?

Jeden Sonntag predigen die Pfarrer in der Kirche über die im aktuellen Kirchenjahr vorgesehene Stelle in der Bibel. Sogar Menschen, die nie in die Kirche gehen, können diese Predigten in der Heiligen Kronenzeitung nachlesen, denn dort predigt Kardinal Schönborn eigenhändig. Auf der Homepage der Diözese Wien ist die Predigt ebenfalls zu finden.

Solche Sonntagspredigen reizen auch Atheisten. Zu den Bibeltexten fällt einem nämlich oft ganz was anderes ein als dem Herrn Schönborn. Darum wird auf ATHEISTEN-INFO fast immer auch ein Wort zum Sonntag losgelassen. Die Sonntagsworte Nr. 1 bis 50, die Sonntagsworten Nr. 51 bis 100, die Sonntagsworte Nr. 101 bis 150, die Sonntagsworte Nr. 151 bis 200, die Sonntagsworte Nr. 201 bis 250, die Sonntagsworte Nr. 251 bis 300, die Sonntagsworte Nr. 301 bis 350, die Sonntagsworte Nr. 351 bis 400, die Sonntagsworte Nr. 401 bis 450, die Sonntagsworte Nr. 451 bis 500 die Sonntagsworte Nr. 501 bis 550, die Sonntagsworte Nr. 551 bis 600, können als PDF heruntergeladen werden.


600. Wort zum Sonntag, den 9.5.2021

Jh 15,9-17: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf, dass ihr einander liebt.

Es ist immer wieder lustig, wenn man Bibeltexte liest, in denen die heilige Dreifaltigkeit keine Rolle spielt. Kann auch gar nicht sein, weil der Jesus hat ja noch nichts gewusst davon, dass er die zweite Falte in einem dreifaltigen allmächtigen Gott ist, weil diese Lehre wurde - wie auch in Wikipedia steht - "seit Tertullian durch verschiedene Theologen, wie besonders Basilius der Große, und Synoden zwischen 325 (Erstes Konzil von Nicäa) und 675 (Synode von Toledo) entwickelt". Der Jesus selber war noch keine Falte in einem allmächtigen dreifaltigen Gott! Er folgte gemäß der Bibel bloß den Befehlen seines Vaters!

Aber das nur nebenbei, wie resümiert heute der Herr Bischof von Wien seine Predigt? Der Schönborn schließt so: "Freundschaft mit Jesus: Das ist zuerst ein Geschenk, ein Angebot Jesu. 'Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.' Freundschaft kann man nicht fordern. Sie kann nur wachsen, reifen, sich bewähren. Die Initiative geht von Jesus aus. Er hat seinen Jüngern seine Freundschaft dadurch gezeigt, dass er sich ihnen ganz anvertraut hat: 'Ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.' Nur dem Freund vertrauen wir das Persönlichste aus unserem Leben an. Nichts schmerzt mehr, als wenn dieses Vertrauen verletzt wird. Ob dann die Freundschaft wiederhergestellt werden kann? Petrus hat das erlebt, als er Jesus in der Nacht der Gefangennahme dreimal verleugnet hat. Seine bitteren Tränen zeigen, wie sehr es ihn geschmerzt hat, dass er den besten Freund aus Feigheit verleugnet hat. Deshalb gehört Versöhnung unter Freunden zu den freudigsten Momenten. Da erst wissen wir, wie kostbar die Freundschaft ist."

Die Erwählung der Katholiken erfolgte geschichtlich nicht durch den Jesus, sondern durch die zwangsweise Einführung der christlichen Religion als Staatsreligion des Römischen Reiches durch das Dreikaiseredikt von 380! Aber das kennen die regelmäßigen Besucher dieser Site eh schon längst, laut Textzähler kamen "Dreikaiseredikt" und "380" bisher zusammen in einer html 41mal vor, jetzt sind's 42mal! Und jetzt noch eine Wiederholung: Meinereiner ärgert sich immer noch darüber, dass seinerzeit vor 74 Jahren das katholische Taufen von Kindern noch allgemeine Bürgerpflicht war und meinereiner darum zwölf Jahre lang den Religionsunterricht besuchen und jede Schulwoche zwei Religionsstunden lang lügen und heucheln musste! Und der Ärger darüber motiviert meineneinen immer noch dazu, diese Site zu betreiben, Amen, so ist es!

PS: Die Formulierung "lügen und heucheln" kommt auf dieser Site 38x vor!

PPS: Heute war es schon die 600. Predigt, das erste Atheisten-Wort zum Sonntag erschien am 4. Juli 2010, anfangs geschah das eher noch unregelmäßig...


599. Wort zum Sonntag, den 2.5.2021

Jh 15,1-8: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein kraft des Wortes, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Na, das ist ja ein weit reichendes Angebot, das da der Jesus seinen Jüngern macht! "Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten." Hat aber nie im geringsten funktioniert, der Jesus hat seinen Jüngern niemals alle ihre Wünsche erfüllt, obwohl das für eine Falte des dreifaltigen allmächtigen Gottes doch nur ein Furz einer Lerche ("Leachalschas") gewesen wäre! Aber Götter sind eben nur Phantasiegestalten, denen man alles zuschreiben kann, diese Phantasiegestalten aber deswegen nicht real werden!

Aber das nur nebenbei, was predigt heute der jesusgläubige Schönborn dazu? Er schließt so:
"Gott ist der Winzer, wir sind die Rebzweige. Was oft wie harte Einschnitte aussieht und auch als schmerzlich erlebt wird, ist in Wirklichkeit eine Reinigung, eine Läuterung, die unser Leben von manchem Unfruchtbaren befreien will. Es ist wirklich nicht leicht, das so zu sehen. Wie kann Gott schweres Leid zulassen? Ist er gar ein grausamer Sadist, der uns unnötig leiden lässt? Und doch machen wir die Erfahrung, dass gerade die schweren Zeiten in unserem Leben die Phasen waren, in denen wir am meisten gereift sind. Ich möchte sie persönlich nicht missen, bin aber auch dankbar, wenn sie vorbei sind. Vielleicht ist die ganze Corona-Krise eine große Läuterung? Den zweiten Zusammenhang sieht Jesus in der Beziehung zu ihm. 'Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.' In allen Prüfungen des Lebens ist es eine unschätzbare Hilfe, das zu erfahren: Mein Leben ist verbunden mit dem Urquell des Lebens. Ich muss es nicht alleine schaffen. Ich könnte es auch gar nicht. Die Reben beziehen den Lebenssaft aus dem Weinstock. Wir haben unsere Lebenskraft aus unseren unlösbaren Zusammenhängen mit dem göttlichen Quellgrund. Jesus sagt es klar und nüchtern: 'Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.' Wir können als Menschen zwar Vieles und Großartiges leisten. Nachhaltige Frucht werden wir nur bringen, wenn wir den großen Zusammenhang mit dem göttlichen Weinstock nicht verlieren."

Der Weinstock ist ein gutes Gleichnis! Denn der trägt Weintrauben und aus diesen kann man Wein machen und ihn trinken, dann ist man besoffen und träumt möglicherweise von Göttern! Man könnte natürlich auch die Frage stellen, woher der göttliche Weinstock seinen Ursprung hätte? Wer hat den gesetzt? Ein göttlicher Winzer? Und woher kam der? Oder ist der Weinstock von selber gewachsen, wurde sozusagen urgeknallt? Für einen Bischof stellt sich so eine Frage klarerweise nicht, er lebt ja auch beruflich von seiner göttlichen Weinrebe! Ein bisschen Realität lässt der Schönborn jedenfalls über, er sagt keine Silbe zum obigen Satz "Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten". Weil dass ihm alle Wünsche mit göttlich-weinstöckiger Hilfe in Erfüllung gehen, das erwartet er natürlich nicht, wenn er seinen Weinstock um was bittet, dann passiert eben das Gewünschte manchmal oder es passiert nicht. Weil mangels Götter ist das Geschehen ja nicht von diesen abhängig, was geschieht, das geschieht materiell aus dem Möglichen! Amen, so ist es!


598. Wort zum Sonntag, den 25.4.2021

Jh. 10,11-18: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Ja, so sehen das die Religionen, das Pastoralpersonal stellt die Hirten und die Gläubigen sind die Kälber und die Schafe! Das passt ja herrlich! Bleds Käuvi (hochdeutsch blödes Kalb) und schafsdumm sind ja gebräuchliche Ausdrücke im Schimpfwortbereich! Der Schönborn hütet seine Kälber und Schafe sonntags via Kronenzeitung, meinereiner predigt dann über Schönborns Predigt hier auf dieser Homepage, weil meinereiner das Glück gehabt hat, in einem religionsfreien Haushalt aufzuwachsen und nie von kirchlichen Hirten verschaft und verkälbert werden konnte! Blöderweise war aber zu meiner Geburtszeit das katholische Babytaufen noch gesellschaftliche Pflicht, meinereiner erinnert sich noch gut an die erste Religionsstunde, wo die kirchliche Katechetin den Schülern befahl, ein großes rotes Herz ins Religionsheft zu zeichnen, weil wir alle den Jesus so lieben würden, ich dachte mir: das Weib spinnt! Und die folgenden zwölf Schuljahre mit jede Woche zwei Religionsstunden in denen meinereiner religiös lügen und heucheln musste, motivieren heute noch für diese Homepage hier! Aber das hab ich (laut automatisierter Zählung) auf dieser Homepage eh schon 65mal geschrieben!

