Freigeist 30 - Das Euthyphron-Dilemma
("Euthyphron" ist
ein Werk des griechischen Philosophen Platon)
Woher kommt die Moral für
Gläubige? Legt Gott willkürlich fest, was als gut oder böse zu
gelten hat? Oder ist die moralische Ordnung durch Vernunft einsehbar, so dass
göttliche Festlegungen verzichtbar erscheinen? Um Fragen wie diese geht
es beim sogenannten Euthyphron-Dilemma, das Helmut Fink in dieser Folge des
"Freigeist" vorstellt. Das nach einer Figur bei Platon benannte religionsphilosophische
Thema ist zwar weniger bekannt als das Theodizee-Problem, aber nicht minder
interessant für die Religionskritik, wie Fink anhand von Zitaten von Bertrand
Russell und Norbert Hoerster zeigt. Denn jegliche Versuche göttlicher Moralbegründung
führen in Zirkelschlüsse oder Inhaltsleere.