Kardinal Burke zu katholischen Unmoralitätlichkeiten

Am 16.8.2018 gab der US-Kardinal Burke der "Katholischen Aktion für Glaube und Familie" (Catholic Action for Faith and Family) in San Diego ein Statement zu den klerikalen Sexualdelikten ab.

Kardinal Burke: Nach den Studien über die sexuelle Missbrauchskrise 2002 war klar, dass es sich bei den meisten Missbrauchshandlungen tatsächlich um homosexuelle Handlungen handelte, die mit heranwachsenden jungen Männern begangen wurden. Es gab Versuche, dies entweder zu übersehen oder zu leugnen. Nun scheint es angesichts dieser jüngsten schrecklichen Skandale klar zu sein, dass es tatsächlich eine homosexuelle Kultur gibt, nicht nur innerhalb des Klerus, sondern sogar innerhalb der Hierarchie, die an der Wurzel gereinigt werden muss. Es ist natürlich eine gestörte Neigung.
Atheistische Anmerkungen: Warum die gestörten homosexuellen Neigungen im Klerus so verbreitet sind, fragt der Herr Kardinal nicht. Es ist klarerweise der Zölibat, der den Anteil von Homosexuellen im Klerus steigert. Ein Mann mit Frauenverbot findet sich unter Männern eben leichter zurecht, wenn ihm Männer lieber sind als Frauen. Über partnerschaftliche Homosexualität im Klerus gab es allerdings keine Skandale, die Skandale bewegten sich im Bereich der Päderastie, der "Knabenliebe", Burke umschreibt das beschönigend mit "heranwachsenden jungen Männern".

Kardinal Burke: Ich denke, es wurde durch die Anti-Lebenskultur, in der wir leben, nämlich durch die empfängnisverhütende Kultur, die den sexuellen Akt von der ehelichen Vereinigung trennt, erheblich verschärft. Die sexuelle Handlung hat keinerlei Bedeutung außer zwischen einem Mann und einer Frau in der Ehe, da die eheliche Handlung von Natur aus für die Fortpflanzung ist. Ich glaube, dass es eine offene Anerkennung geben muss, dass wir ein sehr ernstes Problem einer homosexuellen Kultur in der Kirche haben, besonders zwischen dem Klerus und der Hierarchie, die ehrlich und wirksam angegangen werden muss.
Atheistische Anmerkungen: Aha, Päderastie entsteht durch Empfängnisverhütung, eine interessante Theorie. Aber priesterliche Knabenliebe hat es doch auch in den Zeiten vor der Pille schon gegeben. Und außerdem: Schändungen von Schulmädchen durch Geistliche waren auch durchaus beliebte priesterliche Tätigkeiten, wie etwa in der "Mutzenbacherin" vor über hundert Jahren pornographisch belegt wurde! Für den Herrn Kardinal steckt hinter allem der kirchlich unzulässige Sex, der zwecks Vergnügen und nicht zwecks Zeugung ausgeübt wird. Aber wie schon gesagt, die homosexuellen Strukturen in der katholischen Kirche sind Folgen des Zölibats und für den Zölibat und die dadurch verursachten Auswahlstrukturen ist die katholische Kirche verantwortlich und sonst nichts und niemand!

Kardinal Burke: Es besteht keine Notwendigkeit, neue Verfahren zu entwickeln. Alle Verfahren bestehen in den Regeln der Kirche und sie haben im Laufe der Jahrhunderte bestanden. Was benötigt wird, ist eine ehrliche Untersuchung der mutmaßlichen Situationen schwerer Unmoral, gefolgt von wirksamen Maßnahmen, um die Verantwortlichen zu sanktionieren und wachsam zu sein, um zu verhindern, dass ähnliche Situationen wieder auftreten.
Atheistische Anmerkungen: Und warum hat man bisher die seit Jahrhunderten bestehenden Verfahren nicht angewendet, sondern immer nur vertuscht? In früheren Zeiten war diese Vertuschung sozusagen eine kirchenamtlich ungeregelte Selbstverständlichkeit (siehe unteren Teil der Info 3316!), päpstlich geregelt wurde das erst im 20. Jahrhundert, 1962 von Papst Johannes XXIII. und 2001 von Papst Benedikt.

