Es ist eine Leistung der besonderen Sorge, das Thema Glaube und Gebet auf
die Titelseiten der großen Zeitungen zu bringen, und zwar weltweit. Papst
Franziskus schaffte das mit einer kurzen Bemerkung, zum Vaterunser. Jetzt hat
der Papst noch einmal nachgelegt. Inhaltlich.
"Wie bekannt ist der griechische
Originalausdruck in den Evangelien schwer exakt zu übersetzen, und alle
modernen Übersetzungen humpeln da ein bisschen. Auf ein Element aber können
wir uns alle einigen: Wie auch immer man den Text versteht, wir können
ausschließen, dass es Gott wäre, der die Versuchungen auf dem Weg
des Menschen auslöst. Als ob Gott seinen Kindern einen Hinterhalt legen
würde! Eine derartige Interpretation widerspricht vor allem dem Text selbst
und ist auch weit entfernt von dem Bild Gottes, das Jesus uns offenbart hat."
Aus
der Generalaudienz am 1. Mai. An dieser Stelle muss nun Hiob genannt werden.
Denn das alles hat mit Leiden zu tun und der Frage, an was für einen Gott
Christen eigentlich glauben.
Soweit die Meldung! Der Schlusssatz des
Artikels verweist auf den berühmten Dulder Hiob, den Gott gemäß
Bibel mit schwersten Qualen zum Glaubensabfall versuchte. Hier ein paar Zitate
aus dem Buch Hiob:
Hiob 1,1 Es war ein Mann im Land Uz, der hieß
Hiob; der war ein untadeliger und rechtschaffener Mann, der Gott fürchtete
und das Böse mied.
Hiob 1,8 Da sprach der Herr zum Satan: Hast du meinen
Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so
untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse
meidet!
Hiob 1,9 Der Satan aber antwortete dem Herrn und sprach: Ist Hiob
umsonst gottesfürchtig?
Hiob 1,10 Bist du es nicht, der ihn, sein
Haus und all das Seine ringsum beschützt? Das Tun seiner Hände hast
du gesegnet; sein Besitz hat sich weit ausgebreitet im Land.
Hiob
1,11 Aber streck nur deine Hand gegen ihn aus und rühr an all das,
was sein ist; wahrhaftig, er wird dir ins Angesicht fluchen.
Hiob
1,12 Der Herr sprach zum Satan: Gut, all sein Besitz ist in deiner Hand,
nur gegen ihn selbst streck deine Hand nicht aus!
Hiob 1,18 Deine Söhne
und Töchter aßen und tranken Wein im Haus ihres erstgeborenen Bruders.
Hiob 1,19 Da kam ein gewaltiger Wind über die Wüste und
packte das Haus an allen vier Ecken; es stürzte über die jungen Leute
und sie starben.
Hiob 1,20 Nun stand Hiob auf, zerriss sein Gewand, schor
sich das Haupt, fiel auf die Erde und betete an.
Hiob 1,21 Dann sagte er:
Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter; / nackt kehre ich dahin
zurück. / Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; / gelobt sei der
Name des Herrn.
Usw., die bösesten und teuflischsten Hiobsbotschaften
lassen den Hiob nicht am Herrn und am Glauben zweifeln.
Im Kapitel 42
belohnt der HErr dann den Hiob mit neuen Kindern und Viehherden und diese idiotische
Geschichte schließt mit: Hiob 42,16: Hiob lebte danach noch hundertvierzig
Jahre; er sah seine Kinder und Kindeskinder, vier Geschlechter.
Und
der aktuelle Papst meint, sein Gott könne nicht so teuflisch sein. Nicht?
Und die Ersäufung der gesamten menschlichen und tierischen Erdbevölkerung
außer Noah und den Inhalt seiner Arche steht nicht in der Bibel? Keine
hinterhältige Sintflut?
Der Herr Papst sollte vielleicht seine
Bibel einmal vollständig lesen und dann eine neue Bibel schreiben! Da kann
er dann seinen neuen Jesus, der alle liebt, auch besser platzieren: er müsste
bloß solche Texte weglassen, wie in Mt 25,41: "Weg von mir, ihr Verfluchten,
in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!"
Gepredigt wird das ja sowieso kaum noch!