Er war 1927 geboren worden und wurde 2005 mit 78 zum Papst gewählt, ist
am 28. Februar 2013 mit 86 Jahren zurückgetreten und nun am 31.12.2022 mit
95 gestorben, hier ein bisschen was über den Ratzingerpapst mit dem Künstlernamen
Benedikt XVI.!
ZiB-Screenshot vom 31.12.
Fest gemauert in der Erde stand Papst Ratzinger wie aus Lehm gebrannt, unerschütterlich
ließ er die Wirklichkeit rund um sich abbröckeln, weil er war ja der Stellvertreter
vom Jesus und der ist der Weg, die Wahrheit und das Leben! Und da gibt's nix
mehr zu debattieren!:
Ratzinger hat alle zurechtgewiesen, die Reformer, die Frauen, die Liberalen,
die Linken, die sexuell anders Orientierten, die Muslime, die Juden, die Protestanten,
die Relativisten, die Ungläubigen sowieso, aber auch christliche Politiker,
die sich nicht komplett nach ihm richteten. Das hat mitgeholfen, die traditionelle
feste Fügung im katholischen Bereich doch deutlich aufzulockern. Bei den Protestanten
ist ein Kirchenaustritt ein Klacks, weil der liberale evangelische Jesus fordert
nix und seine Kirche auch nicht, drum hat man auch kein schlechtes Gewissen,
wenn man sich über die Häuser haut. Aber bei den Katholiken wurde bis vor
wenigen Jahrzehnten noch die Gottesfurcht furchtbar propagiert.
Kirchenaustritte waren lange Zeit ein ungewöhnliches Verhalten! In den Zeiten
des Ratzinger war es nimmer so. Die Leute hatten ein weniger schlechtes Gewissen,
weil die Gottesfurcht nimmer so scharf verkündet wurde und weil man dann doch
leichter Bauchweh bekam, wenn man für einen Verein, dessen oberster Vorsitzender
und irdischer Gottstellvertreter Ratzinger hieß, Mitgliedsbeitrag zahlen soll.
Und man hörte vermehrt damit auf.
"Wir sind Kirche" lobte damals Ratzingers Rücktritt, aber nicht den Papst Bendedikt Nr.16: "Wir sind Kirche begrüßt den für 28. Februar 2013 angekündigten Rücktritt des Papstes. Sein Mut, damit gewohnte Strukturen aufzubrechen, ist großartig und zu bewundern. Joseph Ratzinger hat offensichtlich zur Kenntnis genommen, dass die Welt komplexer geworden ist und seine Lebenskräfte für diesen Dienst nicht ausreichen. Es ist zu begrüßen, wenn damit eine zeitliche aber auch eine kapazitive Begrenzung von Amts- bzw. Dienstzeiten in der Kirche - auf allen möglichen Ebenen - in den Blick kommt. Ein weiser und mutiger Schritt!"
Nachbemerkung: da kann sich meinereiner aber auch irren, weil bei den Protestanten, die nicht in altem Vormodernismus, sondern in der heutigen Zeit agieren, laufen mehr Leute davon als der katholischen Kirche...