Schauen wir also was der Hirte Schönborn über seinen Jesushirten und die katholischen Schafe predigt!
Er meint zuerst, "dass in vielen Menschenherzen das streng, alles überwachende Gottesauge noch sehr das Gottesbild bestimmt". Da ist er wohl weit von der Realität! Es gehen in Österreich sonntags nur rund zehn Prozent der Katholiken in die Kirche, dass müssten doch weit mehr sein, wenn noch viele an das alles überwachende Gottesauge glaubten! Der Herr Bischof von Wien schließt dann so: "Von diesem bedingungslosen Ja spricht Jesus durch das Bild des guten Hirten. Es gibt kein stärkeres Zeichen, dass Jesus dieses Ja zu jedem Menschen absolut ernst meint, als seine Bereitschaft, dafür sein Leben zu geben. 'Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.' Damit stellt Jesus das Bild des Hirten auf den Kopf. Natürlich sorgt ein guter Hirte für das Wohlergehen seiner Herde. Sie ist ja seine Lebensgrundlage. Er lebt für seine Herde, weil er auch von ihr lebt. Jesus lebt nicht nur für uns, sondern er gibt sogar sein Leben für uns, damit wir leben. Die schönste Antwort auf das schreckliche Gottesbild des Überwachungsauges ist der beliebt Psalm 23: 'Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen'."

Da hat der Herr Schönborn wohl ganz darauf vergessen, dass der Jesus die zweite Falte seines dreifaltigen Gottes ist und darum ewig und unsterblich, wenn er vor 2000 Jahren gekreuzigt worden sei und dann gemäß der Christenlehre wieder auferstanden wäre, was soll das für ein Kunststück für eine allmächtige Gottesfalte gewesen sein??????

Und der Herr Hirte Jesus sorgt dafür, dass seinen Schafen nix fehlt? Katholiken werden nicht krank, haben keine finanziellen Probleme, nix geht ihnen ab, nix geht daneben, nix ärgert sie, alles ist immer bestens! Zurzeit werden dann vermutlich Katholiken auch nicht vom Corona-Virus befallen, die über 600.000 Kranken und über 10.000 Toten in Österreich werden also dann lauter anders- oder ungläubige Leute sein! Oder vielleicht waren die Verstorbenen so brave Katholiken, dass sie der HErr aus Liebe zu sich heim in den Himmel holte? Jedenfalls war die heutige Schönbornpredigt wieder einmal überraschend albern, aber das liegt eben an der Christenlehre. Amen.


597. Wort zum Sonntag, den 18.4.2021

Lk 24,35-48: Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sagte er zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht. Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür.

Salem aleikum! Das kennt meinereiner seit er als Bub Karl May gelesen hat! "Der Friede sei mit Euch" auf arabisch! D.h. auf Wikipedia steht das als üblicher arabischer Gruß so: "as-salamu alaikum - der Frieden auf euch!" Auf jüdisch heißt dieser Gruß laut Wikipedia so: "Shalom aleichem", da hatte man wohl gemeinsame alte Sprachwurzeln. Wenn man bei uns religionsfrei grüßt, sagt man "Guten Morgen", "Guten Tag", "Guten Abend" - ein direkter Friedenswunsch ist da nicht dabei, aber ein guter Tag wird ja auch ein friedlicher Tag sein müssen!

Aber das nur nebenbei, was summiert heute der Herr Schönborn predigtmäßig auf? Er schreibt zusammenmfassend: "Wir sehnen uns alle nach Frieden, aber nur selten gelingt es uns, in Frieden zu leben. Gewiss, wir haben in Österreich seit 75 Jahren keinen Krieg. Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir geordnete Verhältnisse. Und das ist die Voraussetzung für sozialen Frieden. Aber an Streit und Hass, an Neid und Eifersucht fehlt es trotzdem nicht. Wir wissen, wie schwer es sein kann, Frieden in eine zerstrittene Familie zu bringen, und welcher Segen es ist, wenn Versöhnung gelingt. 'Christus ist unser Frieden', sagt der Apostel Paulus: 'Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet.' An Jesus kann ich anschaulich sehen, wie der Weg zum Frieden aussieht. Jesus beginnt einfach damit, dass er auf völlig berechtigte Vorwürfe verzichtet. Deshalb berührt es mich so sehr, dass er bis heute mit diesem Gruß in unsere Mitte tritt: 'Friede sei mit euch'."

Ja, da heuchelt er wieder durch die Gegend, der Herr Bischof! Er sollte dabei doch zum Beispiel auch an den "Dreißigjährigen Krieg" denken, der tobte von 1618 bis 1648 zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union, der 30jährige Krieg forderte an Gefallenen und durch Kriegsfolgen Umgekommene - gerechnet auf die damalige Bevölkerungszahl - mehr Menschen als der erste und zweite Weltkrieg zusammen! Die europäische Bevölkerung wurde damals aus religiösen Gründen um mehr als ein Drittel dezimiert! Oder die anderen Bräuche in den Zeiten als die katholische Kirche Europa beherrschte und die Unterwerfung für alle Menschen Pflicht war, Ungläubige und sogenannte "Hexen" in Massen exekutiert wurden, wo war da der Friede? In der Asche der Scheiterhaufen? Es dauerte bis tief ins 20. Jahrhundert bis die katholische Allmacht endgültig gebrochen und damit gesellschaftlicher Friede überhaupt erst denkbar wurde! Der Jesus hat durch die Jahrhunderte nicht die Feindschaft getötet, sondern in seinem Namen wurden seine angeblichen und wirklichen Feinde verfolgt! Der Friede des Jesus war nur ein Friede für die Jesusgläubigen! Aber heutzutage kann uns der Jesus gern haben, wir ihn aber nicht...


596. Wort zum Sonntag, den 11.4.2021

Jh. 20,19-31: Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten. Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.

Der Jesus hat sich gemäß der christlichen Bibel nur seinen Jüngern gezeigt, den sonstigen Zuhörern seiner Predigten oder anderen Leute ist der auferstandene Jesus nicht erschienen. Was ja einen ganz einfachn Hintergrund hatte: ein Toter kann nicht auferstehen, darum erfand der Kern seiner Anhänger diese nicht überprüfbare Auferstehungsstory. Geglaubt werden musste das dann in ganz Europa als anno 380 die Herrscher des Römischen Reiches die dort bisher herrschende Religionsfreiheit abschafften und ihren Untertanen das Christentum mit Staatsgewalt als Staatsreligion aufzwangen! Jetzt gibt es diese Glaubenspflicht zwar schon länger nimmer, jedoch werden in der Regel immer noch neue Kirchenmitglieder hauptsächlich nicht durch predigende Bekehrer, sondern als Babys mittels Taufe in die Kirche hineingetreten! Allerdings werden heute mittels Kirchenaustritt die Kirchenmitglieder weniger und die Leute, die den katholsihen Glauben tatsächlich praktizieren noch viel weniger, in Österreich waren das laut zweimaliger kirchlicher Zählung im Jahre 2019 in der Fastenzeit 496.784 und am Christkönigs-Sonntag 532.937 von 4.984.633 Mitgliedern, also so um die zehn Prozent. Die obige biblische Feststellung, selig wären die, die glauben, ohne den auferstandenen Jesus gesehen zu haben, ist sozusagen eine Art Herausforderung an die gläubische Leistungsbereitschaft! Gesehen muss man den Jesus nicht haben, es genügt, wenn man davon gehört hat!

