Neben Sahra Wagenknecht ist Dietmar Bartsch der Spitzenkandidat und Fraktionsvorsitzende der LINKEN. Zu Bartsch drang es noch nicht durch, dass christliche Werte keine menschlichen Werte sind, sondern zuförderst gottesbezogene und damit menschenfeindliche Werte. Wer auf den Knien zu einem vermeintlichen Herrgott betet, macht sich zum Sklaven – freie Menschen haben keine Herren (Bild:Clker-Free-Vector-Images, pixabay).
Irgendwie glaubt Bartsch nicht an Gott, "Aber ich finde, dass eine
Gesellschaft ohne Glauben sehr problematisch wäre. … Was Christen
Nächstenliebe nennen, nennen wir (Linken) Solidarität." Und: "Wäre die
Bergpredigt bereits realisiert, bräuchte es keinen Sozialismus zu
geben."
Kaum glaublich, der Führer der LINKEN hält die Anbetung einer Fiktion
für gleichwertig mit sozialen Standards – zumindest tut er so. Es läuft
wohl darauf hinaus, dass er sich beim christlchen Publikum anwanzen
will, um die linken Wahlchancen zu verbessern. Man erinnert sich, dass
der ungläubige SPD-Ex-Kandidat Steinbrück aus demselben Grund wieder in
die Kirche eintrat, und dass der ungläubige SPD-Kandidat Schulz der
Kirche ebenfalls schöntut.
Der Quellenartikel heißt „Linke"-Fraktionschef Bartsch – Kampf gegen die Kirchen war falsch
(idea 26.7.). Es geht um die DDR-Bewältigung, über die der
Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Deutschen Bundestag, Dietmar Bartsch,
in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea
sprach.
Im Namen des Sozialismus' sind Fehler und Verbrechen begangen worden,
und dem müsse sich die LINKE stellen. Seit 27 Jahren setzt sich die
Partei intensiv mit ihrer Geschichte auseinander, z.B. mit den
Mauertoten von der DDR. Bartsch wird zitiert mit: "Wir wollen keine
Mauern mehr bauen – es sind andere, die das heute wollen." Seine Partei
habe einen entscheidenden Wandel vollzogen, sie wolle Veränderungen
nicht per Diktatur, sondern qua Bevölkerungsmehrheit legitimieren – kein
Sozialismus ohne Demokratie.
Doch der Sozialismus habe im 20. Jahrhundert schwere Niederlagen
erlitten, sich teilweise selbst delegitimiert und stünde mit dem Rücken
an der Wand. 100 Jahre nach der sowjetischen Sozialistischen
Oktoberrevolution werde die LINKE aufs Scheitern reduziert und mit
Dingen in Verbindung gebracht, mit denen sie nichts zu tun habe (ohne
Angabe, welche Dinge das sind, wohl die Ablehnung der Kirche, wb).
Immerhin erfahren die Lehren von Karl Marx angesichts der Krise des
Kapitalismus' derzeit einen neuen Popularitätsschub. Laut Bartsch hat
Marx eine präzise Analyse und Kritik des Kapitalismus' vorgenommen und
zählt zu den bedeutendsten Deutschen. Derzeit ist der Sozialismus bloß
nirgendwo eingeführt. Trotz positiver Entwicklungen in Ecuador, Bolivien
und Venezuela (!) gebe es im Moment kein Land, wo der demokratische
Sozialismus verwirklicht ist.
Dazu liefert Bartsch den Spruch mit der Bergpredigt,
also die Verknüpfung mit Armut, Trauer, Demut, Sanftmut,
Gerechtigkeitssuche, Barmherzigkeit, reinem Herzen, Friedensstiftung und
Leidensbereitschaft wegen Verfolgung: "Wäre die Bergpredigt bereits
realisiert, bräuchte es keinen Sozialismus zu geben." Nach Bartsch
hätten christliche Werte viel mit einer solidarischen und gerechten
Gesellschaft. "Was Christen Nächstenliebe nennen, nennen wir
Solidarität." Und noch eins drauf: "Eine Gesellschaft ohne Glauben wäre
sehr problematisch." (Anmerkung wb: Im Die LINKE-Wahlprogramm
steht sowas nicht mal entfernt drin, siehe Zeile 4373… Wir verteidigen
die Religionsfreiheit und die Trennung von Staat und Kirche.)
Bartsch macht Angaben zu seiner Vita und äußert sich über sein
Verhältnis zum christlichen Glauben. Nach einer evangelischen Taufe habe
er eine klassische DDR-Erziehung genossen, aber mit Kinderbibel, in der
er mit Freude gelesen habe. Später wurde die Religion für ihn gut
marxistisch zu "Opium für das Volk". Aber in den letzten 20 Jahren habe
sich sein Verhältnis zur Religion deutlich gewandelt, wenn auch nicht
bis dahin, dass den Satz "Ich glaube an Gott" sagen könnte. Trotzdem
könnte man als LINKER der Bibel viele Denkanregungen entnehmen, so
Bartsch.
Der Artikel subsumiert Bartschs Äußerungen so: Der Kampf der SED gegen die Kirchen war falsch. Er hat Menschen geschädigt und christliche Werte zerstört.
Dazu die Ansicht von wissenbloggt: Es ist bedauerlich, dass ein
LINKEN-Vorsteher so zitiert werden kann. Hat denn die LINKE ihr Bündnis
mit dem Humanismus aufgegeben? Ist das Maß ihres Strebens nicht mehr der
Mensch? Oder will die LINKE sich bloß genauso anwanzen wie die SPD?
Sieht so die Tauglichmachung der LINKEN für politische Aufgabenübernahme
aus?
Dieser Bartsch kommt auf atheisten-info viermal unangenehm vor:
1.
Er war 2011 für die Ratzingerrede im deutschen Bundestag
2.
2014 war er für eine Intervention in Syrien
3.
2015 verglich er die Merkel mit Jesus (Massenhaft neue Neuigkeiten!)
4.
2016 war er in Sachen Brexit 100%-ig EU-konform
Vielleicht
sollte er von der FPÖ lernen? Die hat schon zwei Wahlen christlich verloren,
einmal mit dem "Abendland in Christenhand" (EU-Wahl 2009) und einmal
mit "so wahr mir Gott helfe" (Bundespräsidentenwahl 2016)