Ökonom: Kirchen können Mitgliederschwund beeinflussen

Meldung vom 2. August 2023 auf der Site jesus.de
Bis 2060 halbieren sich laut der Freiburger Studie die Mitgliederzahlen der großen Kirchen in Deutschland. Fabian Peters, Co-Autor der Studie, hat drei Tipps, wie die Kirchen dem entgegenwirken können.
Die Kirchen in Deutschland müssen sich nach Ansicht des Volkswirts Peters mit sinkenden Mitgliederzahlen nicht einfach abfinden. Der größere Teil des Mitgliederschwunds sei „prinzipiell beeinflussbar“, sagte Peters in einem Interview, das die Evangelische Landeskirche in Württemberg am Dienstag auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Taufen, Austritte und Eintritte seien individuelle Entscheidungen, auf die die Kirchen durch ihr Handeln einwirken könnten.
Als Gegenmaßnahmen empfiehlt Peters, verstärkt zu Taufe und Mitgliedschaft einzuladen. So würden rund 20 Prozent der Kinder von Kirchenmitgliedern nicht zur Taufe gebracht. Die Kirchen seien bei diesem Thema bereits aktiv geworden. „Ich glaube, dass wir da gerade mit vielen guten Ideen von der Grußkarte zur Geburt bis zum Tauffest im Freibad gut unterwegs sind“, sagte Peters.
 „Professionell und leidenschaftlich“ Kontakt halten
Außerdem rät der Ökonom, den Kontakt zu Mitgliedern zu halten. Die höchste Wahrscheinlichkeit, die Kirche zu verlassen, bestehe rund um das 30. Lebensjahr. In diesem Alter hätten viele schon keinen Kontakt zur Kirche mehr. Die Verbindung zu Mitgliedern müsse „professionell und leidenschaftlich“ gesucht werden.
Als dritte Maßnahme rät Peters dazu, über die Kirchensteuer zu reden. Diese sei der häufigste Anlass für einen Kirchenaustritt – vor allem bei jungen Menschen zu Beginn ihres Berufslebens. „Gleichzeitig zeigt unser Monitoring von Austrittsgründen, dass beinahe zwei Drittel der gerade Ausgetretenen angeben, die (evangelische) Kirche wichtig oder eher wichtig zu finden“, sagte Peters. Die Kirchen müssten besser erklären, warum ohne Kirchensteuer kirchliche Arbeit nicht funktioniere. Dabei könne das Portal „Kirchensteuer wirkt“ helfen.

Soweit die jesus-Meldung.
Schauen wir uns die katholischen Zahlen dazu an, 1991 hatte die katholische Kirche im wiedervereinigten Deutschland rund 28.200.000 Mitglieder, 2022 waren es 20.937.000, also in 32 Jahren um rund 25 % weniger. In den kommenden 38 Jahren die Hälfte der jetzigen Mitglieder zu verlieren, das müsste machbar sein! In den letzten zehn Jahren betrug der Verlust knapp 15%, das sind 1,5% pro Jahr, 1,5 mal 38 sind 57! Es geht dabei nicht nur um die Austritte, sondern auch um den Sterbeüberschuss! Insgesamt kommen aktuell auf zehn Sterbefälle in der BRD nur ca. acht Geburte!