Die subjektive Verarbeitung der sich verdichtenden gesamtgesellschaftlichen
Krisenprozesse und politisch-kulturellen Spaltungen weist innerhalb der Bevölkerung
in ihrer Haupttendenz in eine regressiv-resignative Richtung. Das belegt jetzt
auch eine Studie des Rheingold-Instituts.
Danach blicken zwei Drittel der Deutschen ängstlich in die Zukunft.
Der deutlich überwiegende Teil der Gesellschaftsmitglieder befinde sich in
einem "No Future"-Modus. "Gesellschaftlichen Herausforderungen
und anstehenden Umbrüchen begegnet eine Mehrheit mit einer resignativen Grundhaltung.
Sie glaubt nicht daran, dass die großen Probleme unserer Zeit gelöst werden
können, die Leistungsfähigkeit des Staates und die Zukunftschancen Deutschlands
werden sehr skeptisch beurteilt. Das Vertrauen, dass Staat, Politik, Institutionen
und Parteien die Krisen lösen können, ist erodiert: Nur 26 Prozent stimmt
das Wirken von Politik und Parteien optimistisch für die Zukunft. Die Wahrnehmung
einer gesellschaftlichen Mehrheit: 'Deutschland steht vor einem Niedergang'
(61 Prozent) und 'durch Krisen wie Corona und den Klimawandel stehen uns
drastische Veränderungen bevor' (88 Prozent).
Dabei spart die Studie das große Langzeitthema Islam/Islamisierung/ Auswirkungen
der irregulären Massenimmigration sogar noch gänzlich aus. Dennoch: "83
Prozent haben Angst vor einer gesellschaftlichen Spaltung, 90 Prozent beobachten
eine immer stärker werdende soziale Spreizung in Arm und Reich und 91 Prozent
nehmen eine zunehmende Aggressivität in der Gesellschaft wahr." Zudem
fühlen sich viele "in ihren ideellen Grundfesten erschüttert, das Vertrauen
in die Institutionen und die Parteien schwindet, der weltanschauliche Orientierungsrahmen
löst sich auf und die Sorge der Menschen vor einer weiteren Parzellierung und
Polarisierung der Gesellschaft wächst."
Daraus lässt sich ableiten, dass die politisch-ideologische Hegemonie der herrschenden
Kräfte zwar massiv bröckelt und erodiert, aber andererseits kaum nennenswerte
praktisch-kritische Veränderungspotenziale mit progressiver Ausrichtung festzustellen
sind.
Die Ergebnisse im Detail auf der Rheingold-Site!
Siehe
auch beim Hintergrund-Verlag: "Spaltung der Gesellschaft als Ausdruck einer
tiefen politischen Systemkrise"