Aber schauen wir uns an, wie heute der Herr Schönborn seine Predigt abschließt: "Thomas hat seinen Apostelkollegen nicht geglaubt, obwohl sie glaubwürdig erzählt haben, dass Jesus ihnen erschienen ist. Unser Glaube beruht immer auch auf dem Zeugnis anderer. Ich glaube den Ärzten und Krankenschwestern, die auf der Intensivstation um das Leben von (mehr und mehr jüngeren) Corona-Patienten ringen. Sie lügen uns nicht an mit der Bitte, die Corona-Maßnahmen mitzutragen. Wer ist vertrauenswürdig? Die, die vor Ort die Wirklichkeit erleben! Die, die ehrlich mit der Not umgehen, weil sie sie kennen. Wir können nicht alles selber überprüfen. Aber wir dürfen denen vertrauen, die echte Zeugen sind. Unser Glaube an die Auferstehung Jesu lebt vom Zeugnis derer, die ihn nach Ostern gesehen haben. Ihnen hat Jesus gesagt: "Ich bin bei euch, alle Tage bis ans Ende der Zeit." Die ersten Augenzeugen sind längst gestorben. Aber immer noch machen Menschen die Erfahrung, dass Jesus lebt und bei uns ist, alle Tage…"

Die Corona-Pandemie kommt in den Schönbornpredigten ja öfter vor, heute macht er aus den Leuten, die sich an die Corona-Regeln halten, Gläubige, die an den Virus glauben. Direkt gesehen haben bloß Wissenschaftler den Virus im Mikroskop, aber hier die heutige Corona-Statistik: Bisher 574.755 Infektionen, 9.662 Verstorbene und 32.554 noch Kranke. So viele Zeugen hat der Jesus heute nimmer, weil die Religion kein Virus ist, sondern eine Tradition, die Illussionen stiftet und damit sozusagen doch noch Leute krank machen kann. Lustig dass die Zahl der Kirchgänger heute ungefähr im Berich der Zahl der Corona-Infizierten liegt. Dass ist aber weder ein Gottesbeweis, noch ein Coronavirus-Beweis, weil die Tatsachen ja viel einfacher sind, Viren gibt es, Götter gibt es nicht. Amen, so ist es!


595. Wort zum Ostermontag, den 5.4.2021

Lk 24, 13–35: Die Begegnung mit dem Auferstandenen auf dem Weg nach Emmaus Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Heut' am Ostermontag predigt der Schönborn nix, weil heut' gibt's ja keine Kronenzeitung! Meinereiner ist fleißiger als der Kirchenfürst und depredigt die katholische Lehre auch am Ostermontag! Außerdem hat meinereiner am Karfreitag drauf vergessen, weil das ist ja keine Feiertag, aber ein ganz wichtiger Christentag!

Dabei ist das heutige Evangelium recht lustig, die Jünger vom Jesus erkennen den auferstandenen Jesus nicht! Aber sie erzählen dem ihnen fremd erscheinenden Jesus von seiner Kreuzigung und loben ihn in den höchsten Tönen! Dann erklärt er seinen Jüngern, dass alles vorbestimmt gewesen sei, weil der Messias auf den gewartet wurde, eben das alles erleiden müsste. Erkannt haben sie ihn erst nach der abendmahllichen Fütterung und da konnte der Jesus dann verschwinden. Und seine Jünger verstanden die Auferstehung. Dass das so mystifiziert werden musste, lag klarerweise daran, dass Tote eben nicht mehr leben und niemand je den auferstandenen Jesus sehen hat können, aber die Geschichte darüber ließ sich verbreiten, wenn die an dieser Erfindung Tatbeteiligten den Mund hielten.
So wurde der wichtigste christliche Glaubenssatz erfunden und davon leben die christlichen Kirchen noch heute!
Wenn das inzwischen auch z.B. in Österreich für die meisten Kirchenmitgliedern nichts Glaubwürdiges mehr ist, laut einer schon einige Jahre alten Umfrage zu den Thesen des Glaubensbekenntnisses gab es zu "gelitten unter Pontius Pilatus" 37% Glauben, zu "gekreuzigt, gestorben und begraben" 49%, zu "hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten" aber nur 20%.

Wenn somit 80 % der Leute in Österreich nicht an die wichtigste Glaubensthese glauben, dass sollten sich doch wohl solche unter den katholischen Kirchenmitglieder durch Kirchenaustritt den Kirchenbeitrag sparen können! Denn 2020 waren nicht 20%, sondern noch 54,44% der Österreicher katholische Kirchenmitglieder. So, das war die atheistische Botschaft zum Ostermontag!


594. Wort zum Ostersonntag, den 4.4.2021

Jh. 20,1.11-18: Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: "Rabbuni!", das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.

Es ist Frühling, da treiben die Pflanzen aus und gekreuzigte Göttersöhne stehen auf. Wenn man das Ganze beim Johannesa fertig liest, erfährt man, dass der auferstandene Jesus sich nur dem Petrus und einigen anderen Jüngern gezeigt hatte, volkstümliche Auftritte zwecks Verbreitung seiner Religion machte er keine, als Toter wäre ihm das ja auch nicht möglich gewesen! In einer Beilage der Zeitung "Österreich" wird heute die Frage gestellt, ob der Jesus (Jeschua ben Josef) eine historische Gestalt sei, die nicht nur in der Bibel, sondern auch in historischen Schriften erwähnt würde. Und dann wird geschrieben, römische Historiker, konkret Tacitus und Josephus Flavius würden in ihren Schriften von der Festnahme Jesu berichten. Real ist es aber so, dass die Angaben bei Josephus Flavius, Tacitus oder Sueton entweder nachträgliche Einfügungen in spätere Abschriften oder Wiedergaben aus späteren christlichen Quellen sind. Zeitgenössische Schriften übern Jesus existieren außerhalb der Evangelien nicht!

Aber das nur nebenbei! Was predigt heute der Herr Kardinal Schönborn über die Auferstehung seines Gottes? Er schließt seine Predigt so:
"Die Sonne ist aufgegangen. Es ist Ostern. Für mich wurde im Lauf der Jahre das Wort "Ostermorgen" zum Schlüssel für viele Lebenssituationen. Nach dem Karfreitag, dem Karsamstag der Grabesruhe, kommt der Ostermorgen. Es geht nur in dieser Reihenfolge. Das Leid ist aus dem Leben nicht entfernbar. Aber es ist nicht die Endstation. So beginnt es schon bei der Geburt. Den Schmerzen der Entbindung folgt die Freude über das neugeborene Kind. Jesus hat es klar gesagt. Wer ihm nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich. Wer sein Leben leidfrei halten will, wird es versäumen. Doch die Tränen und das Leid werden gewandelt in die Freude des Ostermorgens. Nicht immer dauert das Leid nur drei Tage, wie damals für Maria von Magdala. Die österliche Zusage gilt uns allen: 'Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal': der ewige Ostermorgen."

Ja, der Jesus handelte mit dem ewigen Leben, es gibt immer noch Leute, die an einen solchen Unsinn glauben, aber in Österreich glauben nur noch rund 20 % an die Jesusauferstehung, den wichtigsten christlichen Glaubenssatz. Schönborn glaubt natürlich an das ewige Leben, dass dieses von Sündern und Ungläubigen in der Hölle gelebt werden müsste, erwähnt er jedoch nicht, so böse darf sein Gott heute nimmer sein!

Aber es geht auch einem Bischof nicht anders als allen Menschen: Bevor man geboren wird, existiert man nicht, wenn man gestorben ist, existiert man nimmer, da Nichtexistierende ihre Nichtexistenz nicht wahrnehmen können, ist das letztlich egal. Wenn der Schönborn dereinsten stirbt, wird er eben auch seine Nichtexistenz nicht wahrnehmen, amen, so ist es!


593. Wort zum Sonntag, den 28.3.2021

Mk. 11,1-10: Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte er zwei seiner Jünger aus. Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her! Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht es; er lässt es bald wieder zurückbringen. Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße ein Fohlen angebunden und sie banden es los. Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, das Fohlen loszubinden? Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren. Sie brachten das Fohlen zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und er setzte sich darauf. Und viele breiteten ihre Kleider auf den Weg aus, andere aber Büschel, die sie von den Feldern abgerissen hatten. Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!

Frühlingsfeste sind eine uralte Tradition, wenn der Winter vorbei ist und die Pflanzen austreiben, dann feierte man das vom Norden bis zum Süden und vom Osten bis zum Westen. Genauso wie man ein Vierteljahr vorher die wieder länger werdenden Tage feierte, das berühmte Stonehenge war schon in Urzeiten ein dafür errichteter Jahreskalender!
Hier ein Bild von Stonehenge (Google Earth Screenshot):

In Wikipedia heißt es darüber, dass das jetzige Monument schon vor 11.000 Jahren Vorläufer gehabt habe und danach von der Jungsteinzeit bis in die Bronzezeit als astronomisches Observatorium mit Jahreskalender für die Saat- und Erntezeiten und als religiöse Kultstätte gedient habe. Man konnte also das Frühlingsfest ganz ohne Jesus feiern. Die weihnachtliche Geburt und die österliche Auferstehung des Jesus spiegelten alte Traditionen wieder, die Geburt und die länger werdenden Tage gehörten zusammen und die Auferstehung des Jesus und der Natur ebenso! Damit inhalierte man alte religiöse Traditionen in die Christenlehre!

