Papst nennt seine Kritiker Krebsgeschwür

Das berichtete am 21.12.2017 kath.press

Es heißt dort: "Papst Franziskus hat am Donnerstag in seiner Weihnachtsansprache vor der Kurie wie bereits in den vergangenen Jahren Intrigen und Illoyalität angeprangert. Es gebe kleine Gruppen, die von ihren vermeintlich guten Absichten überzeugt seien und sich auch zu rechtfertigen wüssten, die aber in Wahrheit 'ein Krebsgeschwür' darstellten, das zur 'Autoreferentialiät' führe und ekklesiale Organismen und die darin Tätigen infiltriere, sagte der Papst laut dem vom Vatikan verbreiteten Redemanuskript. 'Wenn das passiert, dann verliert man die Freude des Evangeliums, die Freude, mit Christus zu kommunizieren und in Gemeinschaft mit ihm zu sein, das Geschenk unserer Weihe ist dann verloren', warnte der Papst."

Autoreferentialiät bedeutet Selbstbezüglichkeit, ekklesial kirchengemeindlich, somit führe das Krebsgeschwür der von guten Absichten überzeugten kleinen Gruppen zur Selbstbezüglichkeit und durchsetze kirchengemeindliche Einrichtungen. Der vatikanische Franzl hat bisher eh nix Wesentliches verändert, seine Bemühungen in Sachen Familie und Sexualität brachte er 2014/15 auf den zwei Bischofsynoden nicht durch, siehe "Die katholische Kirche bleibt voll katholisch"!

Aber das Herumprobieren - wie aktuell an der göttlichen Versuchung im "Vaterunser"-Gebet - reicht den wahrhaft katholischen Vatikanfunktionären! Zwar wurde in den 1960er-Jahren die katholische Orientierung am Vormodernismus offiziell aufgegeben, 1967 der "Antimodernismuseid" abgeschafft, aber danach gab es keinen echten Umstieg in die reale Welt, das Verbot der Ehescheidung, der Zölibat und das kirchenkatholische Verhältnis zum Sex überhaupt sind besonders auffällige Momente, die aus dem Geist des Vormodernismus bis heute erhalten blieben.

Und die wahrhaft Katholischen klammern sich natürlich an diese Pfeiler, was durch die Jahrhunderte unabdingbar galt, das hat weiterzugelten! Und ein Papst, der in diesem Chor nicht mitsingt, ist wohl für diese Kreise das zu bekämpfende Krebsgeschwür.

Kath.press zitiert den Papst:
"Das Wort 'Treue' bekommt für alle, die beim Heiligen Stuhl arbeiten, einen besonderen Charakter, von dem Moment an, an dem sie sich in den Dienst des Nachfolgers Petri stellen und diesem Dienst einen guten Teil ihrer Energie, ihrer Zeit und ihrer täglichen Verpflichtungen schenken. Es ist eine ernsthafte Verantwortung, aber auch ein besonderes Geschenk, das mit der Zeit eine affektive Bindung an den Papst, ein inneres Vertrauen, einen 'sensus naturalis' entwickelt, der sich gerade mit dem Wort 'Treue' ausdrückt".

Die Papstkritiker haben also nicht zu kritisieren, sondern papsttreu zu sein! Hier sind die Prinzipien eigentlich gleich, aber der aktuelle Petrusnachfolger passt nicht dazu! Sensus naturalis heißt übrigens "natürlicher Sinn", gerade das geht in der r.k. Kirche immens ab!

Abgeschlossen wird die kath.press-Meldung mit: "Ausgestattet mit einer tiefen Empfänglichkeit, müssten die Dikasterien der Römischen Kurie deshalb 'großzügig in den Prozess des Zuhörens und der Synodalität eintreten', skizzierte Franziskus sein Reformprojekt."

Dikasterien sind die Ämter in der römischen Kurie, diese wiederum ist die Gesamtheit der Leitungs- und Verwaltungsorgane der römisch-katholischen Kirche. Synodalität ist ein Strukturprinzip des kirchlichen Handelns, eine Grundhaltung bei Beratungen, sowie bei Entscheidungsfindungsprozessen einen gemeinsamen Weg zu gehen. Demnach sollen die Vatikanbeamten großzügig beim Zuhören sein und dem Papst nicht entgegentreten, sondern gemeinsam mit ihm marschieren.

Irgendwie witzig, dass der Papst sozusagen die undemokratische katholische Tradition im Meinungsbildungsablauf vertritt und seine Gegner für ein demokratisches Recht auf die Bewahrung des Vormodernismus eintreten, der eine möchte Veränderungen diktieren, die anderen wollen Meinungsfreiheit für die Bewahrung der Vergangenheit. Wer wird da siegen? Bis jetzt haben die Bewahrer eher gewonnen, siehe dazu als Beispiel "Kleine Barmherzigkeiten für wiederverheiratete Geschiedene".

Dem Jesus die Zähne zu ziehen, seine häufig geäußerte Vorliebe dafür, Sünder und Ungläubige zum Heulen und Zähneknirschen ins ewige Höllenfeuer zu werfen, wegzuschweigen, senkt natürlich die Gottesfurcht, man rottet damit die Randgläubigen aus, die vorsichtshalber noch Kirchenmitglieder sind, weil sie nicht sicher sind, ob es den bösen Jesus und seine Hölle nicht doch geben könnte:


Ein lieber Jesus, der sowieso alle ins Paradies rettet, braucht auch keine katholischen Kirchenbeiträge! Da liegen die wahrhaft Katholischen richtig! Gräuliche vormoderne Höllendrohungen sind glaubenswirkungsvoller als alle neumodischen Barmherzigkeitsprogramme!