"Eine Veranstaltung ist nichts wert, wenn daraus nichts folgt. Verantwortung
übernehmen, heißt auch Handeln, es darf keinen Schlussstrich geben.
Es ist daher zu begrüßen, wenn der Bundeskanzler jetzt aktiv werden
will", reagiert der stellvertretenden Klubobmann der Grünen und Justizsprecher,
Albert Steinhauser, auf die Ankündigung Kerns, weitere Möglichkeiten
zur Entschädigung von Missbrauchsopfern auszuloten.
"Nach Jahren
müssen nun endlich die zentralen Forderungen der Betroffenen umgesetzt
werden. Es liegt alles am Tisch und braucht nur den politischen Willen",
meint Steinhauser und drängt auf konkrete Schritte: "Zentral ist,
dass endlich eine bundesweite staatliche Untersuchungskommission und Anlaufstelle
für Betroffene geschaffen wird. Auch bei den Pensionsansprüchen gibt
es Handlungsbedarf."
Der Grüne Justizsprecher möchte aber
auch das Bewusstsein schärfen. "Ich würde mir auch ein zentrales
Denkmal wünschen, das daran erinnert, was passiert ist und die Verantwortungsträger
in der Republik und der Kirche mahnt, stets wachsam gegen institutionelle Gewalt
in ihren Einrichtungen zu sein."
Gut wenn das Thema politisch wieder auf den Tisch kommt, 2010 haben es leider auch die Grünen verabsäumt, der katholischen Kirche ihren opferfeindlichen Privatausweg mit der kirchlichen Klasnic-Kommission zu verbauen. Wenn eine Institution wie die katholische Kirche klerikale Verbrechen seit Jahrzehnten auf päpstliche Weisung professionell vertuscht, dann sind die Vertuscher Mittäter und deswegen kann eine Verjährung gar nie angefangen haben! In diese Richtung muss jetzt der Kampf geführt werden!