Nämlich was Filmemacherin Ulli Gladik in einem NEWS-Interview
vom 1.5.2019 zu ihrem Film "Inland" gesagt hat. Es geht in diesem
Film um die Weltsicht von FPÖ-Wählern, es heißt dort:
"Das
Thema Migration und Ausländerfeindlichkeit ist ganz stark in Medien und
Politik präsent und mich hat interessiert, warum die Leute so bereit sind,
auf das Thema aufzuspringen und was eigentlich dahinter liegt. Ich habe bei
der Recherche bemerkt, dass da sehr viel Frust ist. Aber nicht in erster Linie
Frust wegen Migranten sondern aus anderen Gründen. Am Beginn der Gespräche
ging es meist nur um das Thema Migration aber dann kam auch groß das Thema
Arbeit auf, das mit vielen Sorgen verbunden ist, wie etwa geringe Wertschätzung,
zu viel Druck und Stress, keine Anerkennung oder unbezahlte Überstunden.
Das
ist aber im Film nicht so abgebildet, wie ich das gerne gehabt hätte, weil
die meisten zwar über ihre Meinung zum Thema 'Ausländer' vor der Kamera
sprechen wollten, aber nicht über die Arbeitsverhältnisse, aus Angst
den Job zu verlieren.
Das hat in mir den Eindruck erzeugt, dass dieser Hass
gegenüber den 'Ausländern' eine Ventilfunktion hat, denn es ist mittlerweile
völlig legitim in der Gesellschaft, bei diesem Thema die Sau raus zu lassen.
Aber über Arbeitsverhältnisse zu reden und die Probleme, die man damit
hat, oder aktiv zu werden, da haben viele Angst, den Job zu verlieren. Viele
Menschen haben Existenzängste. Und wenn seit vielen Jahren erklärt
wird, 'Wir müssen sparen und jeder muss auf sich selbst schauen' und man
dann von den Menschen aber verlangt, dass sie Solidarität mit Geflüchteten
haben, wird es eben schwierig, das geht sich oft nicht aus."
Der Rechnungshof hat zum Beispiel im Dezember 2018 amtlich festgestellt, dass es in Österreich seit 20 Jahren keine Reallohnerhöhungen mehr gibt, aber dazu reagierten die dafür zuständigen Parteien mit keiner Silbe, weder SPÖ noch KPÖ thematisierten das öffentlich, die KPÖ hat sogar die Einrichtung sicherer Fluchtwege nach Europa gefordert, also genau das Gegenteil davon gemacht, was heute Thema sein müsste! Die arbeitenden Klassen wurden von der Politik völlig im Stich gelassen, aber das weltrettende Gutmenschentum hätte für alle Pflicht zu sein. Das erschuf den "Rechtspopulismus"! Weil es war und ist genug Zorn übrig bei den von Ulli Gladik geschilderten Frustrierten...