Aber das wie gewohnt nur nebenbei, schau'n wir wieder was, heute der Herr Bischof von Wien predigt! Er stellt einleitend fest, die Karwoche sei die Einladung, Jesus auf seinem Weg zu begleiten. Dann verweist er darauf, dass bei den Juden zu Ostern die Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft gefeiert werde, so ein Aufbruch passt natürlich auch zum Frühling!

Zusammenfassend schreibt der Schönborn dann über den Einzug des Jesus: "Hosanna-Rufe begleiten seinen Ritt in die Stadt: 'Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt.' So die Erwartung, die sich auf Jesus richtet. Es wird ganz anders kommen. Ablehnung, kurzer Prozess und Kreuzestod. Aber am Ostersonntag folgt die Auferstehung. Die Karwoche ist die Einladung, Jesus auf diesem Weg zu begleiten."

Das wird auch nix nutzen, den Leuten ist heute der Jesus ziemlich wurscht, jedes Jahr den Jesus zur Kreuzigung und dann bei der Auferstehung zu begleiten, das ist schon länger kein wahrnehmbarer Volksbrauch mehr! Schließlich gehen im Jahresschnitt sonntags nur so um die zehn Prozent der katholischen Kirchenmitglieder in die Kirche, da werden es doch wohl auch in der Karwoche kaum recht viel mehr sein, die den Jesus begleiten...


592. Wort zum Sonntag, den 21.3.2021

Jh. 12,20-33: Unter den Pilgern, die beim Fest Gott anbeten wollten, gab es auch einige Griechen. Diese traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus. Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.

Ja, das hat aber der Gottvater dann gar nicht so durchgebracht, trotz seiner Allmächtigkeit, der Jesus hat nicht alle zu sich gezogen! Das wurde erst im Jahre 380 organisiert, da wurde das Christentum durch römisch-kaiserliches Edikt zur Staatsreligion und dadurch zur Glaubenspflicht für alle! Und das Christentum wurde in den folgenden Jahrhunderten zur Pflichtreligion in ganz Europa und später dann auch in Amerika und anderen Bereichen!

Es hat lange gedauert bis durch aufklärerische Bestrebungen langsam das Recht auf Religionsfreiheit an Bedeutung gewann und z.B. in Österreich 1867 in die Verfassung (Staatsgrundgesetz Artikel 14) einzog. Dort steht geschrieben: "Die volle Glaubens- und Gewissensfreiheit ist Jedermann gewährleistet. Der Genuss der bürgerlichen und politischen Rechte ist vom Religionsbekenntnis unabhängig; doch darf den staatsbürgerlichen Pflichten durch das Religionsbekenntnis kein Abbruch geschehen. Niemand kann zu einer kirchlichen Handlung oder zur Teilnahme an einer kirchlichen Feierlichkeit gezwungen werden, in sofern er nicht der nach dem Gesetze hiezu berechtigten Gewalt eines Anderen untersteht."

Bis das im praktischen Leben zum gelebten Recht wurde, das hat lange gedauert, wirkliche Religionsfreiheit haben wir erst in den letzten Jahrzehnten erreicht, keine Religion zu haben, ist heute keine Schande mehr!

Aber das nur nebenbei, was predigt heute der österreichische Oberprediger Kardinal und Erzbischof Schönborn?

Er resümiert heute so: " Der Gedanke an den nahen und schmerzvollen Tod erschüttert ihn. 'Was soll ich sagen: Vater, errette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen.' Jesus durchlebt die verschiedenen Phasen, die viele angesichts des Sterbens erfahren. Angst, Schrecken vor dem Unheimlichen, oft Qualvollen des Todes. Und dann wieder Vertrauen, Ergebenheit: 'Vater, in deine Hände lege ich mein Leben.' In Jesus siegt das Vertrauen. Es gibt seinem Sterben einen Sinn. Sein Tod ist nicht das Ende. Das Leben wird siegen. Nicht nur für ihn, sondern für alle Menschen. So schrecklich der Tod am Kreuz sein wird, er bringt 'reiche Frucht'. 'Wenn ich über die Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen.' Wie viele Menschen haben diesen Trost erfahren, als für sie die Stunde gekommen war!"

Für einen allmächtigen und ewigen Gottessohn könnte es doch wohl keine ernsthaften Probleme geben, der Haken an der Sache ist natürlich, dass es keinen Gottvater, keinen Gottsohn und nicht einmal einen heiligen Geist gibt, sondern das alles bloß Fiktionen sind.

Wenn wir tot sind, dann existieren wir eben nimmer. Aber wir haben alle vom Urknall bis zu unserer Geburt nicht existiert und es war uns egal. Wenn wir gestorben sind, wird es uns wieder genauso egal sein, weil Nichtexistierende haben ja keine Wahrnehmungen! Aber wir haben wenigstens während unserer Lebenszeit wirklich existiert, die Götter waren aber immer nur existenzlose Fiktionen, denen geht's wie dem Osterhasen, dem Weihnachtsmann und dem Rübezahl!


591. Wort zum Sonntag, den 14.3.2021

Jh. 3,14-21: Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat. Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Heute geht's also ums ewige Leben in Himmel oder Hölle, das Kapitel 3 endet bei Johannes mit dem Vers 36: "Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm." Die Hölle wird im ganzen Kapitel nicht konkret erwähnt, sondern nur angedeutet. Meinereiner käme also bestimmt in die Hölle, wenn es eine gäbe. Aber da wir nach dem Sterben alle tot und nimmer existent sind, kann uns das ja wuscht sein!

Aber die Jesusregeln sind jedenfalls recht klar und streng, wer nicht an den Jesus glaubt, kommt in die Finsternis, weil er ist deswegen schon gerichtet! Nach dieser Theorie hätte die Menschheit schlechte Perspektiven, weil Christen gibt's weltweit etwa 2,3 Milliarden, Muslime ca. 1,6, Hindus 940 Mio. und Buddhisten 460. Die Weltbevölkerung lag 2020 bei rund 7,8 Milliarden, also sind mit Sicherheit 5,5 Milliarden, also rund 70 %, Finsterlinge, die nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes glauben! Dazu hätte dieser Gott vielleicht mehr Söhne zeugen müssen!

Aber vergessen wir nicht darauf, dass das Christentum nicht durch Mission, sondern durch das Kaiseredikt im römischen Reich von 380 zur Weltreligion wurde, die weit überwiegend nicht durch religiöse Agitation, sondern mit brutalster Gewalt verbreitet wurde, hier dazu wieder einmal die historische Illustration der südamerikanischen Christianisierung:

Wer nicht wollte, wurde geköpft oder aufgehängt und verbrannt, die kleinen Kinder wurden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes erschlagen...

Aber das Religionsgeschichtliche wie gewohnt nur nebenbei, was schreibt der Herr Bischof Schönborn heute in der Kronenzeitung und im Internet über seinen Gott und dessen Sohn?

Er schließt heute so:
"Unser Planet Erde, der uns geschenkte Lebensraum, ist gefährdet. So schön, so zart, so zerbrechlich erscheint sie uns, aus dem Weltall betrachtet. Wir erleben immer deutlicher: Unsere Heimat Erde ist bedroht! So sehr hat Gott die Welt geliebt… Er will sie nicht richten, nicht zugrunde gehen lassen, er will sie retten. Und das geht nur, wenn seine geliebten Geschöpfe, wir Menschen, uns von Gott zur Besinnung und zur Umkehr bewegen lassen. Denn die Erde, unsere Lebenswelt, ist vor allem durch uns bedroht. Jesus sagt es in einem starken Bild: 'Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren böse.' Um uns geht es also. Gottes Hilfe ist uns angeboten. Er hat alles darangesetzt, uns vor dem Unglück zu bewahren, das unser eigenes Fehlverhalten über die Welt bringen kann. Dazu ist Jesus gekommen. Dazu hat Gott ihn 'in die Welt gesandt, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat', auch über den Tod hinaus. So wichtig sind wir Ihm."

Zu schade, dass es keine Götter gibt! Aber Götter hätten ja gleich eine baufeste Erde schaffen können, die nicht so leicht beschädigt werden kann, sie haben es aber mangels Existenz nicht gemacht, sondern alles ist ein Teil der Evolution und damit müssen wir eben selber fertig werden...


590. Wort zum Sonntag, den 7.3.2021

Jh. 2, 13-25: Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren. Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm: Welches Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte. Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wusste, was im Menschen war.

Das ist heute wieder eine recht seltsame Geschichte! Was wäre da wohl real passiert, wenn sich wer ein paar Stricke zu einer Geisel zusammenbindet und damit auf die üblichen im Tempel Handeltreibenden eindrischt? Den würden sich die Attackierten wohl schnell schnappen, ihm sein Stricksbündel wegnehmen und ihn aus dem Tempel schmeißen, warum sollten sie sich schließlich ihre übliche Tätigkeit von einem Einzelnen verbieten lassen?

