auf öffentliche Kosten - jetzt mit den Kirchen nachzulaufen. Vielleicht sollte man auch in Einkaufszentren Gebetsstübchen einrichten?

Dürfen wir nur an Dinge glauben, die wir beweisen können?

Das fragte man am 6.1. auf der Site srf.ch einen ungläubigen Philosophen: "Existiert Gott? Der Philosoph Philipp Hübl glaubt nicht daran. Es gäbe einfach keine guten Gründe für dessen Existenz. Solange diese fehlen, sollten wir besser davon ausgehen, dass Gott eine Fiktion und das Leben mit dem Tod vorbei ist. Doch auch der nüchterne Denker sehnt sich nach Unsterblichkeit."

Und so fragte man ihn eben: "Woher wissen Sie, dass es ihn nicht gibt? - Das kann niemand sicher wissen. Die Frage muss eher umgekehrt lauten: Wie kommen die Gläubigen zu ihrer Überzeugung? Existenzannahmen sind eine Bringschuld. Wer zum Beispiel behauptet, Zeus schleudere Blitze, ist in der Pflicht, zu zeigen, dass dieser Gott existiert. Und wer behauptet, Blitze seien elektrische Entladungen, muss nachweisen, dass Elektronen existieren. Bei Elektronen ist das der Wissenschaft gelungen, bei Zeus und anderen Göttern bisher nicht. (..)"

Weiterlesen im Internet!  
Nachbemerkung: wie ich auf dieser Site schon ein paar Mal geschrieben habe: Ich glaube z.B., dass der rock'n'roll der 1950er-Jahre die beste Musik ist. Beweisen kann ich das nicht. Aber glauben darf ich es!

Sollen wir an Gott glauben?
Gedankenexperiment: Teekanne im All

Das Thema wurde von sfr.ch am 6.1. weiter behandelt: "Können Sie beweisen, dass Gott existiert? Können Sie es widerlegen? Und woran sollte man glauben, wenn Gott weder beweis- noch widerlegbar ist? Diese Fragen stellt das Gedankenexperiment «Teekanne». Es möchte zeigen, dass die Nichtwiderlegbarkeit Gottes noch kein Grund ist, an ihn zu glauben."
Weiterlesen im Internet!  

Wissenschaftler: Biblische Inhalte oft nicht historisch

Diese Erkenntnis verbreitete am 8.1. evangelisch.de! Stimmt es also doch nicht, dass Gott, der HErr vor 6000 Jahren die Welt in sechs Tagen geschöpft hat und (laut mittelalterlicher Exaktberechnung) am 23. Oktober 4004 v.u.Z. sein berühmtes "Es werde Licht" sprach? Jedenfalls schlussfolgert man auf der evangelischen Homepage: "Biblische Inhalte haben vielfach nichts mit historischen Sachverhalten zu tun, sondern sind nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern identitätsstiftende Texte".

Na sowas! Wer hätte das gedacht!

Je ärmer ein Land ist, desto religiöser sind seine Bürger

Diese alte Erkenntnis verbreitete am 10.1. die Site idea.de neu: "Je ärmer ein Land ist, desto religiöser sind dessen Bürger. Das ist das Ergebnis einer Studie des US-Forschungsinstituts Pew (Washington). Danach gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Bruttoinlandsprodukt und der Religiosität eines Landes. Am gläubigsten sind die Menschen der Studie zufolge in Äthiopien und dem Senegal. Dort sagten 98 bzw. 97 Prozent, dass Religion in ihrem Leben eine entscheidende Rolle spiele. (..) Zu den Ländern, in denen Religion den Bürgern am wenigsten bedeutet, gehören Japan (elf Prozent), Frankreich (14 Prozent) und Australien (18 Prozent). Sie gehören zu den reichsten Nationen der Welt. In Deutschland, das mit einem Bruttoinlandsprodukt von 43.000 Euro pro Kopf ebenfalls zu den wohlhabendsten Ländern zählt, ist der Glaube jedem Fünften wichtig; das liegt weit unter dem weltweiten Durchschnitt von 55 Prozent. (..)"

