"Atheisten sind netter zu Christen als umgekehrt
Atheisten
verhalten sich gegenüber Christen viel fairer, als es Christen gegenüber
Menschen ohne eine Religionszugehörigkeit tun. Doch die Gründe für
dieses Verhalten sind ungewöhnlich. Das ist das Ergebnis einer Studie
von Forschern der Ohio University.
Der Hintergrund: Immer mehr Menschen kehren
den Religionen den Rücken und leben als Atheisten. Diese am stärksten
wachsende Gruppe rückt zunehmend in den Fokus von Forschern, die das Verhalten
mit den jeweils anderen untersuchen.
Für die Studie, die im Fachmagazin
Journal of Experimental Social Psychology veröffentlicht wurde, mussten
in Summe mehr als 500 Teilnehmer ein Wirtschaftsspiel in mehreren Runden spielen,
das an die Forschungsanforderungen angepasst worden war. In jeder Phase
des Spiels ging es um Geld, das die Teilnehmer ihren Spielpartnern überantworten.
Zum Teil wurde ihnen gesagt, ob sie gegen Christen oder Atheisten spielen, zum
Teil nicht. In ihrer Auswertung kamen die Forscher zum Schluss, dass Atheisten
deswegen fairer gegenüber Christen verhalten, weil sie damit Vorurteile
kompensieren wollen. Atheisten wird besonders häufig nachgesagt, dass sie
sich unmoralisch verhalten würden."
Na, da sollte unsereiner vorsichtiger sein! Weil wir haben es gar nicht
notwendig, Moral nachweisen zu müssen! Wir sind speziell keine Heuchler
und Lügner, außer es geht um heikle Verhältnisse, also z.B.
der alten ewig kirchgängigen Tante wird man nix vom Atheismus erzählen,
auch wenn sie keine Erbtante ist, weil sonst macht sie sich noch Sorgen, weil
der Neffe dereinsten in der Hölle schmoren muss. Aber heutzutage ist der
Unglaube ja eh den meisten Leuten wurscht, der normale Katholik lebt auch nicht
anders als unsereiner: er betet nicht und er geht nicht in die Kirche! Ohne
dass wir ihn deswegen anagitieren mussten!
Aber die Untersuchung war
ja in den USA, dort gibt's zwar inzwischen auch etwa gleich viele Konfessionslose
wie in Österreich, aber es gibt dort noch deutlich mehr tatsächlich
praktizierende Christen, deswegen haben die dortigen Atheisten wahrscheinlich
das Bemühen, ihre Moralität nachzuweisen.
Im menschlichen
Zusammenleben ist das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Gemeinschaft
ein schon altgeschichtliches, das war evolutionär entstanden, denn
nur Gemeinschaften hatten Überlebenschancen, der Rübezahl ist nur
eine Sagengestalt. Das sieht man hierzulande ja auch deutlich im Islambereich,
solche Volksgemeinschaften gab's in unseren Breiten letztmalig in der NS-Zeit,
in der autochthonen Bevölkerung tritt das nur fallweise in Erscheinung:
wenn sich Menschengruppen nicht mehr wahrgenommen fühlen und dann z.B.
85% der Arbeiter bei der Bundespräsidentenwahl den FPÖ-Kandidaten
wählen, weil sie sich nirgendwo mehr zugehörig fühlen.
Unsereiner
hat auch wenig Bedürfnis, sich zu organisieren, fast alle Konfessionslosen
in Österreich haben nur was Überflüssiges auf der BH oder beim
Magistrat abgegeben, für einen Religionslosenverband haben sie so wenig
Bedarf, wie Nichtraucher für einen Nichtraucherverband.