Es liegen bisher
nur die Ergebnisse der direkten Stimmabgaben in den Wahllokalen vor, die Auszählung
der Briefwahlstimmen wird noch bis Donnerstag dauern, es kann sich also noch
was ändern.
Hier das vorläufige Ergebnis ohne Briefwahl
im Vergleich zum selben Ergebnis von 2013, was einige Arbeit erforderte,
weil dazu von 2013 keine fertige Tabelle im Internet zu finden war und die Medien jetzt
nur Vergleiche zum Komplettergebnis von 2013 veröffentlichten:
Die
ÖVP hat das erwartete Ergebnis nicht ganz erreicht, zu den prophezeiten
33 % fehlte doch ein bisschen was, die SPÖ hat trotz der zahlreichen Bockschüsse
etwas besser abgeschnitten als die Frager umerfragten und ist dadurch - zumindest
vorläufig - nicht hinter die FPÖ gefallen. Bei den Briefwahlstimmen
2013 hatten SPÖ und ÖVP Anteile im 25%-Bereich, die FPÖ lag mit
14 % deutlich unter dem Direktstimmenanteil von 20,5 %, es ist also eher zu
erwarten, dass die SPÖ ihren 0,4%-Vorsprung ins Endresultat retten kann.
Auf
dieser Site hier wurde die These verbreitet, dass der Rechtspopulismus nicht
durch Unpopulismus bekämpft werden kann, Sebastian Kurz hat die Signale
aus der Bevölkerung verstanden und sich speziell den Folgen der Migrationswelle
von 2015 zugewandt. Dadurch fiel die FPÖ zurück, weil sie zu ihrem
Hauptthema deutliche Konkurrenz bekam und nie begriffen hatte, wie sie die ihr
von der SPÖ zugeströmten Protestwähler binden könnte. Dass
2016 bei der Bundespräsidentenwahl 85 % der Arbeiter den FPÖ-Kandidaten
wählten, veranlasste die FPÖ in keiner Weise sich mit diesem frustrierten
früheren SPÖ-Klientel auch nur irgendwie zu befassen, was zwar nicht
den SPÖ-Wählerstrom zur FPÖ stoppte, aber einbremste und es sind
wohl auch weiterhin nur Protestwähler, die wieder verschwinden, sollte
die SPÖ versuchen, sozialdemokratische Politik zu machen.
Ein
Blick in die Wählerstromanalyse zeigt das auch auf. 155.000 SPÖ-Stimmen
gingen an die FPÖ, nur 14.000 zurück an die SPÖ, bei der ÖVP
waren das 96.000 an die FPÖ abgegebene Stimmen, aber 168.000 an die nun
ebenfalls populistische Partei zurückgegebene Stimmen, 122.000 Stimmen
holte sich die FPÖ bei den Nichtwählern von 2013 und verlor dorthin
41.000, vom BZÖ kamen 94.000 Stimmen. Angemerkt muss werden, dass die veröffentlichten
Wählerstromanalysen bereits die hochgerechneten Briefwahlstimmen enthalten!
Von
den Grünen gingen 161.000 Stimmen an die SPÖ, 84.000 an die
ÖVP, 24.000 an die FPÖ, 57.000 an die Neos, 30.000 an die Nichtwähler,
an die Liste Pilz gingen nur 67.000, also nur knapp 20 % der verlorenen Stimmen.
Dass die Grünen erheblich Stimmen verlieren würden, war schon in
den Umfragen klar gewesen, dass sie momentan nicht einmal mehr im Parlament
sein würden, überraschte trotzdem. Die 3,32 % direkt für
die Grünen abgegebenen Stimmen waren für den Parlamentseinzug um ca.
30.000 zu wenig. 2013 hatten die Grünen 101.992 Briefwahlstimmen bekommen,
wenn bei diesen der Rückgang gleich hoch ausfällt wie bei den direkt
abgegebenen Stimmen (ca. minus 70,5 %), sind die Grünen draußen aus
dem Parlament! Sie haben das mit größtem Einsatz erreicht!
Die
Partejugend und dann noch den Peter Pilz vertreiben und eine völlig überforderte Spitzenkandidatin präsentieren,
die keinen Funken einer Ahnung von der aktuellen Lage im Lande hatte, das kann
nur schief gehen! Das Erste, was Frau Lunacek nach der Installierung als Spitzenkandidatin
sagte: die Schließung der Balkanroute wäre ein Fehler gewesen! Sie
kritisierte also genau das, was vermutlich von 90 % der Bevölkerung mehr
oder weniger heftig begrüßt worden war! Weltmeister in politischer
Korrektness zu sein und die größte Moral zu präsentieren, die
es auf der Welt gibt, bringt keine Stimmen, sondern kostet Stimmen, Stimmen,
Stimmen, Stimmen, Stimmen, Stimmen, weil diese Moral die Unterwerfung unter
die dazu angeordnete Rettung der ganzen Welt beinhaltete!
So waren die Grünen jetzt offenbar wahrgenommen worden, darum eilten
mit einem Minus von bisher 338.706 fast so viele Wähler von dannen als die ÖVP
Neuwähler dazugewann. Die grüne Partei sollte wohl ihre komplette
Führung auswechseln und sich um einige Leute bemühen, die tatsächlich
im heutigen Österreich leben und nicht im Wolkenkuckucksheim der Oberlehrer,
die selber nie unter Menschen kommen, also solche Leute, die ihr Leben real und wirklich leben
und nicht in ihrer Einbildung. Der grüne Wahlkampf war eine österreichweite
oberlehrerhafte Belehrung aller Menschen darüber, was sie zu
denken, zu meinen und zu tun hätten, die Antwort der Menschen war mit einer
siebzigprozentigen Deutlichkeit
nimmer zu übertreffen: leckt's mi in Oarsch, Ende!
Fortsetzung folgt nach der Bekanntgabe des offiziellen Endergebnisses!