Grünes Aus für Peter Pilz

31 Jahre lang war Peter Pilz grüner Nationalrat und er war ein sehr ungewöhnlicher grüner Nationalrat, weil er übte nicht politisch korrektes Schönsprech, sondern war all die Jahre sachbezogen politisch unterwegs gewesen, aktuell wieder im Untersuchungsausschuss "Eurofighter".

Die Jungen Grünen waren auch nicht so korrekt wie es in einer Korrektheitspartei abgehen soll, darum mussten sie abgehen und kandidieren jetzt mit der KPÖ. 2015 schmiss man in OÖ den besten aller Bundesräte in der Geschichte des Bundesrates aus diesem hinaus, über den politisch korrekten Dönmez-Abgang schrieb Pilz am 17. Oktober 2015 unter dem Titel "Aus für Effi": "Die oberösterreichischen Grünen haben einen neuen Bundesrat gewählt. Dabei haben sie Efgani Dönmez abgewählt. Ich bedaure das. (..) Mit Effi ist einer der talentiertesten und widersprüchlichsten Abgeordneten abgewählt worden. Darüber sollten wir nachdenken: Warum werden Grüne wie Voggenhuber, Öllinger und Dönmez abgewählt und warum müssen viele, die nie aufgefallen sind, keine Minute um ihr Mandat fürchten? In unserer Partei gibt es nicht zu viel sondern zu wenig Diskussion; nicht zu viel sondern zu wenig Widerspruch. Damit wir Grüne als Partei lebendig und offen bleiben, brauchen wir auch Politiker wie Voggenhuber, Öllinger und Effi Dönmez. Ich hätte statt Effi lieber den Bundesrat abgeschafft. Aber der bleibt."

Und über die Pilz-Abwahl äußerte sich am 25.6.2017 Voggenhuber auf Facebook: "Hüte Dich vor den Schwachen! Nun haben sie es also geschafft und endlich auch Peter Pilz zur Strecke gebracht. Endlich sind sie ganz unter sich. Endlich ist niemand mehr da, der sie an irgendwelche ihrer längst begrabenen Gründungsideen erinnert.
Endlich noch einer weniger, der seinen Kopf aus der Menge der Mittelmäßigen steckt, der sein politisches Leben nicht Seilschaften und nicht Gefolgschaftsschwüren, nicht dem grünen Intrigantenstadel und nicht der hauseigenen Giftküche und auch nicht der Dampfküche von Spindoktoren und 'Werbefuzzis' verdankt, sondern sich selbst und seiner Arbeit, seinen politischen Erfolgen und seinem öffentlichen Ansehen; einer der wenigen, die sagen können: was wäre die Partei ohne mich, statt wie sie: was wäre ich ohne die Partei?
Endlich ist keiner von dieser politischen Statur mehr da, der von ihnen Politik statt Inszenierung, Erfolge statt Sprechblasen fordert. Mit Gabi Moser, Bruno Rossmann und Wolfgang Zingl mussten die letzten profilierten, kritischen Köpfe blassen Gefolgsleuten weichen. Endlich, endlich können sie die Messlatten auf die in Parteiapparaten übliche Sprunghöhe absenken.
'Natürlich' handelt es sich auch diesmal bloß um einen 'Generationswechsel', um eine 'Verjüngung der Partei', wenige Wochen nachdem sie die 'Jungen Grünen' aus der Partei geworfen haben, während sie eine gerade einmal drei Jahre Jüngere an die Spitze hieven."

Und Efgani Dönmez meinte: "Peter Pilz wurde nach 31 Jahren bei den Grünen abgewählt. Auf der Titanic werden die Stühle umgestellt. Weitsicht bis zur Nasenspitze."

Pilz hat das Grünangebot, als Vorzugsstimmenkandidat anzutreten, zurückgewiesen, er will ja doch wohl nicht dieser weltfremden im Wolkenkuckucksheim wohnenden und wirkenden Parteiführung nachträglich mitetls Vorzugsstimmen zur Hilfe eilen. Die Parteiführung und Spitzenkandidatin Lunacek werden sich schließlich weiterhin abmühen, eine unpopulistische Politik möglichst weit weg von echt in der Realität lebenden Menschen zu tätigen, vermutliches Wahlziel: auf keinen Fall die aktuellen 8 Umfrage-% erreichen!

Einem alten Linken wie meinereiner fiele dazu was ein!

Die Jungen Grünen wollen bei den Nationalratswahlen im Oktober mit der KPÖ kandidieren. Was wäre es, wenn sich da noch einige andere Leute beteiligen? Der Peter Pilz! Der Efgani Dönmez! Und die KPÖ in der Steiermark holt sich ihren berühmten Ernest Kaltenegger aus dem Ruhestand zurück: Mit solchen Spitzenkandidaten wäre der Einzug in den Nationalrat gesichert. Weil diese Leute könnten zusammen eine populäre Politik für eine breite Masse in der Bevölkerung machen, nämlich für die arbeitende Bevölkerung: um diese kümmert sich keine Partei mehr, deren Ängste und Belastungen interessieren niemanden, viele davon wählten in den letzten Jahren deswegen aus Wut die FPÖ, aber die weiß auch nicht, warum das eigentlich geschah.

Pilz, Kaltenegger, Dönmez: Eine gemeinsame Kandidatur für die arbeitenden Menschen in diesem Land, die seit 20 Jahren keine Reallohnerhöhungen mehr bekommen haben, aber täglich den steigenden Arbeitsdruck erleben dürfen. Die brauchen wieder eine Partei!

Grünes Aus für Peter Pilz? Macht was Rotes draus!