Aber: Ja, so ein allmächtiger Gottessohn der kennt die Menschen, da braucht er keine Zeugnisse. Dummerweise wurde er aber zur zweiten Falte des dreifaltigen Gottes erst in späteren Jahrhunderten befördert, über die Dreifaltigkeit (Trinität) heißt es in Wikipedia: "Die christliche Trinitätslehre wurde seit Tertullian durch verschiedene Theologen, wie besonders Basilius der Große, und Synoden zwischen 325 (Erstes Konzil von Nicäa) und 675 (Synode von Toledo) entwickelt."

Aber das wie üblich nur nebenbei, schauen wir, was Bischof Schönborn heute via Kronenzeitung verkündet! Er predigt über die Tempelreinigung so: "Die Revolution Jesu war die Ehrfurcht vor dem Leib, vor dem Menschen und seiner Würde. Der Tempel ist zu heilig, um zur Markthalle zu verkommen. Der Zorn Jesu gilt der Geschäftemacherei im Heiligtum. Deshalb bleibt die Tempelreinigung, die Jesus damals symbolisch vornahm, eine Mahnung für alle Zeiten. 'Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!' Aber noch mehr erinnert sie uns daran, dass jeder Mensch ein Tempel Gottes ist und nicht dem Geld und dem Geschäft unterworfen werden darf."

Schau dir das an, jeder Mensch ist ein Tempel Gottes! Meinereiner auch? Glaub ich nicht, weil die katholische Kirche hat da noch keine Geschäfte machen können! Und dass der Mensch "nicht dem Geld und dem Geschäft unterworfen werden darf ", das weiß man z.B. in der christlichen ÖVP gar nicht, die lebt davon, gerade das zu tun! Aber schauen wir weiter zum Ende der schönbornschen Predigt: "Vielleicht wollte Jesus durch seine heftige Aktion im Tempel in Jerusalem vor allem darauf aufmerksam machen, dass jeder Mensch ein Tempel Gottes ist, ein Heiligtum, in dem Gott selber gegenwärtig ist. Und wer von uns verspürt nicht, dass dieser Tempel, der ich selber bin, ernsthaft der Reinigung bedarf!"

Er wiederholt sich also! Was soll meinereiner da machen? Auch wiederholen? Oder feststellen, dass ein vernünftiger Mensch kein heiliger Gottestempel ist, sondern eben er selber! Meinereiner freut sich jedenfalls wieder einmal, gottfrei zu sein!


589. Wort zum Sonntag, den 28.2.2021

Mk 9,2-10: Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.
Da erschien ihnen Elija und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemanden mehr bei sich außer Jesus.
Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.

Ja, das ist heute wieder eine lustige Geschichte, der Jesus führt auserwählten Jüngern zwei alttestamentarische Figuren vor, der Elija ist ein biblischer Prophet, er kommt z.B. im biblischen Buch der Könige vor. Der Prophet Mose oder Moses führte laut Bibel das Judenvolk 40 Jahre durch Wüsten aus der ägyptischen Sklaverei in das kanaanäische Land. Aber das nur nebenbei, weil heute freut sich Gottvater über Gottsohn, Gott Heiliger Geist hat aber offenbar dienstfrei, der dreifaltige Gott ist heute nur zweifaltig. Auch das nur nebenbei, wie resümiert der Herr Bischof von Wien heute?
Hier sein Schlussabsatz: "Jedes Jahr wird am zweiten Fastensonntag dieses Evangelium von der Verklärung Jesu gelesen. Und jedes Jahr frage ich mich: Was ist seine Botschaft? Gibt es auch heute vergleichbare Erfahrungen? Eine Annäherung will ich versuchen. Die Mitte des Erlebnisses der drei Jünger auf dem Berg Tabor ist das strahlende Licht. Jesus "wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß". Jesus beginnt zu leuchten in einem Licht, das nicht von dieser Erde stammen kann. Niemand könnte es zustande bringen. In den letzten Jahren mehren sich die Berichte von sogenannten "Nahtoderfahrungen". Menschen, die kurze Zeit klinisch tot waren, sagen, dass sie ein unbeschreiblich schönes Licht gesehen haben. Sie hatten meist den Wunsch, "drüben" zu bleiben. Sie sehen ihr ganzes Leben in einer zeitlosen Dichte vor sich ablaufen. Doch dann müssen sie zurück ins irdische Leben. Aber was sie da an der Schwelle des Jenseits erlebt haben, können sie nie mehr vergessen. Vielleicht haben sie ein wenig von dem erfahren, was damals am Berg Tabor geschah. Die drei Jünger durften für einen Moment sehen, dass in Jesus der Himmel uns so nahegekommen ist, weil er den Himmel in sich getragen hat. Sie durften schauen, dass dort unser wahres Zuhause ist."

Also die Geschichten von den Nahtoderfahrungen sind ein alter Hut, solche Berichte gab's schon im 19. Jahrhundert, es ist offenbar eine Gehirnreaktion vorm Erlöschen des Lebens eine Lichterscheinung zu bilden. Und wenn dann das Leben doch nicht erloschen ist, können sich Betroffene an diese Gehirnreaktion erinnern. Aber dazu braucht man weder einen Gott noch eine Religion, das ergibt sich eben als Reaktion so.
Ebenso wie sich beim Sterben oft eine beruhigende Reaktion bildet, man ist einverstanden damit, dass nun Schluss ist. Das ist meinereinem als Bub beim Baden in einem ziemlich reißenden kleinen Fluss passiert, wurde weggerissen und hatte das Empfinden, jetzt ist es aus und war sozusagen damit einverstanden, da war dann plötzlich wieder Boden unter den Füßen und das Ertrinken wurde eingestellt, was mir klarerweise auch recht war. Das Menschengehirn trachtet eben, Horror abzudämpfen! Und da hilft beim Sterben wohl auch diese Lichterscheinung. Und dass das in der Religion dann das Himmelslicht ist, überrascht wohl nicht.
Überrascht nach dem vollzogenen Sterben ist aber dann niemand, wenn darauf keine Himmelsfahrt folgt. Weil ein Toter existiert nimmer und Nichtexistierende können nichts wahrnehmen. Uns ist es genauso egal, dass wir vom Urknall bis zu unserer Geburt nicht gelebt haben, wie dass wir nach unserem Sterben nimmer existieren, weil Nichtexistenz eben Nichtexistenz ist! Auch der Schönborn wird kein himmlisches wahres Zuhause erleben! Amen, so ist es!


588. Wort zum Sonntag, den 21.2.2021

Mk. 1,12-15: Und sogleich trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm. Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!

Der arme Jesus! Wird vom Satan in Versuchung geführt! Hoffentlich lässt er sich nicht verführen, der arme Sohn Gottes! Und die Frohbotschaft! Das Reich Gottes ist nahe! Das wäre knapp vor 2000 Jahren gewesen! Was ist jetzt mit dem Reich Gottes? Ist es gekommen? Mit der katholischen Weltherrschaft? Und ist es dann wieder gegangen, weil wir in vielen Gegenden die gesetzliche Religionsfreiheit erreicht haben?
Das Evangelium ist heute nur ein paar Zeilen lang, da genügen auch die paar Zeilen als Kommentar. Freuen wir uns heute, dass es bei uns kein Gottesreich gibt! Hallelujah!
Oder schauen wir trotzdem noch nach, was der Herr Bischof Schönborn dazu predigt? Na gut, samma neugierig! Er schreibt nix vom Reich Gottes, sondern über die Fastenzeit, die am Aschermittwoch begonnen hat und außer ein paar fanatischen Katholiken niemanden interessiert! Und über die Corona-Pandemie schreibt er auch wieder, weil wir leben ja eh schon fast ein Jahr in der Corona-Fastenzeit!
Er schreibt Gott habe seinerzeit das jüdische Volk 40 Jahre durch die Wüste geführt und baut daraus die Corona-Brücke: "Soll das heißen, dass ich die lange Corona-Wüstenzeit für eine Initiative Gottes halte? Sicher nicht im Sinne einer Strafe Gottes. Aber das glaube ich schon, dass Wüstenerfahrungen in unserem Leben etwas mit Gott zu tun haben. In der Bibel ist die Wüsste der Ort der Gottbegegnung. Alles andere fällt weg. Jesus ist der Einsamkeit der Wüste ausgesetzt. In der Corona-Zeit müssen wir auf vieles verzichten, was uns wichtig und wertvoll ist. Das führt unweigerlich zur Frage: Worauf kommt es wirklich an? Was trägt, was hält, was hat Bestand? Wir brauchen keine eigenen Fastenvorsätze. Corona fordert schon genug Opfer. Nehmen wir sie als Läuterung an!"
Was ist eine Läuterung? Wikipedia weiß es: "Die Läuterung (zu lauter 'rein') bedeutet, etwas von Schlacken oder Verunreinigungen zu befreien und es auf diese Weise zu reinigen." Im Duden stehen dazu folgende Synonyme: "Besserung, Berichtigung, Verbesserung". Nach einem Jahr Coronafasten hat der Schönborn also genug gefastet! Ist es ab jetzt doch eine Strafe Gottes? Aber dann dürften doch keine gläubig-praktizierenden Katholiken Corona-Opfer sein?
Machen wir es heute ausgiebig, hier noch drei bischöfliche Absätze:
"Das Zweite: Jesus 'wurde vom Satan in Versuchung geführt'. Markus sagt nicht, worin die Versuchung bestand. Kein Mensch kommt ohne Versuchung durchs Leben. 'Führe uns nicht in Versuchung', so beten wir im Vaterunser. Führt Gott uns in Versuchung? Sicher nicht! Aber er lässt es zu, dass wir mit vielerlei Versuchungen zu kämpfen haben. So war es auch für Jesus. Umso mehr dürfen wir ihn bitten, dass er uns in diesen Kämpfen hilft und uns unsere Schwäche verzeiht. Die größte Versuchung ist es, mutlos zu werden und an Gottes Barmherzigkeit zu verzweifeln.
Und das Dritte: In der Wüste war Jesus 'bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm'. Auch wir sind allen möglichen Gefährdungen ausgesetzt, aber die Hilfe des Himmels ist uns zugesagt. Wir sind nicht alleingelassen!
Ostern kommt ganz sicher. Jesus ist auferstanden. Das Leben siegt über den Tod. 'Kehrt um und glaubt an das Evangelium', gerade jetzt!"

