Welche Folgen der Austritt aus der Kirche hat

Darüber gab es ab 19.10.2023  auf der Site praxistipps.focus.de einen Artikel von Oliver Völkl zu lesen, Focus gehört zu “Burda Media“, schreiben tut man dort offensichtlich sehr katholisch:

So viele Austritte wie im Jahr 2022 gab es in der katholischen Kirche noch nie. Die Gründe dafür sind vielschichtig, viele aber möchten in erster Linie schlicht keine Kirchensteuer mehr zahlen. Aber das hat Folgen: Was dieser Schritt in der Konsequenz bedeutet.
Atheistische Anmerkung: 2022 sind in Deutschland 522.821 Leute aus der katholischen Kirche ausgetreten, das war ein neuer, riesiger Rekord, 2021 waren es 359.338, 2020 mit 221.390 deutlich weniger, im Jahr 2000 nur 129.496.

Weiter im Focus-Text: Taufe ist ein unauslöschliches Prägemal - Grundsätzlich gilt: Wer einmal getauft ist, bleibt getauft. In der kirchlichen Lehre wird auch davon gesprochen, dass die Taufe «ein unauslöschliches Prägemal» sei und nicht verloren werden könne. Doch aus Sicht der katholischen Kirche wird großer Wert darauf gelegt, dass Gläubige nicht nur glauben, sondern auch Mitglied der Organisation - also der katholischen Kirche - sind. Wer aus-tritt, begeht nach Auffassung der Kirche eine «schwere Verfehlung gegenüber der kirchlichen Gemeinschaft», schreibt die Deutsche Bischofskonferenz (DBK). Das bedeutet: Ein Austritt nur aus der Institution ist nicht möglich.
Atheistische Anmerkung: Das hat es seinerzeit in Österreich in den Dreißigerjahren im klerikalfaschistschen System der Dollfuß-Diktatur auch gegeben, Ausgetretene wurden von der Diktatur zurück in die Kirche hineingetreten. Meinereiner hat seinerzeit im Religionsunterricht gelernt, Getaufte könnten nicht aus der Kirche austreten! Das gilt auch heute noch, wer Austreten will, muss das bei staatlichen Behörden (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat) machen. Dabei spielt es natürlich keine Rolle, dass niemand, der als Baby getauft wurde, um seine Zustimmung gefragt werden konnte! Meinereiner ist rund zwei Wochen vor der Vollendung seiner Volljährigkeit ausgetreten, die Kirche hat von mir nie einen Groschen oder Cent bekommen! Wie erklärt sich die Kirche, dass 2022 in Österreich 90.808 Leute aus der katholischen Kirche ausgetreten sind, wenn der Austritt gar nicht möglich sei?

Focus: Wer aus der Kirche austritt, darf keine Sakramente empfangen - Wer ausgetreten ist, verliert bestimmte Privilegien und Rechte. Über die genauen Folgen eines Kirchenaustritts informiert ein DBK-Dekret aus dem Jahr 2012. So kann man beispielsweise nicht die Sakramente empfangen - wie Buße, Krankensalbung oder Eucharistie - außer in Todesgefahr.
Atheistische Anmerkung: Ja, das ist doch klar und gut, wenn man dann seine Ruhe von der Kirche hat! Meinereiner wurde in den Fünfzigerjahren in der Volksschule zum Beichten und Kommunizieren noch in die Kirche getrieben, meine Kinder waren ungetauft geblieben, hatten mit der Kirche nie was zu tun und sie haben nie was vermisst!

Focus: Begräbnis: Auch auf ein katholisches Begräbnis können Menschen, die ausgetreten sind, in der Regel nicht hoffen. Ausnahmen sind möglich, etwa wenn eine Person kurz vorher noch Reue zeigt oder Angehörige sich dies wünschen - alles eine Frage des Einzelfalls.
Atheistische Anmerkung: Ja, man kann sich natürlich auch religionsfrei begraben lassen!

Focus: Hochzeit: In der Regel besteht eine Verweigerung einer kirchlichen Heirat. Ist ein Partner in der katholischen Kirche, kann unter Umständen doch eine kirchliche Ehe vollzogen werden. Dafür muss aber die Erlaubnis beim Ortsordina-rius eingeholt werden, so die DBK. Und: Eltern werden dazu angehalten, ihre Kinder im katholischen Glauben zu er-ziehen.
Atheistische Anmerkung: Und: Verheiratet wird man ja auf dem Standesamt, kirchliche Vermählungen sind ein staatlich und damit rechtlich unwichtiges Element

Focus: Taufe: Soll ein Kind katholisch getauft werden, ist dies im Einzelfall möglich. Dafür müsse «die begründete Hoff-nung bestehen, dass das Kind in der katholischen Religion erzogen wird», so die Deutsche Bischofskonferenz.
Atheistische Anmerkung: Meine Familie ist religionsfrei, die Eltern sind ausgetreten, die Kinder wurden selbstverständlcih nicht getauft!

Focus: Gottesdienst: Wer will, darf zwar weiterhin zu katholischen Gottesdiensten gehen. Dort jedoch ebenfalls keine Sak-ramente empfangen. Ausgetretene Personen dürfen zudem keine kirchlichen Ämter bekleiden und kein Tauf- oder Firmpate sein. Auch das aktive und das passive Wahlrecht in kirchlichen Gremien wird ihnen verweigert, die Mit-gliedschaft in einigen kirchlichen Vereinen ebenfalls.
Atheistische Anmerkung: Gottesdienst? In Österreich gehen um die fünf Prozent der Katholiken sonntags zur Sonntagsmesse, klarerweise gilt: was soll Nichtkatholiken an der katholischen Kirche interessieren? Klar, dass Nichtmitglieder auch keine Kirchenämter bekleiden, keine Paten sein dürfen und auch an kirchlichen Wahlen nicht teilnehmen können. Das ist eben so wie bei den politischen Parteien, dort muss man auch Parteimitglied sein, um Ämter zu bekleiden und bei Versammlungen und am Parteitag mitzureden und mitzuwählen! Wer aus der Kirche austritt, hat jedenfalls vorm religiösen Kram seine Ruhe!