Nein zur Abschaffung der Hacklerpension!

Aussendung vom 23.10.2020 des SPÖ-Abgeordneten zum Nationalrat Max Lercher

45 Jahre sind genug

In meinem engen familiären Umfeld gibt es einige Maurer. Nachdem sie 45 Jahre hart arbeiten, können sie momentan ohne Abschläge in die verdiente Pension gehen. Möglich ist das, weil die SPÖ für sie und viele andere in der Zeit der Übergangsregierung diese Verbesserung erreicht hat.

Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit. Wer 45 Jahre hart gearbeitet hat, muss sich nicht sagen lassen, dass es doch noch ein paar Jahre mehr sein könnten. Wer das nicht glaubt, soll einmal einen Maurer fragen. Es macht mich stolz, dass diese langjährige Forderung endlich erreicht wurde.Trotzdem wollen die ÖVP und die grüne Bobopartei das jetzt offenbar ändern. Begründet wird das damit, dass ja vor allem Männer von dieser Regelung profitieren. "Männerpension" nennen sie das abschätzig. Ich frag mich, geht’s denen noch gut?

Irgendwelche Schnösel, die ihr Leben lang bestens bezahlt im Büro arbeiten und sich gar nicht vorstellen können, was es für ein Unterschied ist, ein Leben lang körperlich zu arbeiten, wollen jetzt, die ganz normalen Leute drangsalieren. Wer diese Regelung abschafft, handelt außerdem leistungsfeindlich. Wer sich 45 Jahre bemüht hat, soll bestraft werden. Was ist denn das für eine Logik? Ich frag mich in letzter Zeit immer öfter, wo eigentlich der Anstand hingekommen ist?

Alle, die mit offenen Augen durchs Leben gehen, wissen, dass es viele Jobs gibt, in denen man es nicht schafft, bis 65 zu arbeiten. Weil man körperlich schon Jahre davor nicht mehr kann. Jeder, der die Zeitung liest oder ins Internet schaut, weiß, dass die Arbeitslosigkeit unter Älteren in Österreich derzeit von Woche zu Woche immer schneller steigt. Es gibt gar keine Jobs für die vielen, die jetzt wieder länger arbeiten sollen. Und da kommen diese Jungschnösel und erzählen irgendwas von Gerechtigkeit?

Nachdem die Regierung offenbar überfordert ist, habe ich eine ganz einfache Lösung für das Gerechtigkeitsproblem. Wenn die Regierung mehr Fairness will, soll sie für Frauen eine abschlagsfreie Pension nach 40 Berufsjahren einführen, so lange das Pensionsantrittsalter für sie niedriger ist. Dann profitieren mehr Frauen von dieser Regelung. Schaffen wir dazu noch die Luxuspensionen ab und zahlen niemand mehr als die ASVG-Höchstpension und wir haben alle Finanzierungsprobleme auf Jahre gelöst. Das wäre gerecht.

Aber eine gute Regelung abschaffen, den Leuten was wegzunehmen und dann zu sagen, dass das die Gerechtigkeit ist, das machen nur unanständige Leute. Die türkisen Schnösel und die grünen Bobos sollen sich einmal aus ihrem Elfenbeinturm begeben und mit ganz normalen Leuten reden. Man könnte ja zum Beispiel einen Bauarbeiter einladen, der seit 45 Jahren bei Wind und Wetter auf der Baustelle arbeitet und sich mit dem unterhalten, ob er nicht noch fünf Jahre länger arbeiten könnte. Und sich die Reaktion mal anschauen. Da würde sich wohl manch ein Regierungsmitglied wundern.


KÄMPFEN WIR GEMEINSAM FÜR MEHR GERECHTIGKEIT!