Ja, dummerweise siegt der Tod über das Leben, weil sterben müssen wir alle, gläubige Katholiken leben allerdings unter der Einbildung, dass es nach dem Tod ein ewiges Leben im Himmel oder in der Hölle gibt! Von der Hölle wird heute weniger gepredigt, weil der katholische Gott seine Katholiken natürlich lieber im Himmel haben will! Aber dazu müssten sie eben auch gläubige Katholiken sein, die werden aber immer weniger! Für die große Mehrheit der katholischen Kirchenmitglieder ist die Bezahlung des Kirchenbeitrages die wesentliche religiöse Handlung in ihrem Dasein, weil die glauben speziell, dass man in Österreich immer noch katholisch sein sollte...


587. Wort zum Sonntag, den 14.2.2021

Mk 1,40-45: Ein Aussätziger kam zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du mich rein machen. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will - werde rein! Sogleich verschwand der Aussatz und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg, wies ihn streng an und sagte zu ihm: Sieh, dass du niemandem etwas sagst, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring für deine Reinigung dar, was Mose festgesetzt hat - ihnen zum Zeugnis. Der Mann aber ging weg und verkündete bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die Geschichte, sodass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

Der Jesus verbietet das Weitererzählen seiner Wundertaten! Wozu wundertätigt er dann, wenn nicht aus Reklamegründen? Natürlich hat der Prediger Jeschua ben Josef keine Wunder tun können, er war ja kein allmächtiger Gottessohn, sondern der Sohn eines Zimmermannes! Und seine Wunderreklame wurde eben so wie oben geschildert verbreitet, Anhänger erzählten Wundergeschichtchen und die Leute sollten das glauben! Die katholische Kirche hat das ja durch die Jahrhunderte auch so gemacht, das mit den Wundern hat sich erst in den letzten Jahrzehnten aufgehört, im einst wundervollen Pilgerort Lourdes gibt's z.B. seit den 1980er-Jahren keine kirchlich offiziell anerkannten Wunder mehr.

Aber das nur nebenbei, was predigt heute der Herrn Schönborn? Er bekennt sich zur christlichen Wunderreklame, er schließt nämlich so: "Vielleicht hilft uns die Geschichte dieses wunderbar Geheilten besser zu verstehen, warum Gott immer wieder Einzelnen diese Gnaden schenkt: 'Der Mann aber ging weg und verkündete bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die Geschichte.' Nicht alle Kranken werden durch ein Wunder geheilt, aber alle sollen erfahren, dass es Wunder gibt. Die Wirkung dieser Heilung war gewaltig: Jesus muss sich verbergen, denn 'die Leute kamen von überallher zu ihm'. Das Zeugnis des Geheilten führt viele Menschen zu Jesus. So ist es bis heute. Wer von Jesus berührt worden ist, wer seine Barmherzigkeit erfahren hat, den wird es drängen, anderen davon zu erzählen, auch ohne selber eine Wunderheilung erhalten zu haben."
'
Also meinereiner hat noch nie einen getroffen, den der Jesus geheilt oder berührt hätte. Solche Leute bräuchten ja eine psychische Behandlung! Der Schönborn schraubt jedenfalls seinen Jesus herunter, der braucht keine Wunder mehr tätigen, es genügt wenn sich wer einbildet, von Jesus barmherzig berührt worden zu sein! Warum bringt der Herr Kardinal kein einziges Beispiel dazu? Hat ihn der Jesus nicht barmherzig berührt und ihn dann auf den Weg zum Priester, Bischof und Kardinal geführt? Oder denkt er sich selber auch, dass ihm das kaum wer glauben würde? Amen.


586. Wort zum Sonntag, den 7.2.2021

Mk 1,29-39: Sie verließen sogleich die Synagoge und gingen zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen sogleich mit Jesus über sie und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr und sie diente ihnen. Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu sagen, dass sie wussten, wer er war. In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort verkünde; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, verkündete in ihren Synagogen und trieb die Dämonen aus.

Heute vertreibt der Jesus wieder einmal epileptische Anfälle, deren Ursache man damals klarerweise nicht kannte und Dämonenbesessenheiten darum daraus gemacht wurden. Heute kann man diese Krankheit doch etwas besser behandeln, in Wikipedia heißt es dazu: "Ein epileptischer Anfall ist eine Folge plötzlich auftretender, synchroner elektrischer Entladungen von Nervenzellen (Neuronengruppen) im Gehirn, die zu unwillkürlichen stereotypen Bewegungs- oder Befindensstörungen führen." Das hat der Jesus natürlich noch nicht gewusst - auch als allwissender Gottessohn hatte er kein göttliches Wikipedia. Epilepsie gibt's in vielen Varianten, ihre Behandlung ist auch heute noch schwierig, aber für Dämonen hält die Nervenzellenentladungen heute niemand mehr (außer vielleicht bei den Evangelikalen, die könnten noch dumm genug dafür sein...).

Aber das nur nebenbei, was sagt der Herr Bischof Schönborn dazu? Er befasst sich mit der Jesusbegegnung und schließt seine Predigt so: "Ich versuche, in meiner Vorstellung mich in die Menge hineinzuversetzen, Jesus zu sehen, zu spüren. Ich lese das Evangelium gerne so, als wäre ich Augenzeuge, als dürfte ich jetzt dabei sein. Und in gewisser Weise stimmt das auch. Was damals geschah, bleibt gegenwärtig. Im Glauben kann ich daran teilnehmen. Das wird mir besonders deutlich bei dem, was nun folgt: Jesus schleicht sich in aller Früh aus dem Haus und geht aus dem Ort hinaus an einen einsamen Platz, um zu beten. Im Stillen möchte ich mit Jesus gehen, beobachten, wie er da ganz alleine betet. Was geschieht da? Wie betet er? Was bewegt sein Herz? Er schweigt darüber. Aber eines ist spürbar: Hier ist seine tiefste Quelle. Aus ihr schöpft er. Daher kommt seine Kraft, die viele Menschen heilt. Daher stammen seine Worte, die so tief berühren. Das lässt uns ahnen, worum es Jesus wirklich geht: Dass möglichst viele Menschen Zugang zu dieser Quelle finden, zu dem, den er einfach Vater nennt. "Alle suchen dich", sagen ihm die Jünger, als sie ihn finden. Genau deshalb hat er sich zu uns auf den Weg gemacht, bis heute."

Ein Kardinal muss natürlich an seine Religion glauben! Darum ist für ihn die Bibel ein Tatsachenbericht! Dass sein Jesus der Sohn Gottes und die zweite Falte im dreifaltigen Christengott ist, thematisiert er nicht. Warum sollte die zweite Falte zur ersten Falte beten müssen? Und warum wundert sich der Schönborn darüber, dass der Gottessohn Jesus seinen Vater einfach Vater nennt? Beim Kreuzzeichen heißt die dazugehörige Betfloskel "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, amen". Jeder Beter nennt den Gottvater "Vater"! Das Problem dabei ist es allerdings, dass es keine Götter gibt, auch keine miteinander verwandten dreifaltigen. So das genügt! Weil unsereiner kommt ja problemlos gottfrei zurecht! Auch als chronisch Kranker!


