Am 18. März 2020 wurde das Sendschreiben von Mark Arndt, dem russisch-orthodoxen Metropoliten von Berlin (orthodoxer Oberbischof für die BRD) an den Klerus, die Mönche und Nonnen und alle Gläubigen bezüglich der Ausbreitung des Corona-Virus veröffentlicht, am 22. zog es durchs Internet, hier der Text plus atheistische Anmerkungen:
Metropolit: Liebe Väter im Herrn, liebe Brüder und Schwestern!
Immer wieder von Neuem zeigt Gott Sein Erbarmen und Seine Langmut mit unserem
Geschlecht. Allein der Mensch wollte nicht auf Ihn hören und nicht anerkennen,
in welch großem Maß er von göttlicher Hilfe und Gnade abhängt.
Der Mensch wollte Gott durch sich selbst ersetzen, als er sich gedankenlos in
die Welt - die Schöpfung Gottes, und die Natur des Menschen einmischte.
Schon will der Mensch, durch Legalisierung der Euthanasie, die ihm von Gott
bestimmte Zeit seines Todes nicht annehmen; er will nicht den gottgegebenen
Unterschied zwischen Mann und Frau anerkennen, die besondere Berufung eines
jeden; er ist nicht bereit, das Kindergebären als natürliche Erscheinung
seines Lebens anzuerkennen, er lässt Getreide nicht auf natürliche
Weise wachsen.
Atheistische Anmerkung: Ja, da muss der Gott mit dem
Erbarmen und der Langmut aufhören und natürlich eingreifen, wenn ihm
die Menschen nimmer folgen und ihn einfach ignorieren! Da gibt's dann statt
dem großem Maß von göttlicher Hilfe und Gnade eben eine weltweite
Seuche, der Schöpfer kann ja auch Viren schöpfen! Aber wie schafft
es dann der Schöpfer, dass der Virus die Sünder erwischt und die braven
Christen in Ruhe lässt?
Metropolit: Erstaunt es da, dass ständig neue Krankheiten auftauchen,
und dass es gegen sie keine Heilmittel mehr gibt, die das Los der Infizierten
lindern würden? Eine Epidemie hat uns erreicht, die bei weitem nicht so
schlimm ist wie das, womit unsere Vorfahren zu kämpfen hatten, und der
Mensch von heute ist hilflos! Schulen müssen geschlossen werden, Universitäten
und Versammlungsstätten. Ärzte und medizinisches Personal sind überlastet,
die Krankenhäuser kommen nicht nach, und mancherorts werden sogar die Kirchen
geschlossen. Doch "mitleidsvoll und barmherzig ist der Herr, langmütig
und reich an Erbarmen" (Ps 102,8). Er wartet auf unsere Umkehr zu Ihm und
verlässt uns nicht, Er lädt uns keine größere Last auf,
als wir sie tragen können.
Atheistische Anmerkung: Ständig
neue Krankheiten tauchen auf gegen die es keine Heilmittel gibt? Warum findet
die Menschheit dann ständig bessere Heilmittel gegen Krankheiten? Einfache
Antwort: Weil man das alte Gottvertrauen durch das Vertrauen in die Möglichkeiten
der Wissenschaft ersetzt hat! ja, als seinerzeit der Herrgott z.B. die Pest
schickte, da gab es in Europa zwischen 1346 und 1353 geschätzte 25 Millionen
Todesopfer, ein Drittel der damaligen Bevölkerung! Auf Wikipedia
ist eine Liste von Epidemien und Pandemien der letzten 2500 Jahre zu finden,
es gab und gibt immer wieder ansteckende Krankheiten, die sich stark verbreiten.
Das hat der allmächtige Gott wohl schlecht geplant? Aber nein doch, Gott
kann gar nix dafür, weil den gibt's ja nur in der Phantasie von Abergläubigen!
Metropolit: Ist unsere Gesellschaft etwa nicht der alten Stadt Ninive
ähnlich? Ihr König erhob sich von seinem Thron, legte seinen königlichen
Umhang ab, bekleidete sich mit einem Trauergewand und setzte sich in Asche,
und er ließ den Niniviten auf Veranlassung des Königs und seiner
Würdenträger sagen: "Menschen und Tiere, Rinder und Schafe dürfen
nichts zu sich nehmen, nicht auf die Weide gehen und kein Wasser trinken. Mensch
und Tier sollen sich in ein Sackgewand hüllen und mit Macht zu Gott rufen,
und ein jeder soll sich bekehren von seinem bösen Tun und von dem Unrecht,
das an seinen Händen ist!" (Jon 3,6-8). Es ist kein Zufall, dass die
gegenwärtige Katastrophe in der Großen Fastenzeit über uns kommt
und sich verstärkt. Die Einwohner Ninives zögerten nicht, sie warteten
nicht ab, ob sich die Prophezeiung erfüllt, sondern erlegten sich unverzüglich
Gebet und Fasten auf. Und der Herr sah von der Bestrafung ab.
