Alle Gläubigen sind aufgerufen den Glauben weiterzugeben
Die
Kirche werde auf den Weg "von einer beamteten zu einer missionarischen
Kirche" geführt. Das betonte Bischof Klaus Küng in seiner Predigt
zum Gedenktag des heiligen Thomas von Aquin, dem Patron der Philosophisch-Theologischen
Hochschule St. Pölten. Priester seien zwar "unersetzlich für
die Feier der Eucharistie", das Evangelium zu verkünden und den Glauben
weiterzugeben seien jedoch alle Gläubige aufgerufen.
In der aktuellen
"dringlichen Situation" sei es eine große Aufgabe, Menschen
zur Glaubensweitergabe zu befähigen, sagte Bischof Küng in der Kapelle
der Hochschule vor dem Professorenkollegium und den Studierenden. Zentral sei
dabei die Verbundenheit mit Christus. Die Hochschule habe nicht nur die Aufgabe
Wissen zu vermitteln, sondern müsse auch "begleitend tätig sein
in der Begegnung mit anderen".
Soweit die Meldung.
Von Mission durch Gläubige redet auch der
österreichische Oberbischof Schönborn seit Jahren, auf die Füße
gestellt hat man bisher absolut noch nichts! So hat Schönborn im Oktober
2009 eine Tagung zum Thema "Wie kann die Botschaft besser verbreitet werden?"
durchführen lassen, er stellte dort die "Wiener Stadtmission 2010"
als eine Art Umgebungsmissionierung durch aktive Christen vor: "Dass wir
wenige sind, soll uns nicht schrecken. Jeder, der glaubt, steht für viele.
Niemand glaubt für sich alleine, wie auch niemand für sich alleine
lebt. Als aktive Minderheit in unserer Gesellschaft und selbst unter den treu
ihren Kirchenbeitrag leistenden Getauften, wird es immer wichtiger, dass wir
das Prinzip Stellvertretung leben und annehmen: Wir tragen im Glauben, in unserem
Beten und Feiern viele andere mit: Sagen wir es ihnen auch gelegentlich! Wenn
Du am Sonntag in die Kirche gehst und der Nachbar gerade Rasen mäht, sag
ihm: 'Ich bete auch für dich!' 'Ich nehme deine Sorgen und anliegen mit
in die Messe! Ich gehe für dich!'"
Und was war dann mit der Stadtmission
2010? Offenbar fast nichts! Zwar sollten alle 660 Pfarren der Diözese
Wien (diese umfasst die Stadt Wien und das östliche Niederösterreich)
Aktionen setzen, aber veröffentlichte Berichte darüber auf der Site
"Apostelgeschichte 2010" gab's etwa ein Dutzend, die "Apostelgeschichte"
wurde mittels einer neuen Site (APG2.1 - in Wirklichkeit bloß eine Unterseite
auf der Homepage der Diözese) verlängert, dort ist die letzte Eintragung
vom November 2015 (ein "Hirtenbrief" von Schönborn). Die Rede
ist von "Mission" und einer dafür aufzustellenden "Jüngerschaft",
Details sind nicht auffindbar, auf der alten Site "Apostelgeschichte2010"
ist der letzte Eintrag von 2014. Und die vom Vatikan für die Fastenzeit
2012 angesagte probeweise "Neuevangelisierung" in elf europäischen
Großstädten wurde zwar nie abgesagt, sie
fand einfach nicht statt.
In einem Reformpapier der Diözese
Wien vom September 2012 für die nächsten zehn Jahre hieß es
zur Verkündigung: "Die Kirche ist missionarisch - oder nicht das,
was sie sein soll, Träger der Mission der Kirche - von Apostolat und Seelsorge
- sind alle Getauften und Gefirmten."
Und 2018 redet der Bischof
Küng wieder ähnlich, alle Gläubigen sollten den Glauben weitergeben! Allerdings
redet er von "allen Gläubigen" und nicht von "allen Getauften und Gefirmten",
weil die Mehrheit dieser ist ja längst eher nimmer gläubig. Aber
wo sind die Gläubigen, die das machen können und machen wollen?
Offenbar nicht vorhanden! Denn es gibt nur noch recht wenige wirklich
gläubige Mitglieder der katholischen Kirche, es sind selbst die regelmäßigen
Kirchgänger eher Traditionalisten, die das tun, weil sie damit einer Gemeinschaft
angehören, Missionare sind sie nicht. Die Lage der katholischen Kirche
ist längerfristig gesehen hoffnungslos, der Jesus ist längst schon
uninteressant und zur Jesusliebe zwingen kann man schon lange niemanden mehr.
Meinereiner
könnte sich seine Predigten eigentlich auch längst schon schenken,
weil antireligiöse Agitation bewegt nichts, das hat - wenn überhaupt
- höchstens ein bisschen Unterhaltungswert, die Religiosität verschwindet
von selbst, weil im heutigen Dasein Menschen keine Götter mehr brauchen,
religiöses Bewusstsein sich deswegen auch kaum mehr bildet.