585. Wort zum Sonntag, den 31.1.2021

Mk. 1,21-28: In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren voll Staunen über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge war ein Mensch, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle und einer fragte den andern: Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht: Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

Heute haben wir eine biblische Gespenstergeschichte, unreine Geister besetzen Menschen. Dahinter steckte natürlich ein Erklärungsversuch für damals logischerweise noch nicht ergründbare Krankheiten, das ging von der Epilepsie bis zum Wahn. Der Jesus vertrieb gerne solche gespenstische Vorstellungen über Krankheiten. Wenn er nämlich z.B. einem mit Epilepsie Besessenen den Geist vertrieb, dann sah das Publikum - wenn der epileptische Anfall aufhörte - die erfolgreiche Geistervertreibung! Warum ein Jesuszuhörer diesen gleichzeitig als Stürzer ins Verderben und als Heiligen Gottes bezeichnet, ist schwer erklärbar.

Aber schauen wir gleich, was der Herr Schönborn dazu meint! Er erzählt davon, dass es auch im Stephansdom manchmal solche störenden Schreier gibt, aber das sei nicht so tragisch, weil meist gelinge es den Domwächtern "den Mann etwas zu beruhigen und ihn ohne viel Wirbel aus dem Dom hinauszuführen." Der Schönborn ist also ein Realist, unreine Geister vertreibt er nicht, er vertreibt nur störende Schreier! Und dann freut sich der Herr Bischof noch, dass ihn einstens sein Gott vom Zigarettenrauchen befreit hat!

Und er macht die Befreiung zu seinem heutigen Thema und resümiert so: "Heute, am 31. Jänner, ist der Gedenktag des großen Apostels der Jugend, des heiligen Giovanni Don Bosco (1815-1888). Was er in Turin und weit darüber hinaus geleistet hat, war wirklich ein Dienst der Befreiung. Tausende von armen Straßenkindern haben durch ihn und bald auch durch seine Gemeinschaft, die 'Salesianer Don Boscos', einen Weg ins Leben gefunden, heraus aus all den Folgen von Armut und Not. Sein 'Geheimrezept': in den oft verwahrlosten jungen Menschen das Gute zu sehen, sie mit Güte und Liebe zu behandeln. Und mit Fröhlichkeit. Der Teufel ist humorlos. Don Boscos Motto war befreiend: 'Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen'."

Dieser Don Bosco war also in der Zeit bevor es einen Sozialstaat gab, ein Sozialdienstler, laut Wikipedia gründete er bis 1888 in Europa und Lateinamerika 250 Häuser, die ab 1846 rund 130.000 Jungen aufnahmen und rund 18.000 Lehrlinge ausbildeten. Das funktioniert heute besser - vielleicht nicht unbedingt überall in Lateinamerika - aber in den entwickelten Staaten, denn von 130.000 Jungen nur 18.000 auszubilden, ist ja wohl doch keine besondere Leistung.

Aber die katholische Kirche hat eben auch karikative Elemente. Meistens werden die fremdfinanziert und dienen dem Bild von der Nächstenliebe. Auf einer Don-BoscoSite steht zu lesen: "Unsere Projektfinanzierung besteht aus drei Säulen: private Spenden, Zuwendungen von privaten Kooperationspartnern und öffentliche Mittel."

Ist ja klar, Kirchengelder gibt's für katholische Nächstenliebe nie...


584. Wort zum Sonntag, den 24.1.2021

Mk. 1, 14–20: Nachdem Johannes der Täufer ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihre Netze auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Und sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes, sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sogleich rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

Heute ist der Text wieder einmal unfreiwillig recht komisch! Die vier Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes entstanden zwischen den Jahren 70 und 120, also lange nach dem Tod des Jeschua ben Josef, der dann als man im Römischen Reich zu predigen anfing, zum lateinischen Jesus gemacht wurde und Latein bis tief ins 20. Jahrhundert die katholische Kirchensprache war. Dass in den Evangelien schon das Wort "Evangelium" vorkommt, ist recht lustig, woher sollte man zur Lebenszeit des Jesus schon wissen, dass Jahrzehnte später Schriften verfasst würden, die "Evangelium" heißen werden? Das Wort stammt vom altgriechischen "euángelos", eu heißt gut und angelos heißt Botschaft. Ebenfalls spaßig ist der Satz "Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe", in anderen Bibelstellen wird ja der Weltuntergang für die nächste Zeit angekündigt, z.B. Mt. 24:34: "Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft", nämlich dass eben die Welt untergeht. Aber das wie üblich nur nebenbei!

Inhaltlich geht es heute um die Anwerbung neuer Jesusanhänger, das funktioniert wie beim Fischen, in der Bibel sind ja die Gestalter der christlichen Glaubensgemeinschaft Fischer und Hirten, die Gläubigen also offenbar Viecher. Was verkündet der Herr Bischof von Wien? Der Herr Schönborn schließt heute so: "Das Evangelium als Weg zum Glück! Das macht es so anziehend, aber auch so anspruchsvoll. 'Kehrt um!' Billig ist dieser Weg zum Glück nicht. Aber umso mehr spricht er das an, was eine Grunderfahrung des Lebens ist. Nur die Bereitschaft, immer wieder umzukehren, täglich neu zu beginnen, gegen die eigene Trägheit zu kämpfen, die anderen zu achten und Gott zu vertrauen, öffnet dauerhaft den Weg zum Glück, den das Evangelium weist. Ich bin Hans Dichand von Herzen dankbar, dass er mich eingeladen hat, diesen Weg vielen Menschen nahezubringen. Er hat offensichtlich selbst an das Evangelium geglaubt."

Hans Dichand, der Wiedergründer der Kronenzeitung (1959, das Blatt war schon von 1900 bis 1943 erschienen), wäre jetzt am 29. Jänner 100 Jahre alt geworden, gestorben ist er 2010. Dichand gab 2001 dem Schönborn die Möglichkeit zur sonntäglichen Predigt in der Kronenzeitung. Meinereiner begann 2010 damit, zufällig zweieinhalb Wochen nach Dichands Tod, hier auf der Homepage mitzupredigen, anfangs hin und wieder und dann regelmäßig. Der Schönborn ist dem Dichand dankbar, meinereiner ist das auch, weil es macht meinemeinen ja Spaß, jeden Sonntag hier was zu schreiben. Der Weg zum Glück, den nach Schönbornmeinung das Evangelium weist, hat den Nachteil, dass er irrational ist, denn es gibt weder Himmel noch Hölle, noch eine ewige Seele, wenn wir gestorben sind, dann existieren wir einfach nimmer - genauso wie wir vor unserer Geburt nicht existiert haben, Amen, so ist es!


583. Wort zum Sonntag, den 17.1.2021

Jh. 1,35-42: Am Tag darauf stand Johannes wieder dort und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, sagte er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du? Er sagte zu ihnen: Kommt und seht! Da kamen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden - das heißt übersetzt: Christus. Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen, das bedeutet: Petrus, Fels.

Heute geht's um die Erfindung des Petrus und um die Lateinisierung des Jeschua ben Josef und seiner Lehre. Die Evangelien wurden seinerzeit ja nicht in der Landessprache geschrieben, sondern griechisch. Der Prediger Jeschua hatte zwar wahrscheinlich aramäisch, eine semitische Sprachvariante, gesprochen, aber da die religiösen Lehren des Jeschua ja im Judentum keinen Erfolg hatten und die ersten Erfolge offensichtlich im griechischen Bereich auftraten, war eben das Griechische die christliche Ursprache, später wurde das ins Lateinische transferiert, dort blieb es durch die Jahrhunderte, erst am 2. Vatikanum in den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts erfolgte bei allen Riten der Umstieg auf die jeweiligen Landessprachen! Diese Transferierung ist im heutigen Evangelium dargestellt, aus dem semitisch-aramäischen Jeschua wurde der lateinische Jesus, aus dem Messias (aramäisch: Moschiach, "Gesalbter") wurde der griechische Christós und daraus der lateinisierte Christus, "Gesalbter" war die Bezeichnung für den angeblich von Gott eingesetzten König der Juden gewesen. Auch der zum Felsen beförderte Simon (griechische Form des hebräischen Schim’on) wurde zuerst per Zusatznamen vergriechischt und dann lateinisiert! Der aramäische Kefa wurde zum griechischen Kephas (=Stein) und dann zum Pétros (Fels) und schließlich als "Petrus" lateinisiert.

