Grünen-Chefin Glawischnig trat zurück

ORF-Meldung vom 18.5.2017 nach der Glawischnig-Pressekonferenz um 10 Uhr:

"Eva Glawischnig tritt mit sofortiger Wirkung von allen politischen Ämtern zurück und scheidet aus dem Nationalrat aus. Ihre Entscheidung sei eine 'zutiefst persönliche' gewesen, sagte Glawischnig (..) bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Parlament.
Einen bestimmten Anlass für diese Entscheidung habe es nicht gegeben, so Glawischnig. Die Entscheidung sei in letzter Zeit gereift und durch die Neuwahlsituation zugespitzt worden. In letzter Zeit habe es 'in aller Offenheit' gewisse körperliche Warnsignale gegeben, so Glawischnig, etwa einen allergischen Schock. Bei ihrer Erklärung verwies Glawischnig auf ihre Familie und auf ihre zwei Söhne.
Als Mutter könne sie ihre Gesundheit nicht aufs Spiel setzen. An Politik und Medien appellierte sie, nicht nur auf Klicks und Quoten zu schielen. Zudem rief sie erneut zum Handeln gegen Hasspostings im Internet auf und will sich weiterhin gegen Hass im Netz engagieren. (..)"

Es gibt in der Politik bekanntlich die Rechtspopulisten. Aber es gibt diesbezüglich eine Kategorie, für die auch ein passender Name kreiert werden sollte:

Die Unpopulisten!

Diese politische Kategorie kommt hauptsächlich bei den Sozialdemokraten und den Grünen vor. In Deutschland hatte heuer die SPD verzweifelt einen Spitzenkandidaten für die Bundestagswahlen im Herbst gesucht, weil die vorhandenen Personen alle als nur erfolgreiche Unpopulisten einzustufen waren. Man entdeckte den Herrn Martin Schulz, der machte nach seiner Nominierung einige sozialdemokratische Bemerkungen, auf einen dermaßen populären Akt reagierten die von der SPD ständig Frustrierten und bei den Wahlumfragen ritterte die SPD plötzlich mit CDU/CSU für kurze Zeit um den ersten Platz!

Allerdings gab es dazu bald auch andere Meinungen:


Da schulzmäßig danach nichts mehr kam, das ihn in den Verdacht hätte bringen können, mit der SPD tatsächlich sozialdemokratische Politik zu machen, ist er auf dem Weg zum Unpopulisten, die ja in der SPD zahlreich vorhanden sind. Die deutschen Grünen verstehen sich auch sehr gut auf eine unpopulistische Politik, sie legen bei den Umfragen aktuell mit sechs Prozent an letzter Stelle der Parteien über der Fünfprozentklausel.

In Österreich haben die Grünen ja auch immer darauf geachtet, den Unpopulismus Achtung zu schenken. So hat man sich niemals mit den Bereichen befasst, wo es die meisten Wähler und im neoliberalen Ausbeutungszeitalter immer mehr Probleme gibt, mit der allgemeinen Arbeitswelt. Bei den Grünen gab's und gibt's nur zwei Klassen: die Klasse der ganz Mühseligen und Beladenen und die Klasse der hilfsbereiten Bildungsbürger! Die Millionen dazwischen existieren grünmäßig nicht! Unpopuläres, wie die Willkommenskultur im Jahre 2015, wurde von 85% der Bevölkerung abgelehnt, da konnte sich die Grünen gut platzieren! Und jetzt ist es gelungen, die Popularität der Grünen noch weiter zu senken, der Hinauswurf der Jungen Grünen und andere Äußerungen der Obergrünen, der vom grünen Bundespräsidenten van der Bellen vorgeschlagene islamische Akt einer solidarischen Kopftuchpflicht für alle Frauen schärfte den Blick auf den grünen Unpopulismus noch weiter!

Die Argumente der Frau Glawischnig zum Rücktritt waren irgendwie recht seltsam, sie klangen nach, "jetzt werde ich Hausfrau und Mutter".
Hier der Originalton der Pressekonferenz:


Klar geht daraus hervor: sie kann nichts für nichts. Es ist bloß ihre Sorge um Gesundheit und die Familie. Darum geht sie ganz, sie bleibt nicht einmal gewöhnliche unpopulistisch-grüne Abgeordnete.

Als Peter Pilz einmal den Vorschlag machte, die Grünen sollten versuchen "linkspopulistisch" zu sein, wurde er von seiner Chefin streng gerügt. Weil Populäres zu machen, das ist eine Sünde, der Unpopulismus ist das richtige Konzept! Nun muss man eine neue grüne Obfrau suchen. Wird man/frau jemand jefraud finden, die die strenge Pflicht zum Unpopulismus aufrecht halten kann?