Anmerkungen zum deutschen Katholikentag...

...schickte der Leipziger atheisten-info-Korrespondent:

Am 26.5.2016 habe ich mich auf die Katholen-Fete in Leipzig begeben um mal zu sehen was da so los ist. In der Innenstadt war es gut gefüllt, aber nicht die "Menschenmasse" die wohl erwartet wurden. Da ganz Süd- und Westdeutschland frei hatte (Happy Cadaver) waren es erstaunlich wenig Leute. Die Restaurants waren für Leipziger Verhältnisse leer. Vielleicht weil weniger Touris als sonst da waren und die Katholen sparsame Gläubige sind. Dazu ein paar Bilder.







In der Hauptstrasse waren mehrere Paletten mit Programm-Broschüren zum Mitnehmen ohne Bezahlung ausgelegt, aber die standen noch nach 3 Stunden so, ohne dass man feststellen konnte, ob da was weg war.



Bemerkenswerter war dieser Info-Stand, aber auch dort drängten sich keine Volksmassen:


Eine von "Christ und Welt" verteilte Franz-Tasche. Erinnert sehr an Che:

Revoltiert hat der vatikanische Franz bisher aber nicht, siehe zum Beispiel seine im Sand versickerten Reformen in Sachen Sexualität und Familien - und die Vereinigung verehelichter Priester wird wohl auf die Aufhebung des Zölibates auch noch warten müssen, bis der letzte Pfarrer in Pension gegangen ist...

Die Ostlandritter waren in großer Zahl vertreten, von Ostpreußen bis Leitmeritz:


Die ohnehin in der Bredouille steckende Firma "Volkswagen" machte in Leipzig, der Stadt mit über achtzig Prozent Ungläubigen, Reklame gegen sich:

Für den Katholikentag hat man dort also Geld, aber die aktuellen VW-Probleme zu beheben, das dauert! Aber vielleicht wartet man in Wolfsburg nach dem Sturz der Aktienkurse (seit Mai 2015 von 220 auf 140) auf göttliche Hilfe?

Das Erzbistum Freiburg hat mit einer Karikaturen-Galerie Propaganda gegen Atheisten gemacht.

Wenn ein Atheist eine Spritze bekommt, dann braucht er Gott!

Aber es gab dort sogar einen vernünftigen Vorschlag:


Fazit: eine extrem aufwendige Veranstaltung mit sehr wenig Resonanz bei den Leipzigern. Was sich auch in einer Leserbefragung der "Leipziger Volkszeitung" zeigte:

Da man bei solchen Befragungen üblicherweise die Leute, die einen Bezug zum Thema haben, eher antworten, kann man wohl hochrechnen, dass der Katholikentag in der Leipziger Bevölkerung Mini-Interesse herausgerufen hat, die 18% Tollen stammten offenbar aus dem vier Prozent Anteil der Katholiken an der Leipziger Bevölkerung...

Die nichtkatholischen Leipziger waren sehr sauer, weil alle freien Parkplätze in der Innenstadt von den Katholen belegt waren. Eine einzige "Partei" war zu sehen, die Christen in der "Linken", die Werbung bei den Katholen vor der Kirche machten. Für den Übermittler dieser Infos und Fotos waren die paar Stunden in Leipzig eine Bestätigung dafür, die nächsten zehn Jahre dem Atheismus treu zu bleiben.

Die Kritik am Kirchentag hatte es schwer. Das "11. Gebot" war auf Verlangen der Katholen aus der Innenstadt verwiesen worden, weil sich die katholische Kirche eingebildet hatte, sie hätte in der Innenstadt das Hausrecht.
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Wie üblich zahlten die Kirchentagsteilnehmer die Kosten nicht selber, sondern die immens reiche katholische Kirche schnorrte wieder aus den öffentlichen Kassen. Und die dort fürs Geld Zuständigen teilten eifrig aus.

Dazu eine Pressemitteilung vom 11. Gebot vom 29.5.:
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Ordnungsamt Leipzig unterstellt kritischer Kunstaktion, Schusswaffen und Sprengstoff aufs Katholikentagsgelände mitzubringen
Zum Abschlussgottesdienst des Katholikentags Leipzig wollte die Giordano-Bruno-Stiftung mit ihrer Kunstaktion "11. Gebot: Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!" noch einmal auf die 4,5 Mio. Euro hinweisen, mit denen die öffentliche Hand das Kirchenfest subventioniert. Dies lehnte das Ordnungsamt Leipzig unter Hinweis auf Sicherheitsbedenken ab, da man nicht wissen könne, "ob in der Kunstskulptur nicht Schusswaffen und Sprengstoff versteckt" seien. Die Polizei drohte, die Entscheidung des Katholikentagsveranstalters notfalls durchzusetzen. Die Aktion wurde daher friedlich abgebrochen."

Ja, wenn die katholische Kirche einen Kirchentag macht, dann hat es dagegen keine Kritik zu geben, die Bürger haben zu zahlen und die Goschen zu halten. Wie in den katholisch-herrlichen Zeiten des Vormodernismus! Und eine Partei, die sich seltsamerweise selber "Die Linke" nennt, macht dazu den frommen Hanswurst.

Auf hpd.de wurde über den Katholikentag ausführlich berichtet, siehe:
http://hpd.de/artikel/seht-da-moses-13133
http://hpd.de/artikel/dialog-leeren-stuehlen-13138
http://hpd.de/artikel/gaehnende-leere-und-kreativer-protest-13140
http://hpd.de/artikel/moses-bekommt-recht-darf-trotzdem-nicht-stadt-13139