Man
verkündete dazu auch gleich, dass die Austritte weniger geworden wären,
54.886 waren es 2016 gewesen, 53.510 sind es 2017, das ist ein Rückgang
um 2,5 %. Allerdings hatte man heuer in einzelnen Bereichen offenbar Zuwandererverluste, weil das
Mitgliederminus hatte 2016 nur 48.800 ausgemacht, 2017 sind es 50.292, das
Minus ist also um drei Prozent gestiegen, der Katholikenanteil an der Bevölkerung
dürfte nur noch bei etwa 57,8 % liegen, das ist ein Rückgang von etwa
einem Prozent.
Hier wieder die Austrittshitparade seit 1995:
2017
brachte also den Platz sieben, seit 1995 sind 1.080.737 Katholiken ausgetreten,
das sind im Schnitt 49.124 und im Schnitt der letzten zehn Jahre waren es 56.722.
Wenn ein Schnitt von 50.000 pro Jahr bleibt, sind die Mitglieder bis 2117 alle
weg. Dass weniger als die Hälfte der österreichischen Einwohner katholische
Kirchenmitglieder sind, wird sich spätestens bis 2025 erreichen lassen,
1995 waren es noch um die 75 Prozent, dann hat der Kardinal und Knabenschänder
Groër die Austritte losgetreten und es gelingt voraussichtlich in 30 Jahren ein Drittel
des Mitgliederbestandes zu verlieren, das lässt darauf hoffen, dass in
absehbarer Zeit die katholische Kirche sich wahrnehmbar in eine Randerscheinung
entwickelt.
Gleichzeit wurden am 9.10. auch wie üblich die genauen strukturellen
Zahlen für ein Jahr vorher, also für 2016 vorgelegt:
gegenüber
2015 gab es diesbezüglich folgendes Plus&Minus:
Es
gab also 2016 etwas mehr Taufen als 2015 und Firmungen, das Erstere dürfte
mit der Vermehrung der Geburten um rund 4.000 gegenüber 2015 zusammenhängen,
die Trauungen liegen durch die katholische Unauflöslichkeit der Ehe immer
weit unter dem katholischen Mitgliederanteil, 44.890 Eheschließungen gab
es 2016 in Österreich, nach dem Katholikenanteil müsste es etwa 26.000
katholische Trauungen gegeben haben, da aber etwas über 30 % der Ehen Zweitehen
für mindestens einen der Partner waren, fallen katholische Zweitehelicher
dieser Kirchenlehre zum Opfer und es gab nur 11.313 katholisch-kirchliche Vermählungen.
Der Sterbeüberschuss ist durch den leichten Anstieg der Taufen und den
Rückgang kirchlicher Begräbnisse fast auf die Hälfte gesunken.
Aber der Mitgliederbestand ist trotzdem von 5.162.622 auf 5.112.330 gesunken.
Wie
schaute es 2016 mit dem Messbesuch aus? Er ist gegenüber 2015 um etwa
17.000 auf rund 570.000 zurückgegangen, das wären etwa um drei Prozent weniger,
von den Mitgliedern gingen etwa elf Prozent zur Sonntagsmesse. Der Kirchenbesuch
fällt schneller als der Mitgliederbestand: der wurde nur um ein Prozent
weniger - was natürlich mit der völligen Überalterung der Messbesucher
zusammenhängt, die sterben weg und Junge kommen keine hinzu...
Noch
ein bisschen Statistik zu den kirchlich Geweihten:
Priester gab es 3.920,
das waren um 24 weniger als ein Jahr vorher, was wohl auch damit zusammenhängt,
dass Ausleihpriester von anderswo um 36 zunahmen. Die Zahl der Mönche belief
sich auf 455 (minus 15), die der Nonnen auf 3.715 (minus 167).