Wider die 'Selfmade-Religion'

Gegen den berühmten selbstgebastelten Gott von Randgläubigen wandte sich der Herr Papst am 8.8.2018 bei der Generalaudienz, auf kath.net berichtete Armin Schwibach darüber. Das ist wieder was für atheistische Kommentare!

Franziskus: der Gott nach eigenem Maß raubt die Freiheit und ist ein Vorwand, sich selbst ins Zentrum zu stellen. Das Goldene Kalb des Erfolgs, der Macht, des Reichtums.
Atheistischer Kommentar: Da liegt der vatikanische Franz wohl eher ein bisschen daneben, der berühmte hier schon so oft zitierte selbstgemachte Gott vom Helmut Qualtinger in seinem Solostück "Der Herr Kerl", sieht so aus: "I bin katholisch, owa ned sehr, i glaub an ein höheres Wesen, an eine Macht die uns leitet." Das kostet nicht viel, schadet nicht sehr und kann bei Bedarf verwendet werden, es gibt also sozusagen die Freiheit, religionslos religiös zu sein!

Schwibach:
Papst Franziskus setzte bei der heutigen Generalaudienz in der Audienzaula "Paolo VI" vor rund 7000 Pilgern und Besuchern seine Katechesenreihe zu den Zehn Geboten fort. In der vierten Katechese vertiefte der Papst das Thema des Götzendienstes, das sehr wichtig sei. Das Götzenbild schlechthin sei das Goldene Kalb im Buch Exodus. Das Volk Israel mache die Erfahrung der Wüste, des Orts bedrohlicher Unsicherheit, wo Mangel an Wasser, Nahrung und Schutz herrsche. Die Wüste sei ein Bild für das Leben, das über keine sicheren Garantien verfüge. Diese Unsicherheit erzeuge Ängste, die die Grundbedürfnisse beträfen. So fordere das Volk einen sichtbaren Gott.
Atheistischer Kommentar: Sichtbare Götter sind ja bis heute speziell im Christentum im Gebrauch. Das goldene Kalb (2. Mose 32) verstieß gegen das Gebot laut 2.Mose 20,4: "Du sollst dir kein Abbild Gottes machen". Dieses Gebot wurde vom Christentum aus den zehn Geboten entfernt, dafür wurde das neunte Gebot zweigeteilt, dann waren's wieder zehn! Und der Christengott hängt persönlich überall herum, in Bayern seit Juni sogar in jedem Amt! Das sollte für die Landtagswahl im Oktober helfen, hat aber nichts genutzt, möglicherweise geschadet, denn eingeführt wurde das als die CSU bei 42 % lag und damit unter der gewohnten absoluten Mehrheit, die man 2013 mit 47,7 % noch erreichte. Aktuell liegen die Umfragen bei 38 bis 39 %...

Schwibach: Wenn der Bezugspunkt fehle, suche sich die menschliche Natur Ersatz in einer "Selfmade-Religion". Wir schafften uns einen Gott nach eigenem Maß, und der Götze ist ein Vorwand, "sich selbst ins Zentrum der Wirklichkeit zu setzen" (Lumen fidei, 13). Das Goldene Kalb versinnbildliche Erfolg, Macht, Reichtum - die ewigen Versuchungen und Wünsche, welche Freiheit vortäuschten, stattdessen aber versklavten. Der Götzendienst entspringe letztlich unserer Unfähigkeit, in Gott unser Vertrauen und unsere Sicherheiten zu setzen.
Atheistischer Kommentar: Weder der Papst noch der Schwibach verstehen die selbstgemachten Götter! Die Geldanbeter brauchen extra keinen Goldeneskalbgott, die brauchen noch mehr und noch mehr Geld. Selbstgemachte Götter sind was für die Kleinen! Denen die etablierten Religionen zu unglaubwürdig und/oder in der Ausübung zu umständlich und anstrengend sind, die sich jedoch fallweise auch ohnmächtig fühlen und darum eben eine höhere Leitungsmacht als fallweise Hilfe im Kopf sitzen haben.

Schwibach: Die eigene Schwäche anzuerkennen sei die Bedingung, sich dem zu öffnen, der wirklich stark sei. So bestehe die Freiheit des Menschen darin, es zuzulassen, dass der wahre Gott der einzige Herr sei. "Ihn erkennen wir im gekreuzigten Christus, der unser schwaches Menschsein gänzlich auf sich genommen hat, um es mit Liebe und Kraft zu erfüllen".
Atheistischer Kommentar: Der selbstgemachte Gott ist im Handling viel einfacher! Der ist kein HErr, dem man sich unterwerfen muss, den man lieben und sonntags in der Kirche besuchen muss. Der selbstgemachte Gott ist eine ähnliche Spinnerei wie die Angst vorm Freitag dem 13. oder der schwarzen Katze, hilfreich wie das schützende Amulett um den Hals, das Daumenhalten, das glückbringende Hufeisern, das Horoskop in der Tageszeitung und eine Menge ähnlicher Blödsinn.

Schwibach: In ihm offenbare sich das Antlitz des wahren Gottes, die Herrlichkeit der Liebe und nicht jene es glänzenden Trugs. Unsere Heilung komme von dem, der arm geworden sei, der das Scheitern angenommen habe, der auf sich unsere Schwäche genommen habe, um sie mit Liebe und Kraft zu erfüllen. Christus komme, um uns die Vaterschaft Gottes zu offenbaren. In Christus sei unsere Schwäche kein Fluch mehr, sondern der Ort der Begegnung mit dem Vater und Quelle einer neuen Kraft aus der Höhe.
Atheistischer Kommentar: Viel zu großer Aufwand! Der Jesus müsste dann alles sein, vom Glücksklee bis zum Schutzengel, aber das zu glauben, was der vatikanische Franzl in seinem Gott sieht und speziell was er an Zu- und Unterordnung verlangt, das interessiert die Leute einfach nimmer! Ein kleiner Hosentaschengott, den man fallweise als eine Art eiserne Religionsration verwenden könnte, erfordert diesen ganzen katholischen Zirkus nicht!

Schwibach: Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten: "Gerne heiße ich die Pilger aus den Ländern deutscher Sprache willkommen. Diese Urlaubszeit lädt uns ein, die Schönheit der Schöpfung Gottes zu bewundern und im Gebet unsere Beziehung zum Herrn wachsen zu lassen. Gott allein kann den Wünschen unseres Herzens echte Tiefe schenken. Der Heilige Geist erfülle euch mit seiner Freude. Schönen Aufenthalt in Rom."
Atheistischer Kommentar: Der Franz hat also eigentlich gar nichts gesagt, er hat nur seine Alltagsphrasen gedroschen. Das brauchen Leute mit dem selbstgebastelten Privatgott auch nicht. Und weil dieses Phrasengedresche vorwiegend nervt, darum werden speziell die organisierten Gläubigen ständig weniger. Und ein selbstgemachter Gott hat schließlich nur selbsterfundene Eigenschaften...