Das ist ja das Problem der Religionen, je mehr die bedrängte Kreatur zum Seufzen hat, desto höher ist die Nachfrage nach dem "Opium des Volkes" und wenn die Seufzer weniger werden, dann wird auch die Religion weniger.

Idea.de führt zwei Ausnahmen an:
die USA hat als reiches Land hohe Religiosität. Aber das Sozialsystem der USA ist vergleichsweise erbärmlich, da bleibt den Leuten oft nur noch der vergebliche Ruf nach göttlicher Hilfe. In China ist Religion nur für drei Prozent wichtig, obwohl das Land bei den Masseneinkommen immer noch nur auf einem etwas besseren Drittenweltniveau liegt. Aber in China hat man ja auch soziale Grundsicherungen und wahrscheinlich gelernt, dass eher der örtliche Parteisekretär hilft alles ein virtuelles Gottesgespenst...

Mitgliederschwund stellt evangelische (Volks-)Kirche vor Probleme

Die "Westdeutsche Zeitung" am 11.1.: "Die Evangelische Kirche im Rheinland hat nach Ansicht des Düsseldorfer EKD-Ratsmitglieds Jacob Joussen zahlenmäßig ihren Charakter als „Volkskirche“ verloren. Zwischen 1987 und 2015 sei die Zahl der Gemeindemitglieder in der rheinischen Kirchen von 3,3 auf 2,6 Millionen gesunken, die Gesamtbevölkerung im Kirchengebiet aber gewachsen. Der Anteil der evangelischen Christen an der rheinischen Bevölkerung sei damit von 29 auf nur noch 22 Prozent geschrumpft. (..)"

Gut gemacht! Weiter so!

Pfarrer griff Jahrzehnte in die Spendenkasse

Die WELT am 11.1.: "Ein ehemaliger Pfarrer soll in seiner Gemeinde im südfranzösischen Saint-Lizier jahrzehntelang Spenden von Kirchgängern im Umfang von mehr als 750.000 Euro in die eigene Tasche gesteckt haben. Der 80-Jährige musste sich am Dienstag in Abwesenheit vor einem Gericht in Foix verantworten. Ihm wird vorgeworfen, 25 Jahre lang nicht nur die Spenden seiner Gemeindemitglieder, sondern auch Erlöse aus dem Verkauf von Kerzen abgezweigt zu haben. Die Anklage forderte drei Jahre Haft auf Bewährung für den früheren Pfarrer. Er soll außerdem das Geld zurückzahlen, das fast vollständig auf seinen persönlichen Bankkonten gefunden wurde. (..)"

Wie Christen zur meist verfolgten Glaubensgruppe gemacht wurden - Was der Weltverfolgungsindex von Open Doors wirklich aussagt

Telepolis am 15.1.: "Einmal im Jahr erscheint der "Weltverfolgungsindex" der evangelikalen Organisation "Open Doors". Dann titeln Zeitungen von "100 Millionen verfolgten Christen" und Politiker zeigen sich entsetzt über das Schicksal der "am stärksten verfolgten Glaubensgruppe". Mit der Realität hat das alles nichts zu tun. (..)"

Warum und wie das gemacht wird, siehe Internet!

Church of England in der Krise -
Missbrauchsskandal und Rekordtief bei Mitgliederzahlen

HPD am 15.1.: "(..) Im Oktober 2015 war es ein beherrschendes Thema in der britischen Presse: Peter Ball, ein in den Ruhestand versetzter Bischof der anglikanischen Kirche, wurde zu 32 Monaten Haft verurteilt, weil er in den Jahren 1977 bis 1992 insgesamt 18 junge Männer sexuell missbraucht hatte. Im Dezember 2015 deckte die BBC auf, dass die Church of England Ball jahrzehntelang gedeckt hatte. Dokumente, die Anfang Januar 2016 der Sunday Times zugespielt wurden, legen überdies nahe, dass auch die Polizei in den 1990er Jahren daran beteiligt war, Ball vor einer Strafverfolgung zu schützen.
Die Enthüllungen im Fall Ball treffen die Church of England empfindlich, denn schon seit Jahren laufen ihr in Scharen die Mitglieder weg. Bereits im Mai 2015 hatte eine Studie des britischen National Centre for Social Research aufgedeckt, dass die Church of England unter einem dramatischen Mitgliederschwund leidet. Hatten im Jahr 1983 noch 40% der Briten angegeben, sie seien Mitglied der Church of England, so waren es im Jahr 2004 noch 29% und im Jahr 2014 sogar nur noch 17%. Innerhalb von nur zehn Jahren sank damit die Zahl der Menschen, die sich selbst der Church of England als Mitglied zurechnen um 4,5 Millionen – von 13 Millionen auf 8,5 Millionen. – Die Church of England selbst rechnet hingegen lieber mit anderen Zahlen und verweist darauf, dass sie 26 Millionen getaufte Mitglieder habe. (..)"

