"Der 100. Deutsche Katholikentag ist ein Experiment. Denn Leipzig
als Veranstaltungsort ist eine ziemlich atheistische Großstadt. Nur 16
Prozent der Leipziger Einwohner gehören überhaupt einer Kirche an.
Und davon sind nur wenig mehr als vier Prozent katholisch. Was passiert, wenn
in Leipzig Gläubige auf Zweifler und Atheisten auf Christen treffen? Geraten
sie miteinander ins Gespräch über Gott und die Welt? Oder überwiegt
am Ende zwischen Konfessionslosen und Kirchgängern doch das Desinteresse?
Mit
dem 100. Deutschen Katholikentag kommt ein religiöses Großereignis
in die Stadt Leipzig. 30.000 Dauerteilnehmer und weitere 20.000 Tagesbesucher
bevölkern fünf Tage lang die Leipziger Innenstadt. Und im Jahr seines
100. Jubiläums hat der Katholikentag eine neue Zielgruppe entdeckt: die
Religionslosen. Gerade mit ihnen möchten die Veranstalter ins Gespräch
kommen. Juliane Nagel, sächsische Landtagsabgeordnete der Linken, ist jedoch
skeptisch, ob das Dialogangebot angenommen wird. (..)
Einen ganzen Themenbereich
'Leben mit und ohne Gott' widmet der Katholikentag dem Austausch mit den Konfessionslosen.
Doch genau hier liege das Problem, sagt der Leipziger Religionssoziologe Gerd
Pickel. Die meisten Menschen sind mit ihrem Leben ohne Gott völlig zufrieden
und suchen nichts anderes. Und wenn jemand sage, ohne Glaube fehle ihm nichts,
warum solle man dann überhaupt mit ihm diskutieren, fragt der Soziologe.
Der Katholikentag probiert es dennoch, mit den Konfessionslosen in Kontakt zu
kommen. (..)"
Soweit der Berichtsauszug.
Was soll ein Atheist
auf einem Katholikentag? Der könnte maximal versuchen, unter katholischen
Teilnehmern Zweifel zu säen, aber das geht wohl einfacher unter bloß
nominellen Kirchenmitgliedern, weil wer zu einem Katholikentag fährt, gehört
wohl zweifellos zu den zweifelsfreien Fundis, die sich womöglich einbilden,
atheistische Teilnehmer wären auf Gottsuche. Aber ein Spaß könnte
es schon sein, eifrig aneinander vorbeizureden. Zumindest für Atheisten,
die hätten dabei sicher was zu lachen...