Atheistische
Anmerkung: Und warum tun das dann die Kirchen heute nimmer? Statt betend
in den Tempeln zusammen zu kommen, gibt's Gottesdienste nur noch in YouTube!
Hier
die Morgenmesse mit Kardinal Schönborn vom 20.3.2020, live aus der Andreaskapelle:
Bisher
(24.3., 10:00) hatte diese Messe 6.306 Aufrufe, also auch in die YouTube-Messe
gehen nicht sehr viele Leute. Und keiner zieht ein Trauergewand an und setzt
sich in die Asche oder hüllt sich in ein Sackgewand und ruft mit Macht
zu Gott! Da kann ja kein Gott aktiv werden und die Corona-Viren einfangen!
Metropolit: Wie sollen wir dieser Tage handeln, da die Gefahr über uns
schwebt, dass die Gottesdienste in unseren Kirchen und der Vollzug der Mysterien
ausgesetzt werden? Lasst uns in der heutigen Heimsuchung Gottes zuallererst
die göttliche Gerechtigkeit anerkennen, die uns eine Belehrung für
unsere Sünden auferlegt, lassen wir uns dazu erwecken, uns zu bessern.
Lasst uns beim Fasten und Gebet nicht nachlassen, um den allbarmherzigen Gott
gnädig zu stimmen! Ich rufe jeden Gläubigen der deutschen Diözese
auf, beharrlich morgens und abends die festgelegten Abend- und Morgengebete
zu verrichten, und dabei das Gebet des ehrwürdigen Ephrem des Syrers hinzuzufügen,
aber auch seine Seele mit der regelmäßigen Lesung des Psalters zu
nähren.
Atheistische Anmerkung: Ja, da wird's gleich besser werden, wenn so eifrig
gebetet wird! Oder ?
Metropolit: Die Zeit der Ausbreitung von Krankheiten ist auch die Zeit, die
uns ermöglicht, unseren Nächsten zu dienen. Unter Bedingungen, da
in Deutschland die Schulen und Kindergärten geschlossen wurden, und gleichzeitig
ältere Menschen sich als die am meisten verwundbaren Glieder unserer Gesellschaft
erweisen, rufe ich dazu auf, sich bei der Nutzung der sozialen Netzwerke und
dem Haschen nach Neuigkeiten selbst Grenzen zu setzen, den Werken der Liebe
und Barmherzigkeit in seiner Familie und engstem Umkreis dafür mehr Zeit
zu widmen.
Atheistische Anmerkung: Da schau! Recht viel Gottvertrauen hat der Herr Metropolit
doch nicht, er will sich offenbar auch lieber auf Mitmenschen verlassen als
auf seinen Gott!
Metropolit: Lasst uns gleichzeitig nicht nachlässig bei der Anwendung
vorbeugender Mittel und Maßnahmen sein, die uns vom Staat zur Erhaltung
oder zur Wiedererlangung unserer Gesundheit, sowie zur Abwendung einer weiteren
Ausbreitung der Krankheit vorgeschrieben wurden.
Atheistische Anmerkung: Ja, Staatsvertrauen hat er der Herr Metropolit!
Metropolit: Auch wir können dann auf Erbarmen hoffen, wie es der Herr
den Niniviten gewährt hat: "Als nun Gott ihre Werke sah, dass sie
sich von ihrem bösen Tun abkehrten, da reute Ihn das Unheil, das Er ihnen
zu tun angedroht hatte, und Er tat es nicht" (Jon 3,10).
Atheistische Anmerkung: Und? Der Gott hat
uns ja das Unheil schon angetan! Nimmt
er es zurück, wenn die Gläubigen ihn um Erbarmen bitten? Stehen die
Verstorbenen dann von den Toten auf? Oder hört die Pandemie dann ganz gach
auf?
Ja, kein Gott hat den Virus geschöpft und kein Gott kann ihn wegbringen,
dazu haben wir einen viel zu großen Göttermangel! Viren gibt's massenhaft,
Götter gibt's keine! Das ist das unlösbare Problem der Religiösen!