Kardinal Burke: Diese Idee, dass die Bischofskonferenz dafür verantwortlich sein sollte, dies zu tun, ist verfehlt, weil die Bischofskonferenz nicht die Bischöfe in der Konferenz überwacht. Es ist der Papst, der Heilige Vater, der die Verantwortung hat, diese Situationen zu disziplinieren und er ist es, der nach den Regeln der Kirche festgelegten Verfahren handeln muss. Dies wird die Situation effektiv ansprechen.
Atheistische Anmerkungen: Vertuschungsanordnungen soll der Papst somit keine herausgeben, sondern nach bisher offenbar nicht angewandten Kirchenregeln handeln, wobei es vermutlich um den Ausschluss von Tätern aus dem Klerus geht.

Kardinal Burke: Ich verstehe voll und ganz die Wut, das tiefe Gefühl des Verrats, das viele Gläubige empfinden, auch wie ich es selbst erlebe. Die Gläubigen sollten darauf bestehen, dass die Situation ehrlich und entschlossen angegangen wird. Was wir niemals zulassen dürfen, ist, dass diese schwer unmoralischen Handlungen, die so sehr das Gesicht der Kirche verschmutzt haben, uns das Vertrauen in Unseren Herrn, der der Kopf und Hirte der Herde ist, verlieren lassen. Die Kirche ist sein mystischer Leib, und wir dürfen diese Wahrheit niemals aus den Augen verlieren.
Atheistische Anmerkungen: Mit dem Aufstieg des Feudalismus im Mittelalter führte die katholische Kirche den Zölibat ein, um zu verhindern, dass sich auch in der Kirche feudale Strukturen bildeten, also Pfarrer ihre Pfarren und Bischöfe ihre Diözesen an ihre Söhne vererbten. Und mit diesem Sexausschluss hat man das was die Kirche als sexuelle Unmoral sieht, in der Kirche institutionalisiert! Ohne Zölibat wäre sicherlich "diese schwer unmoralischen Handlungen" wohl weitgehend eher unterblieben. Und wenn man sowas in Hinkunft vermeiden will, dann muss der Zölibat weg. Ein überwachtes Unmoralverbot wird maximal die Zahl der Geistlichen reduzieren.

Kardinal Burke: Wir sollten uns zutiefst schämen für das, was bestimmte Hirten, bestimmte Bischöfe getan haben, aber wir sollten uns der Kirche nie schämen, weil wir wissen, dass sie rein ist und dass es Christus selbst ist, der für uns in der Kirche lebt, der allein unser Weg zur Erlösung ist. Es gibt eine große Versuchung, dass unsere berechtigte Wut über diese schweren unmoralischen Handlungen uns dazu führen wird, den Glauben an die Kirche zu verlieren oder wütend auf die Kirche zu sein, anstatt auf diejenigen zu zürnen, die obwohl sie die höchste Autorität in der Kirche hatten, diese Autorität verraten und unmoralisch gehandelt haben.
Atheistische Anmerkungen: Burke trennt somit die innerkirchliche Unmoral von der Kirche, die kirchlichen Regeln zu ändern, die ein menschliches Bedürfnis generell zur Unmoral deklarierten, das vorzuschlagen, probiert er gar nicht. Dabei hat sein Christus dazu ganz klar Stellung bezogen, die im Judentum ungehörige Ehelosigkeit gab's bei ihm nur für Kastrierte! Siehe Mt 19,12: "Denn es sind etliche verschnitten, die sind aus dem Mutterleibe so geboren; und sind etliche verschnitten, die von Menschen verschnitten sind; und sind etliche verschnitten, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, der fasse es!" Es gibt somit zur Entunmoralisierung der Geistlichen nur zwei Möglichkeiten: Zölibat abschaffen oder nur noch Asexuelle zu Geistlichen zu weihen.

Kardinal Burke:
Im Römischen Pontifical (liturgischen Buch, das die von Bischöfen vollzogenen Riten enthält) gab es jahrhundertelang die Riten für die Degradierung von Klerikern und auch von Hierarchie, die in ihrem Amt schwer gescheitert waren. Ich glaube, es wäre hilfreich, diese Riten noch einmal durchzulesen, um tiefer zu verstehen, was die Kirche immer verstanden hat, nämlich dass Hirten sogar auf eine ernste Weise in die Irre gehen können und dann angemessen diszipliniert und sogar aus dem klerikalen Staat entlassen werden müssen.
Atheistische Anmerkungen: Das will der Herr Kardinal offenbar nicht, er hat eine vermeintlich einfachere Lösung: Unmoraliker sollten laisiert werden! Als Laien dürfen sie dann ja vögeln, egal ob homo oder hetero, Kinderschändungen dürfen sie allerdings auch dann nicht begehen! Aber der Kirche kann's (und wird's) dann wurscht sein, weil die arbeiten dann ja nimmer dort...