EU verkündet Durchbruch in Verhandlungen zu Asylreform

Der Kurier schreibt dazu am 20.12.2023:
Das Asylsystem in der EU wird grundlegend reformiert. Nach jahrelangen Diskussionen verständigten sich Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments final auf entsprechende Gesetze. Ziel ist es, die irreguläre Migration in die EU einzudämmen und unter möglichst strikte Kontrolle zu bekommen.
Die Einigung muss noch vom Europaparlament und den EU-Staaten bestätigt werden. Das ist normalerweise eine Formalität und dürfte in den nächsten Wochen erledigt sein.

Im SPIEGEL steht:
Das Asylsystem in der EU wird grundlegend reformiert. Nach jahrelangen Diskussionen verständigten sich Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments final auf entsprechende Gesetzestexte, wie die spanische Ratspräsidentschaft und die EU-Kommission am Morgen mitteilten.
Mit der geplanten Asylreform soll unter anderem die irreguläre Migration begrenzt werden.
Vorgesehen sind mehrere Elemente:
    Künftig soll es einheitliche Grenzverfahren an den EU-Außengrenzen geben. Geplant ist insbesondere ein deutlich härterer Umgang mit Menschen aus Ländern, die als relativ sicher gelten. Bis zur Entscheidung über den Asylantrag sollen sie unter haftähnlichen Bedingungen in Auffanglagern untergebracht werden können.
    Die Verteilung der Schutzsuchenden unter den EU-Staaten wird den Plänen zufolge mit einem »Solidaritätsmechanismus« neu geregelt: Wenn die Länder keine Geflüchteten aufnehmen wollen, müssen sie Unterstützung leisten, etwa in Form von Geldzahlungen.
    Abgelehnte Asylbewerber sollen künftig leichter in sichere Drittstaaten abgeschoben werden können.
Die Einigung muss noch vom Plenum des Europaparlaments und den EU-Staaten bestätigt werden. Das ist normalerweise eine Formalität.

Der ORF meldet:
Strengere Regeln - EU einigt sich auf Asylreform
Das Asylsystem in der EU wird grundlegend reformiert. Nach jahrelangen Diskussionen verständigten sich Vertrete-rinnen und Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments endgültig auf entsprechende Gesetzestexte, wie die spanische Ratspräsidentschaft und die EU-Kommission Mittwochfrüh mitteilten. Vorgesehen sind zahlreiche Verschärfungen der bisherigen Regeln. Ziel ist es, die irreguläre Migration einzudämmen.
Die Einigung auf die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) muss noch vom Plenum des Europaparlaments und den EU-Staaten bestätigt werden. Das ist normalerweise eine Formalität. Künftig soll es einheit-liche Grenzverfahren an den EU-Außengrenzen geben. Geplant ist insbesondere ein deutlich härterer Umgang mit Menschen aus Ländern, die als relativ sicher gelten.
Bis zur Entscheidung über den Asylantrag sollen die Menschen unter haftähnlichen Bedingungen in Auffanglagern untergebracht werden können. Die Verteilung der Schutzsuchenden unter den EU-Staaten wird den Plänen zufolge mit einem „Solidaritätsmechanismus“ neu geregelt. Wenn die Länder keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, müssen sie Unterstützung leisten, etwa in Form von Geldzahlungen. Abgelehnte Asylwerberinnen und Asylwerber sollen künftig leichter in sichere Drittstaaten abgeschoben werden.
Neue Regeln im Detail
Im Kern geht es bei den fünf Gesetzestexten um schärfere Asylregeln sowie eine Entlastung von Hauptankunftsländern wie Italien und Griechenland. Die Asylagentur der Europäischen Union rechnet in diesem Jahr mit mehr als einer Million Anträge, das wäre der höchste Wert seit 2015 und 2016.
Erstmals soll es direkt an den EU-Grenzen Asylverfahren geben, um Migrantinnen und Migranten mit besonders geringen Aufnahmechancen an der Weiterreise zu hindern. Das betrifft etwa Menschen aus Marokko, Tunesien und Bangladesch. Denn sie haben eine höchstens 20-prozentige Anerkennungsquote in der EU, die nun der Maßstab wird. Die Menschen sollen in Grenznähe festgehalten und von dort aus direkt abgeschoben werden. Juristisch werden sie dabei als nicht eingereist betrachtet.
Das Asylverfahren und die Abschiebung sollen in der Regel je zwölf Wochen dauern. Die Mitgliedsländer wollen zunächst 30.000 Plätze in Grenzlagern schaffen, nach vier Jahren sollen es 120.000 sein. Bei besonders vielen Ankünften soll eine Krisenverordnung greifen. Auch Menschen mit höheren Anerkennungschancen sollen dann die Grenzverfahren durchlaufen, sie können dann sogar 18 statt zwölf Wochen festgehalten werden.
Metsola: „Wegweisendes Abkommen“
 „Die EU hat sich auf ein wegweisendes Abkommen verständigt, um Migration und Asyl zu regeln“, schrieb die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, auf X (Twitter). „Ich bin sehr stolz, dass wir mit dem Migrations- und Asylpakt Lösungen geliefert und gebracht haben.“

Na, da kann man ja gespannt sein, ob und wie das funktionieren soll und funktionieren wird...