Bischof Laun als Wahlhelfer?

Bundespräsidentschaftskandidat Alexander van der Bellen hat sich ein Unterstützungskomitee aus seinen intellektuellen Kreisen zusammengestellt, FPÖ-Konkurrent Norbert Hofer vertraut darauf, dass die Schickeria van der Bellen wählt und das österreichische Volk ihn (so ähnlich ist jedenfalls die von Hofer erhoffte Wählerverteilung).

Nun hat sich was geändert! Am 19.5.2016 stellte sich ein Bischof auf die Seite von Norbert Hofer! Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun!

Auf kath.net verkündete er in einem Text seiner Artikelserie "Klartext" seine Meinung zu van der Bellen und Hofer:

Die katholische Aktion Österreich wirbt für den links-extremen Kandidaten Van der Bellen. Ihm gegenüber steht Norbert Hofer, den die Freiheitliche Partei aufgestellt hat. Sprachlos stehe ich jeder Werbung für Van der Bellen gegenüber, die einerseits zeigt, wie wenig kritisch Menschen denken oder nicht denken, und andererseits, wie gleichgültig auch vielen Katholiken ihr Glaube ist! Was Van der Bellen denkt und will, kann man im Internet und in Zeitungen lesen oder im TV hören und anderswo nachlesen. In allen heiklen und gefährlichen Fragen, vom Lebensschutz über die Gottesfrage bis Gender, steht er auf der falschen Seite. Unwillkürlich denke ich an das biblische Wort: "Sie lieben die Finsternis mehr als das Licht!"
Das hingegen, was man von Hofer liest und hört, ist vernünftig und in Ordnung! Dass ihn die Linken hassen und mit ihrer erprobten "Nazikeule" prügeln, spricht eher für und nicht gegen Hofer.
Dass Christen darüber entweder nicht nachdenken oder, noch schlimmer, bereits so gehirngewaschen sind, dass sie bereit sind lieber einen erklärten Gotte- und damit auch Kirchenfeind zu wählen und andere dazu auch noch verführen wollen - zeigt, in welchem Zustand bestimmte Kreise in der Kirche sind.
Kardinal Sarah spricht von einer "stillen Apostasie" vieler, die sich noch katholisch nennen, es aber es mehr oder weniger nicht mehr sind. Und manche von solchen Apostaten empfehlen und wählen Leute, die tragende Werte einer christlichen Kultur ablehnen und je nach Möglichkeit bekämpfen!
Armes Österreich, arme Kirche! Gott helfe uns und den Menschen in unserem Land! So, wie das Angebot jetzt ist, kann man nur Hofer wählen und beten für ihn und für Österreich! Wie tief und echt sein Gottesglaube ist, kann ich nicht beurteilen, aber sein Reden gibt mir die Zuversicht, dass er das Naturrecht achtet, das Benedikt XVI. die Grundlage des freiheitlichen Rechtsstaates nennt, und dass er, durch sein Gewissen vermittelt, Gott in den wesentlichen Punkten gehorchen wird. Wenn ich ihn einmal kennen lernen sollte, werde ich mit ihm darüber reden!

Soweit der Laun in seinem katholischen Wahlaufruf für den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer! Dieser hat sich selber regelmäßig als gläubigen Christen deklariert, vermutlich in der Irrmeinung, sowas würde die Menschen für ihn einnehmen. Dass er damit mehr Schaden als Nutzen stiftet, ist ihm wohl nicht klar, weil das ist ja den meisten Politikern nicht bekannt, dass eifrig Gläubige längst den Status von seltsamen Außenseitern und nicht von Vorbildern haben.

Aber über die obige Wahlempfehlung kann sich zweifelsfrei jemand freuen: Denn objektiv betrachtet macht der seltsame Bischof Laun mit seinem tiefkatholischen Text unfreiwillig Reklame gegen Hofer und für den unreligiösen van der Bellen.

Umgekehrt gab es am 19.5. in Wien am Ballhausplatz auch eine Aktion für Hofer und gegen van der Bellen, die ebenfalls spiegelverkehrt gemeint gewesen war: vermeintliche Linke demonstrierten gegen Hofer, die Teilnehmerzahl wurde von der Polizei mit 600 angegeben, Medien schrieben von 700 oder "nicht einmal 1000" und die Straßenbahnzeitung "Heute" meldete: "Zur Demonstration aufgerufen hatte die 'Offensive gegen Rechts'. Sie wurde schon im Vorfeld aus dem Umfeld von Hofer-Konkurrent Alexander Van der Bellen scharf für die Abhaltung der Demo so kurz vor der Stichwahl am Sonntag kritisiert. Die Befürchtung: derartige Veranstaltungen würden nur Norbert Hofer in die Hände spielen."

Und damit man keine Chance versäumt, dem van der Bellen zu schaden, wird am 21.5. zu einer Großkundgebung gegen Hofer am Heldenplatz geladen.
Weil diese selbsterwählten Antifas werden es nie begreifen, dass sie in der breiten Masse der Bevölkerung wenig Zustimmung finden, gutmenschlich befohlene Moraldogmen sind nicht mehrheitsfähig. Es sei an die Bürgermeisterstichwahl in Wels 2015 erinnert, dort hatte auch eine Demo "für ein weltoffenes Wels" dem siegreichen FPÖ-Kandidaten zusätzliche Stimmen gebracht und der SPÖ-Kandidat hatte sich vergeblich von der Demo distanziert, die Wahl im ehemals roten Wels endete mit 63:37 für die FPÖ...

Wahlumfragen werden keine mehr veröffentlicht. Wie am 20.5. im Mittagsjournal berichtet wurde, trauen sich die Umfrageinstitute nimmer zu, stimmige Bilder zur Wahl zu ermitteln - verunsichert durch Falschaussagen von FPÖ-Wählern bei den Umfragen zur ersten Wahlrunde, da hatte mehr als ein Drittel der Hofer-Wähler nicht "Hofer" als Kandidaten genannt, wohl weil FPÖ-Wähler ein schlechtes öffentliches Image verpasst bekommen hatten. Die letzte Umfrage (GALLUP) ist vom 12.5. und lautet 53:47 für Hofer, die Spannbreite beläuft sich bei Hofer von 49 bis 57% und bei van der Bellen von 43 bis 51%. Die Tendenz zeigt also in Richtung Hofer, aber ein Sieg von van der Bellen ist auch nicht auszuschließen.