Sechs Jahre Haft für Kurienkardinal?

Am 13.3.2019 zog diese Meldung durch die Medien

Gegen den 77jährige australische Kurienkardinal und Finanzchef des Vatikans, George Pell wurde in Melbourne eine sechsjährige Haftstrafe wegen Missbrauchs verhängt, Bell legte Berufung ein, das Verfahren ist somit nicht rechtskräftig, es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.

Die Verurteilung erfolgte in fünf Punkten, am schlimmsten bewertete der Richter, dass der Kurienkardinal einen der beiden Buben 1996 nach einem Gottesdienst zum Oralsex gezwungen habe. Von den beiden Opfern lebt nur noch ein 35jähriger, der dazu die belastende Aussage machte.

Der deutsche Kardinal Gerhard Müller kritisierte die Verurteilung, "wie kann jemand für eine nicht bewiesene Tat verurteilt werden, gerade auch mit Blick darauf, dass schon viele Menschen im Gefängnis waren, deren Unschuld sich später herausstellte?" Die Missbrauchsvorwürfe bezeichnete er als "absolut unglaublich". Pell ließ sich 2017 wegen der Missbrauchsvorwürfe als Finanzchef beurlauben, der Vatikan hat bisher keine Maßnahmen gesetzt, man wartet dort das Berufungsverfahren ab.