BRD: katholischer Kirchenaustritt 2016

In Österreich liegen die Kirchenaustrittsdaten für das vergangene Jahr jeweils anfangs Jänner vor, in der BRD dauert es bei der katholischen Kirche immer bis in den Juli hinein und bei den Protestanten noch länger, es gibt nur Schätzungen, dass etwa 190.000 Evangelische 2016 ausgetreten sind.

Am 21.7.2017 meldete die deutsche katholische Bischofskonferenz für 2016 eine Summe der Ausgetretenen von 162.093, das sind um knapp elf Prozent weniger als 2015, Kirchenmitglieder gab es 2016 noch 23.581.549, das sind 28,5 % der Wohnbevölkerung, um vier Zehntelprozent weniger als 2015, das ist in diesem Jahrtausend ein Anteilsrückgang von gut fünf Prozent, auf den Bestand gerechnet ist es ein Minus von zwölf Prozent. Seit der Eingliederung der DDR waren 2010, 2013 und 2014 die erfolgreichsten Austrittsjahre gewesen, 2010 stiegen die Austritte infolge der Missbrauchsskandale auf 181.193, 2013 und 2014 war der Hintergrund, dass die Kirchen 2013 auch eine Kirchensteuer auf Zinserträge erfanden, die von den Banken an die Kirchen abgeführt werden mussten, das führte 2014 zum bisherigen Rekord von 217.176 Austritten.

Hier die ergänzte Tabelle seit 1995 mit dem Vergleich mit Österreich (in Prozenten auf die jeweilige Katholikenzahl, das wurde heuer nimmer über den Daumen, sondern auf Zehntel genau berechnet):


Man sieht, Österreich ist immer bedeutend besser unterwegs, 2013/14 gab es deutsche Aufholbemühungen, 2016 lag man wieder beim Durchschnitt. Der Bestandsrückgang an österreichischen katholischen Kirchenmitgliedern beläuft sich in diesem Jahrtausend auf etwas über dreizehn Prozent, der Bevölkerungsanteil ging von 74,2 auf 58,8 % um 15,4 % zurück. Bis die katholische Kirche ausgestorben ist, wird noch ein bisschen dauern, aber sicher keine 2000 Jahre...

Wenn man die Schätzzahlen für die Protestanten mitrechnet, sind seit der Eingliederung der DDR in die BRD im Jahre 1990 rund neun Millionen Menschen aus den beiden großen Christenkirchen ausgetreten, noch haben etwa 45.500.000 von 82.800.000 Einwohnern eine Mitgliedschaft in diesen beiden Kirchen, das sind noch knapp 55 Prozent.