SPÖ hilft ÖVP

Das zeigen die beiden aktuellen Meinungsumfragen, die nach dem von SPÖ und FPÖ gegen die Kurz-Regierung getätigten Misstrauensbeschluss am 2.6.2019 veröffentlicht wurden.

Das Ergebnis der Umfrage der Kronenzeitung (Umfragezeitraum 29. bis 31.5.): ÖVP 38 %, SPÖ 21 %, FPÖ 19 %, Neos 10 %, Grüne 10 %.
Das Ergebnis des Blattes "Österreich" (Umfragezeitraum ebenfalls 29. bis 31.5.): ÖVP 38 %, SPÖ 23 %, FPÖ 17 %, Neos 10 %, Grüne 8 %.
Im Schnitt wären das: ÖVP 38 %, SPÖ 22 %, FPÖ 18 %, Neos 10 %, Grüne 9 %.

Das heißt: für eine Koalition ÖVP und Neos fehlen nur noch zwei Prozent, diese zwei Prozent sind wohl bis zur Wahl im September zu gewinnen!

Die SPÖ lag die letzten zwölf Monate bei den Umfragen immer zwischen 25 und 27 %, die ÖVP zwischen 33 und 34 %, jetzt ist der Unterschied nimmer bei 7 bis 8 %, sondern bei 15 bis 17 %.

Das hat die SPÖ aus eigenem Handeln so gestaltet!
Der vorige SPÖ-Parteichef Christian Kern ist bei stabilen Umfragewerten von 28 % zurückgetreten, offenbar fühlte er sich jedoch trotz der nicht so schlechten Umfragewerte überfordert. Aber er fühlte sich in der Lage, seine Nachfolge zu bestimmen, Frau Rendi-Wagner war seine Wahl und ohne jede Debatte akzeptierte die Partei diese Erbfolge auf den Parteithron. Rendi-Wagner wird aktuell von zehn Prozent der Beumfragten als Bundeskanzlerin gewünscht, Norbert Hofer von der FPÖ liegt bei 14 %, Sebastian Kurz wie seine Partei bei 38 %. Kern lag bei Kanzlerumfragen vor seinem Rücktritt im Oktober 2018 bei 23 %, somit ist das aktuelle Minus der Partei gegenüber der Stand beim Ende der Kernzeit bei der Partei sechs Prozent und bei der Kanzlerfrage dreizehn Prozent.

Da sollte man doch wohl nach der unfreiwillig so erfolgreich verlaufenen Unterstützung für die weitere Karriere von Sebastian Kurz vielleicht über eine Neuaufstellung der Partei nachdenken!

Inklusive des Umstandes, dass es laut Rechnungshofbericht vom Dezember 2018 in Österreich seit zwanzig Jahren keine Reallohnerhöhungen mehr gibt! Weil früher war das ja eine der Hauptbeschäftigungen und darum eine der Hauptstimmenquellen der SPÖ. Aber als die Vranitzkys, Klimas, Gusenbauers etc. den Neoliberalismus widerstandslos gewähren ließen, ja, ihn sogar als Errungenschaft behandelten, machte man das, was schon vor mehr als zwanzig Jahren Ernest Borneman gesagt hatte, dass auf diese Weise eine Arbeiterpartei ihre Abdankung besiegelt. Und ein Sebastian Kurz, der sich zumindest um wichtige Ängste und Befürchtungen in der Bevölkerung kümmert, kann sich in Richtung Alleinherrscher bewegen. Dank der Unfähigkeit der SPÖ.

PS: In der BRD hat die SPD-Chefin Andrea Nahles am 2.6. ihren Rücktritt bekanntgegeben. Der Rücktritt erfolgt nach heftger innerparteilicher Kritik, die Nahles nach dem desaströsen Ergebnis bei der EU-Wahl einstecken musste...