Klare Worte von Sahra Wagenknecht

RT - https://deutsch.rt.com - am 6.4.2019

Wagenknecht: Linke spricht nicht mehr die Sprache der ärmeren Schichten

Sahra Wagenknecht redet ihrer Partei ins Gewissen: Die Linke habe sich von den Ärmeren entfremdet und werde als belehrend wahrgenommen. Wer jede differenzierte Sicht auf Migration in die Nazi-Ecke stelle, stärke auf diese Weise das rechte Lager.

Die Vorsitzende der Linksfraktion Sahra Wagenknecht hat ihrer Partei vorgehalten, nicht mehr ausreichend die Interessen der Ärmeren zu vertreten. Der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte Wagenknecht: "Die Linke hat sich von den ärmeren Schichten teilweise entfremdet, weil sie oft nicht deren Sprache spricht und von ihnen als belehrend und von oben herab empfunden wird."

Aus Sicht der Linken-Abgeordneten gibt es im Bundestag eine "breite Mehrheit für mehr sozialen Ausgleich, bessere Löhne, höhere Renten". Die SPD habe allerdings viele Jahre realpolitisch das Gegenteil umgesetzt.

Sahra Wagenknecht hatte unlängst nach einer längeren Krankheit angekündigt, im Herbst aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut als Fraktionsvorsitzende antreten zu wollen. Ihr Mandat im Bundestag will sie aber behalten.

In der Partei umstritten ist unter anderem für ihr Eintreten für eine Begrenzung der Migration. In der Neuen Osnabrücker Zeitung ging sie scharf mit ihren Kritikern ins Gericht. Wagenknecht wörtlich: "Wer jeden, der eine differenzierte Sicht auf Migration einfordert, in die Nazi-Ecke stellt, begreift nicht, dass er genau damit die rechten Parteien stärkt."

Anmerkung atheisten-info: Ja, das sagt meinereiner auch immer! Wenn eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung gegen Migrantenzustrom ist und die vermeintliche Linke meint, man müsse solche Ansichten als rechtsextrem attackieren, dann hilft man denen, die als "rechtspopulistisch" definiert werden. Was ja klar ist! Wenn was bei der Mehrheit des Volkes ankommt, dann ist es eben mehrheitlich populär und wenn man das verurteilt, ändert man diese Meinungen nicht, sondern bestärkt sie und selber ist man dann eben linksunpopulistisch!
Dieses Verhältnis zur Stimmung in der Bevölkerung zeigt sich in Österreich speziell bei der Lage der ÖVP.
Sebastian Kurz hat 2017 die Wahlen gewonnen, weil er die Schließung der Balkanroute organisiert hatte, die ÖVP liegt bei den Umfragen immer sehr gut, ihr Koalitionspartner FPÖ fügt sich selber von Zeit zu Zeit Schädigungen zu, weil man in der Partei mit den traditionellen - im Volke aber längst unpopulären - sehr rechten Bereichen nicht fertig wird. Diskussionen um die "Identitären" brachte der FPÖ laut Umfrage in der Ausgabe des Blattes "Österreich" vom 7.4.2019 einen Verlust von zwei Prozent und einen Rutsch hinter die SPÖ: ÖVP 34 %, SPÖ 24 %, FPÖ 23 %, Neos 8 %, Grüne 5 %, Pilz 3 %. Der aktuelle Politbarometer, der die Bilanz von positiven und negativen Umfragemeinungen zu den Politiken anzeigt, hat wie gewohnt Kurz mit 41 % plus in klarer Führung, SPÖ-Chefin Rendi-Wagner liegt bei mageren plus 8 %, der grüne Kogler immer noch bei minus 9 %, Strache bei minus 12 %. Man sieht somit: Die SPÖ hat gegenüber der Zeit unter Kern vier Prozent Wähler verloren, man findet immer noch nicht dorthin, wo eine sozialdemokratische Partei positioniert sein soll, die Grünen haben sich von ihrer desaströsen Willkommenspolitik immer noch nicht erholt, beiden Parteien fehlt eben das, was die ÖVP hat: Popularität in größeren Volksmengen. Nachgeschmissen wird ihnen diese nicht, sie müssten sich selber darum bemühen, probieren es aber nicht...