Da in den USA von Anbeginn der Zeit der Entstehung des US-Staates Religionsfreiheit herrschte, hat sich dort eine kritische Auseinandersetzung mit Religion nicht entwickelt, weil es gab dort nie eine bestimmte Religion, die die Gesellschaft beherrschte, so wie in Europa das der Katholizismus jahrhundertelang machte.
Es dauerte offenbar bis in die Gegenwart, dass sich in den USA überhaupt
eine allgemeine Entfremdung gegenüber Religionen entwickelte, darum hier der
von PRO, dem christlichen Medienmagazin, am 12.5.2022 veröffentlichten Bericht:
Die US-amerikanische Bibelgesellschaft hat sich in ihrem "State of the
Bible"-Bericht besorgt geäußert über die anscheinend zurückgehende
Bedeutung der Bibel für US-Amerikaner. Der Bericht für 2022 klassifiziert
39 Prozent der US-Bevölkerung als Bibelnutzer.
Der Bibelkonsum der Amerikaner hat im vergangenen Jahr abgenommen. Das zeigen
die Zahlen des "State of the Bibel"-Bericht.
Vier von zehn Amerikanern lesen wenigstens drei- bis viermal im Jahr unabhängig
von kirchlichen Veranstaltungen in der Heiligen Schrift. Damit ist die Zahl
im Vergleich zum Zeitraum zwischen 2011 bis 2021 gesunken, wo diese Aussage
für rund die Hälfte der US-Amerikaner gegolten hat. Diese Zahlen seien erschreckend
und entmutigend, heißt es in dem Bericht.
Ein Auslöser sei die Corona-Pandemie. Das Virus habe die Lebensweise vieler
Amerikaner stark verändert, einschließlich der Beziehung zu Kirchengemeinschaften,
die für die meisten Christen ein Kernteil ihres Glaubenslebens sei. Die Daten
und Erfahrungen zeigten, dass viele Christen sich schwer täten, ihren Glauben
in einem von der Pandemie gestörten sozialen Kontext zu praktizieren.
Menschen Zugang zur Bibel ermöglichen
Nach Angaben der Bibelgesellschaft besitzen 77 Prozent der US-Amerikaner eine
Bibel. Frauen läsen häufiger darin als Männer, Ältere mehr als Jüngere
und Afro-Amerikaner mehr als andere ethnische Gruppen. Im Süden und im
Mittleren Westen werde häufiger Bibel gelesen als im Rest des Landes.
Für den in der laufenden Woche online veröffentlichten "State of the
Bible"-Bericht hat die Bibelgesellschaft 2.598 erwachsene US-Amerikaner
befragt. Die 1816 gegründete und in Philadelphia ansässige "American
Bible Society" will Menschen in den USA und weltweit den Zugang zur Bibel
ermöglichen.
40% lesen also drei- bis viermal im Jahr unabhängig von kirchlichen Veranstaltungen in der Bibel. Da ist der Atheist, der diesen Text schreibt, viel eifriger, er liest jeden Sonntag in der Bibel!
Wieviele Österreicher in der Bibel lesen war nicht zu ergoogeln, in Deutschland waren die neuesten Zahlen darüber von 2011, demnach lasen damals 5% häufig in der Bibel, 12% hin und wieder, 33% selten und 50% nie! Der sonntäglich Kirchenbesuch ist in der BRD in den letzten zehn Jahren von zwölf auf neun Prozent zurückgegangen, in den frühen Fünfzigerjahren sind noch rund die Hälfte der Katholiken sonntags in die Kirche gegangen. Die fünf Prozent häufigen und die zwölf Prozent gelegentlichen deutschen Bibelleser sind somit eher viele!
In den USA sind natürlich auch die jetzigen vierzig Prozent Bibelleser noch sehr viele! Aber in den USA ist ja auch die Lebenssituation für viele Leute immer noch so wie bei uns im 19. Jahrhundert, man kann sich z.B. keine Krankenversicherung leisten und braucht dann Gott statt einen unbezahlbaren Doktor.
Für die religiösen Fanatiker ist jedenfalls der Rückgang der Bibelleser von 50 auf 40 % erschreckend und entmutigend! Und man will was dagegen tun! Aber der Corona-Virus hat in den USA das Land schwer getroffen, es liegt in der weltweiten Hitparade immer noch mit gut 84 Millionen Infizierten an der Spitze, allerdings auf die Einwohner gerechnet sind das gar nicht so viele, Österreich hat pro Mio. Einwohner rund 460.000 Infizierte, die USA bloß 250.000! Allerdings bei den Corona-Toten pro Million Einwohner sind es in Österreich nur rund 200, in den USA aber mehr als 3.000, weil man dort eben keine Versicherungspflicht hat und die Versicherungsanstalten gewinnorientiert sind und keine staatlichen Dienstleister!