Der FPÖ gelingt es immer wieder in passenden Momenten in braune Scheiße
zu treten. Aktuell bei den am 28.1. in Niederösterreich bevorstehenden
Landtagswahlen.
Bei der am 21.1. letzten veröffentlichten Umfrage ergaben
sich folgende Werte: ÖVP 45 % (LTW 2013: 50,8%), SPÖ 26 % (21,6 %),
FPÖ 19 % (8,2 %), Grüne 5 % (8,1 %) und Neos ebenfalls 5 % (2013 nicht
kandidiert).
Nun hat der FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer ein
Problem!
Er war stellvertretender Vorsitzender einer schlagenden Burschenschaft
namens "Germania". Und diese Germania hat ein deutsch-germanisches
Liederbuch, das auch ein Lied mit folgender Textzeile enthielt: "Gebt
Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million". Das Buch
erschien 1997, nach Germania-Angaben sollen die Stellen mit dem angeführten
Lied bereits spätestens 1998 aus den Büchern entfernt, bzw. geschwärzt
worden sein, eine Neuausgabe des Buches wäre der Germania aber zu teuer
gekommen, Langbauer wäre 1997 erst elf Jahre alt gewesen und hätte
mit dem Liederbuch nichts zu tun gehabt.
Was nichts daran ändert,
dass schlagende Burschenschaften vermutlich oft in alten antisemitischen
Traditionen stehen und intern darum bloß Vorsicht wegen des NS-Verbotsgesetz
herrscht und keine entsprechende eigene Überzeugung. Wenn das der Führer
wüsste, würde es ihn freuen!
Aber worüber würde er
sich nicht freuen? Schaut Euch einmal den Udo Langbauer an! Hier ein Screenshot-Ausschnitt
von der ZiB 1 vom 24.1.2018:
Schaut
so ein Germane aus, der in einem Verein namens Germania stellvertretender Vorsitzender
werden kann? Das ist doch ein mediterraner oder gar nahöstlicher Ruassl!
Wenn das der Führer wüsste, wer sich heute für einen Germanen
halten darf!
So schaut ein Germane aus, YouTube-Screenshot aus dem
Film "Die Wikinger":
Die
Hauptrolle spielte der oben abgebildete blondhaarige und blauäugige US-Schauspieler
Kirk Douglas! So hat ein Germane auszuschauen! Wer ist dieser Kirk Douglas?
Hat er sich entsprechend völkisch betätigt? Schauen wir nach!
Er
wurde als Issur Danielowitsch Demsky geboren, seine Eltern waren jüdische
Migranten aus Weißrussland. Hoppala! Der Rassismus ist ein komplexe Sache.
Wenn das der Führer wüsste!
Spaß beiseite! Gespannt
kann man sein, welche Wirkung diese Sache auf die Wähler hat! Da unter
den Wählern altersbedingt praktisch kaum noch alte Nazis sein können,
wird das Germania-Liederbuch mit und ohne Schwärzungen diesbezüglich
keine Wirkungen haben, unter jüngeren Antisemiten wird das Liederbuch plus
die langbauerschen Distanzierungen auch keinen Zustrom auslösen. Die FPÖ-Stammwähler
werden sich wohl weder positiv noch negativ sehr beeindrucken lassen. Interessant
wird sein, wie weit sich die heute üblichen zahlreichen FPÖ-freundlichen
Protestwähler verhalten werden. Am 28.1. wissen wir es zumindest ungefähr!
PS:
Wenn der Führer was von der aktuellen FPÖ wüsste, wäre
er wohl eher nicht amüsiert, weil die Partei ja inzwischen weiß,
dass der alte Deutschnationalismus in Österreich mangels einschlägigen
Personals keine Wählerkohorten mehr mobilisiert und man sich darum lieber
distanziert als solidarisiert, wenn der alte Geist wieder einmal wo wiederkehrt oder
alte Geister zufällige liederbuchförmige Auferstehung feiern...
PPS
: Der Name des Verantwortlichen für die Erstellung des Germania-Liederbuchs
von 1997 ist inzwischen den Behörden bekannt. Ob gegen ihn ein Verfahren
wegen NS-Wiederbetätigung eingeleitet werden kann, darf stark bezweifelt werden,
weil die strafrechtlichen Verjährungsfristen gemäß StGB §
57 in diesem Fall bereits abgelaufen sind, weil es für dieses Liederbuch
sicherlich keine Strafandrohung von mehr als zehn Jahren geben wird. Und Langbauer
konnte als Geburtsjahrgang 1986 an der Erstellung des Buches ja gar nicht
beteiligt gewesen sein, es ist also ein Sache der Moral und nicht der Justiz...