Aus aktuellem Anlass veröffentlichen wir ein sensationelles Manuskript: die Mitschrift einer Unterhaltung zwischen der Queen und Boris Johnson, das unserem Korrespondenten über dunkle Kanäle zugespielt wurde. Um bei der Übersetzung objektiv zu bleiben und keinerlei Vorurteile des Übersetzers einfließen zu lassen, haben wir diese durch den Google-Algorithmus vornehmen lassen. Vorhang auf:
QUEEN: Guten Nachmittag, Herr Johnson.
JOHNSON: Guten Nachmittag, Freddy
Mercury. [Vermutlich Übersetzungsfehler. Muss wohl "Queen" heißen.]
QUEEN:
Wie tun Sie tun, Herr Johnson?
JOHNSON: Danke. Wie tun Sie tun, Frau Majestät?
QUEEN:
Was ist auf, heute, Herr Johnson?
JOHNSON: Lass uns die Formalitäten
hüpfen, Großtante.
QUEEN: Anbelangt es deine Politik?
JOHNSON:
Wen interessiert schon die Politik. Es geht um deinen Tee.
QUEEN: Welchen
Tee denkst du daran, mein lieber Großneffe?
JOHNSON: Der Rosentee,
war es, glaube ich. Du hast ihn viel zu dünn gebräut.
QUEEN: Das
war nicht ich, das war mein Butler. Der ist schon viel zu alt und ein bisschen
senil. Ich werde ihn köpfen lassen.
JOHNSON: Aber Großtante, du
bist ja noch mehr radikal als ich. Nein, nein, lass ihn einfach fünf Minuten
bräuen, dann schmeckt er fein. Der Tee, nicht der Butler. Aber lass uns
hinuntergehen zum Kupfer-Zwieback. [Vermutlich falsche Übersetzung von
"brass tacks". Muss wohl heißen: zum Wesentlichen.] Ich muss
die Völker im Parlament austricksen. Wir wollen doch nicht in Europa verweilen.
QUEEN:
Was ist das, Europa?
JOHNSON: Irgend so was mit vielen Sprachen und abscheulichem
essen.
QUEEN: Wie Schottland?
JOHNSON: So ähnlich. Sie lieben uns
nicht, wir lieben sie nicht. Alles Proleten, nicht wie wir.
QUEEN: Was wollen
die von uns?
JOHNSON: Nichts.
QUEEN: Was wollen wir von denen?
JOHNSON:
Auch nichts.
QUEEN: Dann, wo ist das Problem?
JOHNSON: Geld.
QUEEN:
Ich verstehe. Bei dem Weg, was ist mit der Aufgestocktheit von meiner Pension?
Das Leben ist teuer, Sie wissen. Mein armer Prinz Philip musste über 18.000
Pfund für eine Eisenbahnfahrt nach Plymouth zahlen, aus eigener Tasche!
Dabei hat er gar keine, die hab ich ihm weggenommen. Und wann meine Kinder geheiratet
haben, das war königlich. Königlich teuer, über 300.000 Pfund.
Also, Herr Johnson, was über meine Pension?
JOHNSON: Großtante,
deswegen bin ich nicht hier. Du kannst ja die Kronjuwelen ins Pfandhaus bringen,
dein Nachfolger holt sie wieder raus. Ich bin zwar verwandt mit Albert Schweitzer,
aber nicht dein Wohltäter.
QUEEN: Wir sind nicht amüsiert.
JOHNSON:
Bin ich ein Unterhalter? Ich will Premierminister bleiben, und das geht nur,
wenn ich das Haus der Gemeinen eliminiere. Und das Haus der Lords auch, aber
diese Trottel können noch weniger denken als die unteren. So habe ich einen
Plan.
QUEEN: Spreche, mein Großneffe.
JOHNSON: Erst verwirre ich
die Leute. Ich tue, was sie nicht sehen wollen, und mache, was sie nicht glauben
wollen, und sage, was sie nicht hören wollen. Dann sind alle verwirrt.
QUEEN:
Ich bin auch gegen sexuelle Übergriffe. [Vermutlich falsche Übersetzung
von "MeToo". Muss wohl heißen: Ich auch.]
JOHNSON: Ich will
dich verschonen von Einzelheiten, die versteh ich selber nicht. Ja, und wen
ndann keienr mehr weiß, was ich will, dann sagen die Europäer: Der
ist lustig! Dann, alle lachen, und wir haben den Vertrag.
QUEEN: Welchen
Vertrag?
JOHNSON: Keinen! Ich bin so gewandt. Weil wir keinen Vertrag haben,
müssen wir auch nichts zahlen und uns an nichts halten. So können
wir leben wie bisher, aber ohne dass uns wer was sagt.
QUEEN: Kindchen, das
klingt gut. Aber auf wen schimpfen wir dann, wenn die Europäer nicht mehr
da sind?
(Hustende Geräusche, dann lange Pause.)
JOHNSON: Das Volk?
QUEEN:
Kindchen, die brauche ich. Wer soll mir zujubeln, mich bewundern, meine Existenz
verteidigen?
JOHNSON: Die Schotten?
QUEEN: Ich bin auch Königin der
Schotten, hab dort sogar ein Schloss. Ohne den Whisky von denen wäre meine
Mama nicht so alt geworden.
JOHNSON: Die Ausländer?
QUEEN: Es gibt
bei uns keine Außerirdischen. [Vermutlich falsche Übersetzung von
"aliens".] Und außerdem: Wer soll mich, ich meine uns, bezahlen?
JOHNSON:
Der Trump.
QUEEN: Der ist ein blutiger Deutscher.
JOHNSON: Mit Verlaub,
Eure Majestät, das seid ihr auch.
QUEEN: Und ihr seid ein jüdischer
Türke aus Lettland.
JOHNSON: So kommen wir nicht weiter. Wie wär's,
Großtante, wenn ihr mal vor's Volk treten würden tätet und sagtet:
So ist es?
QUEEN (empört, in lautem Ton): Mein teurer Herr, ich bin
neutral! Ich mixe nie in die Politik. Ich bin das Volk! Und außerdem ist
das nicht meine Teetasse. (Klingeln. Jemand betritt den Raum) James, der Tee
ist kalt, und Herr Johnson möchte gehen. Holen S ie ihm seinen Übermantel,
es fängt an zu regnen Katzen und Hunde.
JOHNSON: Aber Großtante,
ich brauche noch eine Unterschrift.
QUEEN: Wofür?
JOHNSON: Für
mein Stehen im Parlament.
QUEEN: Danke Gott, das kriegst du. Ich dachte schon,
es wäre wegen dem Brexit. Was ist das eigentlich?
JOHNSON: Nichts von
Bedeutung, nur eine Möglichkeit, dass ich Premierminister werde.
(Gemurmel,
dann: Band zu Ende)