2017 war wieder ein gutes Austrittsjahr, aus der katholischen Kirche traten
167.504 aus, 2016 waren es 162.093 gewesen. Die Zahl der Kirchenmitglieder
wird für den 31.12.2017 mit 23.311.321 angeben, 2016 waren es noch 23.581.549
gewesen, daher ein Gesamtminus von 270.228. Das ergibt sich aus dem zunehmenden
Sterbeüberschuss: Es gab 2017 nur noch 169.751 Taufen, aber 243.824 Begräbnisse,
also einen Sterbeüberschuss von 74.073. Anscheinend gibt es auch einen
Wanderungsverlust von knapp 25.000 oder es haben sich verstorbene katholische
Kirchenmitglieder nicht katholisch begraben lassen. Bei den Katholiken ist wie
jedes Jahr 2017 auch der Kirchbesuch gesunken: er liegt nun mit 9,8 % knapp
unter der Zehnprozentgrenze.
Die Protestanten
gaben bekannt, es habe 2017 rund 200.000 Austritte gegeben (2016 waren
es 190.284 ), der Mitgliederbestand sei von 21.930.000 auf 21.536.000, also um 394.000
gesunken. Hier gab es 162.652 Taufen und 390.000 Todesfälle, somit einen
Sterbeüberschuss von 227.000.
Der Anteil der Mitglieder der beiden christlichen Großkirchen in Deutschland
an der Bevölkerung ist dadurch um ein Prozent auf 54,2 % gesunken. Vor
zehn Jahren war es noch sechzig Prozent gewesen, man kann also prophezeien,
dass es nimmer lange dauernd wird, bis man unter die Fünfzigprozentgrenze
fällt.
Der hier jedes Jahr vorgeführte katholische Kirchenaustrittswettbewerb
zwischen Österreich und Deutschland hat natürlich auch heuer wieder
einen österreichischen Sieger:
Seit 1995 sind in Österreich -
proportional auf die jeweiligen
Mitgliederzahlen gerechnet - 162% der deutschen Austritte passiert, es ist also sozusagen
ein 2:1-Dauersieg. Aber 2:1 hat Österreich am 2.6.2018 in Klagenfurt auch
die deutsche Fußballnationalmannschaft besiegt:
Was wohl schon ein Vorausblick
auf die Weltmeisterschaft war, wo der deutsche Endstand so aussah (Wikipedia-Bild):
Soweit
wäre Österreich wohl auch gekommen...