Was macht die SPÖ falsch?

Darüber diskutiert man in der Partei und verwendet dafür häufig falsche Thesen. Wenn etwa verkündet wird, die SPÖ sei die Partei, die für gerechte Einkommensverteilung antreten täte und seit zwanzig Jahren werden zwar die Superreichen immer superreicher, aber die Realeinkommen der arbeitenden Bevölkerung haben eher sinkende Tendenzen, dann hilft es auch nicht, wenn z.B. der oö SPÖ-Vorsitzende und Arbeiterkammerchef Johann Kalliauer verkündet, "Wir erhalten bei den Wahlen einen Denkzettel nach dem anderen. Die Menschen wissen nicht mehr, wofür wir stehen. Das gilt es zu ändern".

Denn die Menschen würden es ja doch wohl bemerkt haben, wofür die SPÖ steht, wenn ihre Politik für ihre bisherigen Wähler wahrnehmbare Erfolge hätte. Es ihnen bloß zu erzählen, wofür die SPÖ eigentlich stehen müsste, wird nichts bringen.


Beim Bericht von der Linzer SPÖ-Maikundgebung war auffällig, dass nie eine Hauptplatz-Totale gezeigt wurde, offenbar war dafür die Hauptplatzfüllung zu gering



Losungen wie diese zeigen, was die SPÖ durchsetzen sollte - da sie es jedoch nicht durchsetzt, darum erleidet sie Wahlniederlagen.

In Wien wurde bei der Maikundgebung der Parteivorsitzende Werner Faymann im Prinzip mit Recht heftig kritisiert und zum Rücktritt aufgefordert.



Dieses VSSTÖ-Transparent zeigte Richtiges auf:
Faymann hat als Kanzler versagt, der ÖVP die entscheidenden Ministerien überlassen und die neoliberale ÖVP-Politik als Schicksal und nicht als Bedrohung wahrgenommen. Diese SPÖ-Probleme zu erkennen, wäre wichtig für die richtige Wende: die SPÖ agiert nicht für die Interesse ihrer Klientel und die sozialdemokratische Lösung für die sozialdemokratische Krise wäre es, den Klassenkampf nicht allein den Konzernen zu überlassen, sondern Widerstand gegen die ständig steigende Ausbeutung zu leisten.

Aber wie in weiteren Screenshots von ORF-Berichten zu ersehen ist, vertreten die Faymann-Kritiker solche Thesen nicht:


Die Anspielung auf "Obergrenzen für Asylanten" zeigt, es geht nicht um die Klassenlage, sondern um gutmenschliche Barmherzigkeit für die ganze Welt.


Was auch hier dargestellt wird: dichte Grenzen gegen eine unbewältigbare Asylflut sind eine FPÖ-blaue Politik - dass deswegen die FPÖ Wahlen gewinnt und bei der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl 35 Prozent und der SPÖ-Kandidat nur 11 % bekommen hat, darüber hat "der funke" vermutlich nicht sehr intensiv nachgedacht...


Das Boot ist noch nicht voll? Ja, das stimmt, die FPÖ liegt umfragemäßig erst bei etwa einem Drittel der Wähler, im FPÖ-Boot ist also noch Platz, SPÖ-Wähler können noch umsteigen. Aber das werden diese politischen Denker wohl nicht gedacht haben, als sie dieses Transparent anfertigten...


Für die Interessen der arbeitenden Bevölkerung solidarisch zu kämpfen, das ist schon lange abgekommen in der SPÖ, aber solidarisch gegen Zäune sein und dadurch für eine weitere Steigerung der FPÖ-Stimmen zu sorgen, das soll SPÖ-Pflicht bleiben...


Auf den Punkt bringt das dieses Plakat: "Wende in der Asylpolitik!", fordert ein Experte des politischen Denkens! Wenn am 24.4.2016 nur noch jeweils zehn Prozent der Wähler aus dem Bereich Arbeiter und Angestellte den SPÖ-Kandidaten gewählt haben, aber 72 % der Arbeiter und 34 % der Angestellten den FPÖ-Kandidaten, dann bringt eine rückwärtige Asylwende sicherlich bei den nächsten Wahlen den Rest der SPÖ-Stimmen zur FPÖ. Sagenhaft wie einfältig Gutmenschen sein können, sie wollen weiterhin die Welt retten, dadurch die eigene Partei vernichten und den Aufstieg der Freiheitlichen vorantreiben. Schade, dass Dummheit nicht weh tut...


Die FPÖ konnte jedenfalls in einem bumvollen Bierzelt am Urfahranermarkt den ersten Mai feiern und den paar noch verbliebenen SPÖ-Wählern "Freundschaft" anbieten. Denn durch die so lange Zeit von der SPÖ ignorierte Abneigung der unkonktrollierten Einwanderung - speziell von Muslimen - durch deutlich mehr als drei Vierteln der Wähler, ist die SPÖ jetzt der Schmiedl und die FPÖ der Schmied...

So, damit wäre geschildert, was die SPÖ richtig machen könnte, damit die Menschen wieder wissen, wofür die Partei seinerzeit eigentlich gegründet worden wäre. Und wenn sich die gutmenschlichen Kleingruppen in der SPÖ den Grünen anschlössen, würde das der SPÖ nutzen und nicht schaden. Weil Österreich ist eine demokratische Republik und das Recht geht darum vom Volke aus. Und wenn das Volk nicht so will, wie die selbsternannten Gutmenschen wollen, dann können die Gutmenschen nicht das Volk austauschen, aber die Wähler die Regierung. So einfach ist das!