Jedermann

Der österreichischer Schauspieler und Jedermann-Darsteller Peter Simonischek (geboren 1946) ist am 29. Mai 2023 in Wien im 77. Lebensjahr verstorben, von 2002 bis 2009 hatte er den "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen gespielt, 2021 und 2022 spielte diesen Lars Eidinger, ab 2023 ist Michael Maertens der Darsteller dieser fürchterlichen Rolle.
Verfasst wurde das religiöse Mysterienspiel im Jahre 1920 von Hugo von Hofmannsthal, gespielt wird es in Salzburg seither ständig.

Meinereiner und meine Mitschüler waren 1961 von einem damaligen Deutschprofessor der Hummelhof-Schule gezwungen worden, die damalige Verfilmung des Stückes mit Walter Reyer als "Jedermann" in Linz im damaligen Spallerhof-Kino anschauen zu müssen!

Meinereiner hat seither die feste Überzeugung: das war der blödeste Film, den meinereiner jemals gesehen hat!

Im Jedermann treten als Figuren Gott, der Erzengel Michael, der Teufel, der Tod, der Mammon, der Glaube, die Buhlschaft und entsprechende weitere Figuren auf, der Tod ruft den Jedermann vor Gottes Gericht, er fordert den Jedermann auf, sich für den letzten Weg bereit zu machen, jetzt wird Jedermann sein schlechter Charakter bewusst, er fleht den Tod an, ihm eine kurze Frist zu gewähren, damit er sich einen Freund suchen kann, der mit ihm vor das Gericht Gottes tritt, der Tod gewährt ihm eine Frist von einer Stunde, Jedermann ist völlig einsam und der Verzweiflung nahe. Da hört er aus dem Hintergrund eine leise Stimme, die seinen Namen ruft. Als er sich umdreht, sieht er eine gebrechliche Frau, die ihm sagt, dass sie seine "guten Taten" sei und ihn gern ins Jenseits begleiten will. Sie ist aber zu schwach, da er sie immer so vernachlässigt hat. Sie ist aber bereit, ihre Schwester, den Glauben, darum zu bitten. Der Glaube weist Jedermann nun auf die unendliche Liebe Gottes hin und rät ihm, den Herrn um Gnade zu bitten. Jedermann ergreift die letzte Hoffnung auf Rettung und versucht nach Jahren der Ungläubigkeit, wieder zu Gott zu finden, wobei ihm ein Mönch hilft. Inzwischen kommt der Teufel, um die schuldbeladene Seele Jedermanns, derer er sich ganz sicher ist, zu holen und mit ihr zur Hölle zu fahren, doch er muss zu seinem Verdruss sehen, dass sie ihm durch die Gnade Gottes entrissen wurde. Danach kehrt Jedermann durch Gott völlig gereinigt zurück und kann nun mit ruhigem Gewissen in Begleitung des Glaubens und der guten Werke vor Gottes Richterstuhl treten.

Wenn man sich als Atheist solchen Quatsch zwangsweise anschauen muss, das nervt! Den Jedermann-Film von 1961 besitzt meinereiner nicht, aber das Theaterstück "Jedermann (stirbt)" von Ferdinand Schmalz aus dem Jahre 2020, das erhielt null Punkte!
Der Jedermann-Film von 1961 hätte aber – wenn damals Punkte vergeben worden wären - wohl minus fünf Punkte bekommen!