Rechenschaftsbericht 2019 der r.k. Kirche

Im Zuge der Bekanntgabe der kirchlichen Zahlen von 2019 liegt nun auch der Rechenschaftsbericht der katholischen Kirche vor:

Der Kirchenbeitrag ist die Haupteinnahmequelle, pro katholisches Kirchenmitglied wurden 2019 knapp 100 Euro eingenommen. Der zweite Posten ist ein Skandal, über 50 Millionen Euro wurden vom Staat an die Kirche als Wiedergutmachung für Schädigungen aus der NS-Zeit bezahlt. Diese Wiedergutmachung wurde ab 1961 in einem Vertrag mit dem Vatikan festgelegt und dieser Vertrag erfolgte, weil seinerzeit der österreichische Kaiser Joseph II. 1792 die Vermögensmasse von rund 800 von ihm wegen ihrer Nutzlosigkeit stillgelegten Klöstern - sie beschäftigten sich hauptsächlich mit Beten - zum Religionsfonds vereinigt hatte, dieser war für die Errichtung neuer Pfarren und für Zuschüsse zu bestehenden zuständig, im Prinzip wurden damit die Kleriker besoldet und die Pfarren finanziert. Aber nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland 1938 wurde dieser Fonds verstaatlicht und die daraus vorher erfolgte Kirchenfinanzierung durch die Kirchensteuer ersetzt, die auch nach dem Ende des "Großdeutschen Reiches" 1945 in Österreich als "Kirchenbeitrag" bestehen blieb, der Kirche entstand also kein direkter Schaden, das Geld kam nun eben nimmer vom Religionsfonds, sondern von den Mitgliedern!

Aber die Republik Österreich zahlt nun seit Jahrzehnten trotzdem immer noch rund zehn Prozent des Kirchenbeitrages als Entschädigung für den Fonds! Und das müssen mit ihren Steuern alle mitzahlen, auch die Nichtmitglieder! Man hat den von den Nazis eingeführten Kirchenbeitrag 1945 diskussionslos beibehalten, aber man bekommt den Religionsfonds in Jahresraten immer noch zurück!