Die islamisch motivierten Terroranschläge von Dresden, Paris, Nizza
und Wien sowie die anschließenden Sympathie- und Rechtfertigungsbekundungen
aus den muslimischen Zuwanderermilieus bis hinein in die Schulklassen haben
vorübergehend zwar für eine gewisse "Unruhe" in den Mainstreammedien
und bei Teilen der politischen Klasse gesorgt.
So zeigten sich in
diesen Kreisen nach zwei Jahrzehnten massiver Islamkritikabwehr erste Wahrnehmungsansätze
hinsichtlich der engen religiös-weltanschaulichen Verflechtung zwischen
a) dem militant-terroristischen Flügel, b) der "legalistischen"
Abteilung der Islamisierungsstrategie (Islamverbände) sowie c) den orthodox-islamischen
Zuwanderungsmilieus. Aber dennoch klammert man sich immer noch an die fatal
falsche Legende "Guter Islam/böser Islamismus" und halluziniert
mit der irreführenden Rede vom "politischen Islam" die objektive
Existenz eines "unpolitischen Islam".
Demgegenüber hatten wir schon vor geraumer Zeit auf Folgendes hingewiesen:
Da der Islam als vormoderne Weltanschauung auf monotheistischer Grundlage religiöses
Glaubenssystem, gesellschaftliche Ordnungslehre, Rechtssystem, Alltagsethik,
Sozialisations- und Erziehungsgrundlage in einem ist, ist er per se "politisch",
d.h. auf die umfassende soziale Regelung zwischenmenschlicher (Herrschafts-)Beziehungen
ausgerichtet. Insofern ist die unreflektierte Rede vom "politischen
Islam" irreführend, da sie die objektive Existenz eines unpolitischen
Islam suggeriert und damit so tut, als gäbe es den Islam als harmlose,
rein spirituelle Privatreligion ohne vorherige massive Außerkraftsetzung
der islamischen Quellen.
(Siehe
"Islam, Islamismus, muslimische Gegengesellschaft")
In einem erhellenden Aufsatz mit dem Titel
"DER ISLAMISMUS HAT
MIT DEM ISLAM NICHTS ZU TUN" – EINE WESTLICHE ILLUSION,
den wir
hier zur Lektüre empfehlen und zugänglich machen, hat nun Tilmann
Nagel noch mal Folgendes klargestellt:
"'Politischer Islam', ‚Islamismus‘,
'legalistischer Islamismus', so oder ähnlich lauten die Etikette, mit denen
man die Europa beunruhigenden Gegebenheiten kennzeichnet, die zwar irgendwie
mit der Religion 'Islam' in Verbindung stehen, aber möglichst nichts mit
ihm zu tun haben sollen. Denn ließe man diesen Gedanken zu, dann müsste
man die kräftig wachsende muslimische Glaubensgemeinschaft unter einen,
wie man zu sagen pflegt, 'Generalverdacht' stellen. Man müsste einräumen,
dass der Islam mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der zeitgenössischen
hiesigen Verfassungen nicht vereinbar ist, zumindest nicht mit deren grundlegenden
Prinzipien. Indem man begrifflich einen politisch ambitionierten Islam von einem
rein religiösen zu trennen hofft, glaubt man, einer ins Grundsätzliche
gehenden Auseinandersetzung mit den islamischen Lehren von Gott, Welt und Gemeinwesen
zu entkommen, denn diese verliefe, das ahnt man, äußerst konfliktreich.
Daher nimmt man lieber an, die zeitgenössische europäische Auffassung
von Religion als einer rein privaten Angelegenheit sei universal gültig,
treffe mithin auch auf die Muslime zu. (…)"
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„DER ISLAMISMUS HAT MIT DEM ISLAM NICHTS ZU TUN“ – EINE WESTLICHE ILLUSION