Zurzeit laufen offenbar innerkatholische Bemühungen, Papst Franziskus
in Schwierigkeiten zu bringen. Dahinter stecken konservative Kreis, wie z.B.
an den Positionen der extrakatholischen Site kath.net zu sehen ist.
Am
30. August 2018 titelte man dort, "Neue, schwere Vorwürfe gegenüber
Papst Franziskus" und leitet ein mit: "LifeSiteNews: Kardinal
Müller soll wegen seiner klaren Linie bei Missbrauchsfällen entlassen
worden sein - Papst soll auf Wunsch hochrangiger Kurienmitarbeiter mehrfach
Priester rehabilitiert haben, die in Zusammenhang mit Missbrauchsfälle
standen".
LifeSiteNews hatte am 29.8. gemeldet: "Eine
hochgestellte Quelle aus dem Vatikan erzählte LifeSiteNews, dass Kardinal
Gerhard Müller zusammen mit seinen viel erfahrenen Priestern in der Kongregation
für die Glaubenslehre von Papst Franziskus entlassen wurde, weil sie alle
versucht hatten, loyal den kirchlichen Vorschriften über missbräuchliche
Geistliche zu folgen . In einem konkreten Fall lehnte Müller den Wunsch
des Papstes ab, Don Mauro Inzoli, einen unverkennbaren grausamen Schänder
von vielen Jungen, wieder einzusetzen; aber der Papst hörte nicht auf Müller."
Anmerkung
zu Kardinal Müller: Dieser war der Leiter der Glaubenskongregation
(früher unter dem Namen "Heilige Inquisition" weltberüchtigt),
seine Bestellung war bis Juli 2017 befristet gewesen und wurde nicht verlängert.
Der obige LifeStiteNews-Vorwurf ist allerdings nicht kompatibel mit einer
Aussendung von "Wir sind Kirche" vom März 2017, wo Müller
das Gegenteil vorgeworfen wurde, es hieß dort: "Das mächtigste
Dikasterium im Vatikan ist die Glaubenskongregation mit Kardinal Gerhard Müller
an der Spitze. Nun ist öffentlich geworden, dass die Glaubenskongregation
die Forderung der päpstlichen Missbrauchskommission ablehnt, dass alle
Briefe von Missbrauchsopfern von ihr beantwortet werden sollen, einen Untersuchungsausschuss
verweigert, der den Fällen nachgeht, wo Bischöfe sexuellen Missbrauch
gedeckt haben und decken, sich weigert, die bisherige Praxis im Umgang mit Klerikern
zu ändern, die im Widerspruch zum geltenden Recht, 'wider Treu und Glauben',
handeln."
Man kann gespannt sein, wie das weitergehen wird,
da der vatikanische Franz zwar liberal tut, aber praktisch kaum handelt, hat
er bisher nichts Wahrnehmbares verändert, aber die katholischen Hardliner
wollen eine katholische Verfestigung, einen Rückmarsch in Richtung Vormodernismus.
Man vermutet dort wohl, dass die Lockerheit mit der der Papst auftritt, in Richtung
der Verhältnisse im protestantischen Bereich geht, wo ja bekanntlich die
ins Beliebige gehende Weltzugewandtheit den Glauben immer rascher wegschrumpfen
lässt. Diesbezügliche katholische Befürchtungen haben durchaus
ihre Berechtigung. Dass ein strenges katholisches Regime ebenfalls die Leute
vertreibt, kann jedoch auch stark vermutet werden...