Folgt man den realitätsverzerrenden Parolen der Massenmedien, wie sie jetzt zur Europawahl wieder massiv in Umlauf gebracht werden, dann gibt es nur zwei sich ausschließende Positionen bzw. entgegengesetzte Lager:
Was im Rahmen dieses holzschnittartigen Dualismus komplett unterschlagen
wird, ist der Sachverhalt, dass die EU in ihrer jetzigen, von Krisen geschüttelten,
bürokratisch-vormundschaftlichen Gestalt nur eine (misslungene) Realisierungsform
der Europa-Idee ist. Ein alternatives Konzept, das Europa primär als eine
säkular-demokratische und menschenrechtliche Wertegemeinschaft aufgeklärter
und identitätsstarker Völker fokussiert, mit
(a) kontrollierten
Außengrenzen,
(b) bewusst-auswählenden ökonomischen, politischen
und kulturellen Beziehungen nach außen ("selektive Globalisierung"),
(c) allgemeinwohlorientierten ökonomischen Binnenbeziehungen und
(d)
Aufkündigung des antirussischen Vasallenverhältnisses gegenüber
den USA, wird dabei kategorisch ausgeschlossen bzw. geflissentlich ausgeblendet.
Zur EU in ihrer jetzigen Gestalt darf und soll es keine Alternative geben.
Bitte
hierzu weiterlesen:
Hartmut Krauss
- Für ein Europa der aufgeklärten Gesellschaften
In einem neu
eingestellten Beitrag wird entgegen den beschönigenden Phrasen der EU-Apologeten
die EU als ein den europäischen Bevölkerungen aufgestülptes neoliberales
Konzept charakterisiert und betont: "Ein Ende der Nationalstaatlichkeit
der EU-Länder wäre der Eintritt in eine Zone ohne verbindliche Rechtsstaatlichkeit,
aufgelöst in den ‚Vereinigten Staaten von Europa‘ ohne ein europäisches
Volk und ergo ohne Verfassung." Zudem wird festgestellt: "Durch die
beabsichtigten Vereinheitlichungen, Homogenisierungen, Zentralisierungen und
Normierungen werden die Vielfalt der Kulturen und die Freiheit des Individuums
bedroht."
Siehe Michael
Mansion - Die Europäische Union, Struktur und Ideologie eines neoliberalen
Konzepts der Global Governance