Großbritannien hat 64,6 Millionen Einwohner, aber schon im Mai 2013 gab es zur Religion diese Meldung: 98 % der Engländer gehen sonntags nicht in die Kirche, 95 % gehen zu Weihnachten nicht zur Kirche, 88 % lassen ihre Kinder nicht taufen, 66 % der Verstorbenen erhalten kein kirchliches Begräbnis.

Diese Priesterin entfernt Computerviren mit ihrer Zauberkraft

Eine Site mit dem Namen Motherboard brachte am 15.1. diese Meldung: "Die Priesterin Joey Talley ist zur Stelle, wenn im Norden Kaliforniens mal wieder eine besonders hartnäckige Schadsoftware ihr Unwesen treibt. Als Anhängerin der Mysterienreligion Wicca vollzieht sie nicht nur spirituelle Hochzeiten und verspricht Linderung bei Depressionen oder liebeskummerbedingten Kopfschmerzen, sie treibt auch Viren aus Computern aus."

Und dann folgte ein Interview mit der Virenwegzauberin, das ganz sachlich fragt und alle Antworten akzeptiert, so einen Schwachsinn kann man auch nicht jeden Tag lesen!

Patriarch Kyrill: CSDs sind Schuld am Terrorismus

Queer.de am 17.1.: "In einem TV-Interview äußert das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Verständnis für Anhänger des 'Islamischen Staats'. Für das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist Terrorismus die Antwort auf eine gottlose Gesellschaft mit Gay-Pride-Paraden. Dies sagte Patriarch Kyrill I. in einem aufgezeichneten Interview mit dem russischen Staatssender Rossija 1, das anlässlich der orthodoxen Weihnachsfeiertags bereits am 7. Januar ausgetrahlt worden war. 'Wir sehen nun, dass die gottlose Zivilisation erwachsen wird', sagte Kyrill mit Bezug auf zunehmende Gewalt islamischer Extremisten – und beklagte dabei eine angebliche Verfolgung von Christen in Europa: 'Christen sind jetzt die am meisten unterdrückte religiöse Gemeinschaft – nicht nur in der gewaltsamen Auseinandersetzung mit islamischen Extremisten, sondern auch in vielen anderen Regionen, einschließlich des wohlhabenden Europa.'  (..)"

Weiterlesen im Internet!  

Fernsehevangelisten rechtfertigen ihre Privatjets

In den USA gibt es ja eine Reihe von evangelikalen TV-Predigern, die ihre gläubige Narrenschar nach Strich und Faden ausbeutet, einer davon erklärt nun seinem Glaubensvolk die Notwendigkeit eines privaten Düsenjägers für die Jagd nach Gott und Geld:


Aber wir sind da wieder im Bereich wo Dummheit sofort bestraft wird und der Dumme seine Strafhöhe selber festlegt!

Schaut so aus als wäre das jetzt die Rückkehr der abgeschafften Metawelten! Der neue Plan für 2016 nicht nach zeitlichen Vorgaben, sondern thematischen Sammlungen von Kurzmeldungen anzulegen, hatte den Nachteil, dass sich nicht alle Meldungen punktgenau einem Thema zuordnen lassen oder dass zu einem Thema auch genug Meldungen auftauchen, darum hier 16 Meldungen auf der 1,2 Meter langen Metaweltendiversitätensammlung Nr. 1!