Begleitet von der Kamera suchen die Betroffenen die Tatorte von damals auf,
viele machen ihre Geschichten erstmals öffentlich, auch ihre Familien erfahren
zum ersten Mal von diesem verschwiegenen Schmerz. Ein beklemmender Einblick
in das wohl größte Verbrechen der Nachkriegszeit. Der unaufgearbeitete
Missbrauch bleibt ein Trauma quer durch die Gesellschaft, ermöglicht durch
ein Milieu der Unterdrückung und der Gottesfürchtigkeit. Eine Anklage,
die sprachlos macht, aber auch Hoffnung: "Ich habe alles gesagt, ich bin
jetzt kein Opfer mehr", sagt einer der Protagonisten des Films.
Sepp
Rothwangl - Obmann der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt:
Ich
hoffe, dieser Film rüttelt endlich die breite Öffentlichkeit auf und
zwingt Kirche für ihre Taten und Staat für das Gewähren-Lassen
in die Verantwortung, aus der sie sich mit Hilfe scheinheiliger Kommissionen
und inhaltsleerer Gesten stehlen wollen.
Der Film möge auch helfen die
immer noch anhaltende Vertuschung der Taten durch die Kirche zu beenden. Die
Schande gebührt nicht den Betroffenen, sondern der Kirche! Den Betroffenen
gebührt Mitgefühl, Anerkennung, Achtung, Entschädigung und Wiedergutmachung.
Möge der Film auch Ansporn für viele weitere bisher im Verborgenen
lebende Betroffene sein, ihre Geschichte zu erzählen und sich bewusst zu
werden, dass sie nichts dafür konnten, dass nicht sie daran schuld waren,
was ihnen als Kind angetan wurde. Möge dieser Film den Betroffenen die
Kraft geben, die Opferrolle abzustreifen, in der sie die selbsternannten "Opferschützer"
halten wollen, um sie damit weiterhin zu kontrollieren und zu verwalten. Es
geht im Film um nichts weniger als um Verhinderung von systematischer Zerstörung
von Seelen und Leben auch zukünftiger Generationen in staatlich geschützten
Organisationen wie der Kirche. Ein Film, der das größte Verbrechen
der österreichischen Nachkriegsgeschichte wieder ins Bewusstsein rückt.
DIE
KINDER LASSEN GRÜSSEN wurde für Slamdance Filmfestival nominiert -
als einzige europäische Produktion in der Kategorie "Dokumentarfilm"
in der Endauswahl - Das Slamedance Filmfestival zeichnet als Alternative
zum Sundance Festival seit 1995 Independant-Filme aus, und "Die Kinder
lassen grüßen" (engl. Titel: "The Children Send Their Regards")
ist nun im Rennen für die wichtige Filmauszeichnung. Nach zweijähriger
Produktionszeit liegt ein Sittenbild der Gewalt, Vertuschung und Heuchelei vor,
von dem allein in Österreich rd. 16.000 Menschen betroffen sein dürften.
Die Österreich-Premiere war am 10.November diesen Jahres in Wien. Die Weltpremiere
ist nun in Park City/ Utah.
Hier der Filmtrailer:
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