Die Hamas und die Palästinenser

Aussendung von Hartmut Krauss vom 13.10.2023:

Zwischen mörderischer Barbarei und zynischem Scheinmoralismus:

Die arbeitsteilige Verbindung von widerlich-mörderischer Barbarei seitens der Hamas-Terroristen und zynischem Scheinmoralismus ihrer Anhänger und Unterstützer läuft nach dem bekannten und vorhersehbaren Drehbuch ab:

Erster Akt: Man begeht ganz gezielt, vorsätzlich und bewusst ein grausames Massaker an der israelischen Zivilbevölkerung. Darunter Kinder, Frauen und Alte.

Zweiter Akt: Mit ca. 250 entführten Geiseln zieht man sich in das islamische Märtyrerparadies Gaza-Strip zurück und verschanzt sich dort untrennbar inmitten und unterhalb der dortigen palästinensischen Wohnbevölkerung. Dabei ist taktisch genau einkalkuliert, dass es bei den unausbleiblichen israelischen Gegenschlägen zu unvermeidbaren Kollateralschäden auch unter unbewaffneten Palästinensern kommt.

Dritter Akt: Nun greifen die sich scheinhumanitär aufspielenden und vielfältig aufgestellten ideologischen Unterstützer, naiven Helfer und nützlichen Idioten der Hamas als psychologische Krieger ins Kampfgeschehen ein, fallen den Israelis mit ihrem zynischen Moralismus in den Rücken, verdrängen oder relativieren die Schandtaten der Hamas und zünden ein Feuerwerk der propagandistischen Entrüstung angesichts der durch das Hamas-Vorgehen unvermeidbaren Kollateralschäden. (Die Alternative wäre der immerwährende Triumph dieser Mischung aus Bösartigkeit und Zynismus in Gestalt des bisherigen jahrzehntelangen Schreckens ohne Ende.)

Wie tickt die palästinensische Zivilbevölkerung? Das zeigen die Ergebnisse einer Befragung vom Juni 2023:

66% glauben, dass Israel seinen 100. Jahrestag nicht feiern wird und 51% glauben, dass das palästinensische Volk in der Lage sein wird, Palästina in der Zukunft zurückzuerobern
Nur 28% unterstützen die Zweistaatenlösung
53% sind für eine Rückkehr zu einer bewaffneten Intifada,
47% für friedlichen Widerstand,
52% glauben, dass bewaffnete Aktionen der beste Weg zur Beendigung der Besatzung seien.
71 % der Bevölkerung (79 % im Gazastreifen und 66 % im Westjordanland) befürworten die Bildung bewaffneter Gruppen wie die "Höhle der Löwen" und das "Jenin Battalion", die keine Befehle von der Palästinensischen Autonomiebehörde erhalten und nicht Teil der Sicherheitsdienste der Palästinensischen Autonomiebehörde sind; 23 % sind dagegen.

Wenn neue Präsidentschaftswahlen abgehalten würden und nur zwei Kandidaten, Mahmoud Abbas und der Hamas-Führer Ismail Haniyeh, anträten, würden sich nur 46 % der Wähler beteiligen, und von diesen würde Abbas 33 % und Haniyeh 56 % der Stimmen erhalten. Im Gaza-Streifen erhielte Abbas 30 % der Stimmen und Haniyeh 65 %.