Die gibt es in Berlin schon länger, jetzt wurde dort ein neuer Vorstand
gewählt und nun es soll auch bundesweit entsprechende Einrichtungen geben,
hier der Bericht vom 23.9.2022 dazu von Dr. Bruno Osuch von der Site https://hpd.de/
Neuer Vorstand für den Arbeitskreis Säkulare und Humanistische Sozialdemokrat*innen
in Berlin:
Am Donnerstag vergangener Woche kam der AK Säkulare und humanistische
Sozialdemokrat*innen Berlin zusammen, um einen neuen Vorstand zu wählen. Die
Wahl bestätigte inhaltlich und personell den bisherigen Kurs des säkularen
Arbeitskreises.
"Unser AK hat die große Verantwortung säkularen Parteimitgliedern und
nicht-religiös, sondern humanistisch denkenden Menschen unserer Stadt eine
starke Stimme im Willensbildungsprozess unserer Partei zu geben" – mit
diesen Worten eröffnete Dr. Felicitas Tesch, bisherige und neue Vorsitzende
des AK Säkulare und humanistische Sozialdemokrat*innen Berlin (SHS) die Wahl-Mitglieder-Versammlung
am 15. September. Und Dr. Uli Bieler, Co-Vorsitzender des AK SHS ergänzte:
"Gerade in Großstädten wie Berlin ist eine Mehrheit der Menschen nicht
mehr Mitglied einer Kirche. Diese Menschen können nicht mehr verstehen, warum
religiösen Gruppen bei vielen ethischen Fragen dieser Legislaturperiode –
Schwangerschsabbrüche, Suizidhilfe, Neutralitätsgesetz – ein so großer
Raum gegeben wird. Ihnen mehr Gewicht zu geben ist Auftrag an unseren AK."
Die Neuwahl des Vorstands an diesem Abend war der Corona-bedingten Verzögerungen
bei der Konstituierung geschuldet. Nun ist der AK wieder im regulären Wahl-Rhythmus
der Berliner SPD eingetaktet.
Die Wahl bestätigte inhaltlich und personell den bisherigen Kurs des säkularen
Arbeitskreises: Dr. Felicitas Tesch von der humanistischen Seite (stellvertretende
Präsidentin des Humanistischen Verbands Deutschlands – HVD in Berlin-Brandenburg)
und Dr. Uli Bieler, einer der Bundessprecher des Säkularen Netzwerkes in der
SPD, wurden nahezu einstimmig bestätigt. Ebenso Franziska Becker (Vorsitzende
im Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses), Dr. Maja Lasić (Vorsitzende
der Arbeitsgemeinschaft für Bildung – AfB Berlin) und Dr. Bruno Osuch (verantwortlich
für die politischen Kontakte beim HVD auf Landes- und Bundesebene) als Stellvertreter*innen.
Neu als Beisitzer*innen wurden die Staatssekretärin für Sport beim Berliner
Senat, Dr. Nicola Böcker-Giannini, die vormalige Staatssekretärin für Digitalisierung
im Berliner Senat, Sabine Smentek und Bodo Zündorff (säkulare Strömung) bestimmt.
Bestätigt wurden außerdem Wolfgang Hecht (Mitglied in der Bezirksverordnetenversammlung
von Berlin-Neukölln) und der langjährige Staatssekretär im Berliner Bildungssenat,
Mark Rackles. Ebenfalls wiedergewählt wurde Philip Schunke als Schriftführer.
Im Anschluss hob Dr. Maja Lasić die Bedeutung der Sicherung des Neutralitätsgesetzes
hervor, das oft absichtlich und fälschlicherweise als "Kopftuchverbot"
bezeichnet werde: "Wir müssen der Verengung der Debatte auf das Kopftuch
entgegenwirken und gerade bei jüngeren Generationen auf den hohen Wert einer
säkularen Stadt hinweisen und für die weltanschauliche Neutralität werben!"
Der Vorstand lobte rückblickend auch die sehr gute Zusammenarbeit der humanistischen
und der säkularen Strömungen in Berlin. Inhaltlich wurde neben der strategischen
Vorbereitung auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zum Neutralitätsgesetz
auch die aktuelle Debatte zur Suizidhilfe im Bundestag als Aufgabe für den
AK hervorgehoben. Bei beiden Themen bestehe die begründete Sorge, dass Entscheidungen
nicht im Sinne der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger gefällt werden.
Besonders begrüßte die Versammlung die geplante Konstituierung eines Arbeitskreises
Säkularität und Humanismus der Bundes-SPD am 12. Oktober um 18.00 Uhr in der
Parteizentrale des Willy-Brandt-Hauses in Berlin.