Martin Luther Schulz: "I have a dream"

Deutscher Wahlkampf: Nachdem beim TV-Duell am 3. 9. 2017 Merkel deutlich Vorletzte und Schulz überlegen Zweiter wurde, publiziert am 4. 9. Wilfried Müller auf www.wissenbloggt.de diesen Text:

Wie bitte, dem SPD-Kandidaten fehlt der Pep? Dem kann nachgeholfen werden. Bei wissenbloggt wird der Kanzleraspirant aufgemöbelt, ehe er bei der Wahl dann vermöbelt wird. Deshalb liefert wb ein kleines Paket Lebenshilfe: Eine Liste der Problemfälle, die es zu umgehen gilt. Das Wahlvolk ist fettnäpfchenorientiert und weiß einen gepflegten Kanzlerkandidatenpolka zu schätzen, der an den Problemen vorbeitanzt. Jedenfalls sendet der Bundestagswahlkampf ganz deutliche Bilder in diese Richtung aus, und der wird schließlich von diplomierten Experten gemacht (Bilder: fsHH, pixabay).

Wohlan, der religiöse Bezug auf Martin Luther King kommt schon mal gut. Wo doch die SPD im Glauben stark ist, darf sich der Kandidat da eine Scheibe abschneiden, gerade im Lutherjahr. Martin Luther Schulz, das macht gleich viel mehr her und ist kaum fettnäpfchenverdächtig. Getoppt werden könnte das nur durch Mutter Angela Theresa Merkel, aber da sind sie noch nicht drauf gekommen.

Und träumen darf ein jeder, sogar auf englisch. "I have a dream", das ist eine Allzweckaussage für den gehobenen religiös-politischen Bedarf. Aber aufpassen bei den Träumen: Nicht von den Dingen träumen, die auf der Tabuliste stehen. Darüber darf nicht geredet werden, daran darf nicht gedacht werden, nein, davon darf nicht mal geträumt werden:
wenn die pleitegeilen Banker wieder abschöpferisch tätig werden,
wenn der entartete Kommerz die Ausbeutungsschraube noch eine Umdrehung fester zieht,
wenn der Sozialstriptease immer neue Problemzonen freilegt,
wenn die verminderte Rechnungsfähigkeit der Finanzpolitiker nicht mehr von verminderter Zurechnungsfähigkeit unterscheidbar ist,
wenn die Halbwertszeit der Subventionsmilliarden so kurz wird, dass man mit dem Geldschaufeln nicht mehr nachkommt,
wenn die Erdoganoven in Deutschland neue Schwerstindoktrinierte heranzüchten,
wenn die Muselmaniacs aus Dschihadistan auf ihren Gebetsteppichen einfliegen,
wenn aus den Stolperschwellenländern immer neue Migrantenscharen antanzen, und man nicht sagen darf, dass sie keiner haben will,
wenn Andersdenkende von den medialen Massenverarschungswaffen unter Beschiss genommen werden,
wenn das genormte Euro-Lächeln dann nicht mehr den vorgeschriebenen Lippenkrümmungsgrad beschert,
wenn auch noch der Correctnesstrainer versagt und eine wandelnde intellektuelle Probemzone hinterlässt

– das alles sind Dinge, die darf ein echter Kandidat nicht mal auf Sockenschussweite an sich rankommen lassen, auch im TV-Duell.

Muss er auch nicht, denn merke: Nicht das Erreichte zählt, das Erzählte reicht. Diese politische Weisheit wurde bei wb als Frucht langwieriger politischer Grübeleien herauskristallisiert.

Na bitte, da glätten sich die Sorgenfalten auf der Stirne. So sehen Sieger aus.