Aber das nur nebenbei, ist ja schnell gefunden, Wikipedia weiß schließlich alles! Was meint der Herr Bischof von Wien dazu? Schauen wir wie gewohnt gleich auf seinen Abschlussabsatz: "Und so kam es zur ersten Begegnung mit Jesus. Bis ins hohe Alter behielt Johannes diesen Tag genau in Erinnerung. Er merkte sich sogar die Stunde: Es war die zehnte dieses unvergesslichen Tages, vier Uhr nachmittags. Was haben sie erlebt? Worüber sprachen sie? Was hat Jesus ihnen gesagt? Darüber schweigt Johannes. Er bewahrt es kostbar für sich. Aber der Eindruck muss tief und bleibend gewesen sein. Andreas drängt es, seinem Bruder Simon zu sagen, was seine Überzeugung geworden ist: Wir haben den Messias gefunden! Und gleich führt er seinen Bruder zu Jesus. Er soll ihn unbedingt kennenlernen! Aus dieser ersten Begegnung folgten unzählige weitere, bis heute. Und immer neu ist es das erste Wort Jesu, das Menschen ins Herz trifft: Was sucht ihr? Was suchst du?"

Und weil Leute was suchen, darum finden sie das Christentum? Das darf heftig bezweifelt werden! Die katholische Kirche findet ihre Mitglieder nicht unter Suchenden, sondern erwirbt sie mittels Babytaufe! Dass jemand der katholischen Kirche aus eigenem Willen beitritt, passierte nach der aktuell veröffentlichten katholischen Statistik für das Jahr 2019 bei über 14jährigen 540 mal, der ungefragte Eintritt von Babys und religiös nicht Eigenberechtigten 44.437 mal, es belaufen sich also religiös eigenberechtigte Kircheneintreter (ab 14 darf man ohne elterliche Zustimmung über die Mitgliedschaft in Kirchen entscheiden) nur auf 1,2 %! Amen, so ist es!

Anzumerken ist dazu noch, dass die Gesamtgeburten in Österreich sich 2019 auf 84.952 beliefen, aber nur gut 50 % aus katholischen Familien, rund ein Viertel aus konfessionsfreien Familien stammen und etwa ein Achtel (bei weniger als 10 % Bevölkerungsanteil) haben muslimischen Hintergrund, der Rest entfällt auf Orthodoxe und einige Kleingruppen...


582. Wort zum Sonntag, den 10.1.2021

Mk. 1,7-11: Johannes verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. Und es geschah in jenen Tagen, da kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

Heute steht es in der Proportion von der Länge des Evangeliums zur Länge der Schönbornpredigt ca. 1 zu 7 für'n Schönborn. Die Bibelstelle ist auch wieder unfreiwillig lustig. Man stelle sich vor, da gibt es einen ewigen dreifaltigen Gott, der schickt die zweite Falte mittels Befruchtungshilfe durch die dritte Gottesfalte per Jungfrauengeburt hinunter auf einen Planeten namens Erde und freut sich dann über seinen geliebten Sohn, an dem er Wohlgefallen hat. Mit der Wesenseinheit Gottes in drei Gottesfalten kann das nichts zu tun haben. Aber die Lehre von der göttlichen Dreifaltigkeit wurde - wie schon kürzlich (im Wort 579) hier verkündet - ja erst zwischen 325 (Erstes Konzil von Nicäa) und 675 (Synode von Toledo) entwickelt, davon konnte der Evangelist Markus noch nix wissen!

Aber was predigt heute der Schönborn, gehen wir gleich zu seinem Resümee: "Jesus kommt an den Jordan, mitten unter den vielen Menschen, die sich von Johannes im Wasser des Flusses untertauchen lassen. Erst jetzt tut der Himmel kund, wer dieser Mann ist, der dreißig Jahre unbekannt und unerkannt unter den Menschen gelebt hat: 'Eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.' Von da an tritt Jesus ins Licht der Öffentlichkeit. Ich frage mich immer mehr: Was hat dieses lange verborgene Leben Jesu mir persönlich zu sagen? Ich sehe darin vor allem die Einladung, auf die oft so verborgene Gegenwart Gottes in meinem Leben zu achten. Er ist da, mitten im unscheinbaren Alltag, ob ich es beachte und merke oder nicht. Und das mein ganzes Leben lang."

Der Jesus war also 30 Jahre inkognito unterwegs, erst dann fing er mit seiner Arbeit als Religionsverkünder an! Wenn es die Figur des Jeschua ben Josef wirklich gegeben hat und das nicht alles eine Jahrzehnte später erfundene Story ist!
Die Schlussfolgerungen des Herrn Kardinal sind jedenfalls für einen Kirchenführer etwas überraschend, der Schönborn hat schon sein ganzes Leben lang, Probleme seinen Gott zu bemerken! Natürlich: wie sollte er ihn bemerken, Götter existieren ja nur in der menschlichen Phantasie! Aber bei einem Erzbischof sollte dieser Gott doch leichter wahrnehmbar in seinem Hirn montiert sein! Er lebt ja schließlich davon!


581. Wort zum Feiertag am 6.1.2021

Mt. 2,1-12: Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle. Sie antworteten ihm: in Bethlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Bethlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige! Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Zuerst was Lustiges: Am Sonntag, den 3.1. war auf der Homepage der Diözese Wien die Schönborn-Predigt nicht online gestellt worden, danach wurde das irgendwann bemerkt, die Predigt aber nun in falscher Reihenfolge platziert, hier der Screenshot:


Heute haben wir eine historische Ungenauigkeit im Jesusleben, weil der Jesus Christus muss demnach ein paar Jahre vor Christus geboren worden sein, weil der Herodes lebte von 73 bis 4 vor Christus, also wie man es als säkularer Mensch formuliert "vor unserer Zeitrechnung"! Der Ersteller der blödsinnigen Zeitrechnung "vor und nach Christi Geburt" hatte sich offenbar verrechnet! Als Begründer dieser Zeitrechnung gilt der Mönch Dionysius Exiguus (470-540), er war speziell auch zu wissensfrei dazu, dass er für das Geburtsjahr des Jesus ein Jahr NULL gebraucht hätte, um dann die Jahreszählung vor oder nach der Geburt des Jesus titulieren zu können. Vorher startete im römischen Reich die Jahreszählung von der Gründung Roms (753 v.u.Z.). In Wikipedia wird richtigerweise das Jesusgeburtsjahr "zwischen 7 und 4 v. Chr." platziert.

Aber das nur nebenbei, die Jahreszählung hat sich weltweit so etabliert, aber unsereiner soll sich bemühen, das vor und nach Christus zu vermeiden und eben "vor und nach unserer Zeitrechnung" verwenden!

Lustig im heutigen Evangelium ist jedenfalls, dass der Jesus König der Juden sein sollte!
Da er jedoch unter den Juden kein Leiberl gerissen hat (österreichisch für "keinen Erfolg haben"), wurde er kein jüdischer König und erst durch den Schachzug der römischen Herrscher im Jahre 380 zum Gottessohn in einer dann in Europa überwiegend gewaltsam ausgebreiteten Religion! Das steht auch in Wikipedia: "Die Christianisierung war nach den ersten Jahrhunderten der Missionierung durch Mönche und Prediger später häufig auch eine Machtfrage, in Schlachten unterlegene Gruppen und Stämme des Frühmittelalters etwa ließen sich als Zeichen der Unterwerfung taufen oder wurden zwangsgetauft."

Schönborn titelt heute "Was in den Sternen steht" und beschäftigt sich mit Kirchengeschichte natürlich nicht, sondern mit dem Stern der drei Könige und natürlich auch wieder mit dem unvermeidbaren Corona-Bezug, weil der dritte Lockdown stark in unser Leben eingreift, Schönborn meint dazu: "Da wäre man versucht, die Sterne zu befragen. Aber können sie uns wirklich etwas über die Zukunft sagen?" Dann legt der Herr Kardinal das Geburtsjahr seines Gottes ins Jahr 7 vor Christi Geburt und weist darauf hin, dass damals wie jetzt die Planeten Jupiter und Saturn dicht nebeneinander am Himmel standen, also diese in der Bibel geschilderte Sternenerscheinung den Königen den Weg zum Jesus gezeigt hätte.

Schönborn schließt dann so: "Der Stern hat sie zum Kind, zu Christus geführt. Was nützt die ganze wunderbare Sternkunde, die Kenntnis der Planeten und Galaxien, wenn sie uns nicht zum staunenden Dank an den Schöpfer dieses unfassbar großartigen Universums führt? Ohne Ihn wäre das alles eine endlos weite Wüste toter Materie. Wie anders können wir die Gestirne sehen, wenn wir singen dürfen: 'Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre'!"

Nu, wie hat der Schönborngott das Universum geschöpft? Hat er urgeknallt und dann fast 14 Milliarden Jahre vergehen lassen, bis er seinen Jesus auf die Erde geschickt hat? Da brauchen wir wohl keine Lieder darüber zu singen, weil Götter waren an der Geschichte des Universums keine beteiligt!


580. Wort zum Sonntag, den 3.1.2021

Jh. 1,1-18: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

Heute kann man wieder einmal lesen, was für ein Blödsinn in der Bibel steht! Die Leute, die das seinerzeit verfasst haben, wussten natürlich nichts über den Urknall und die Evolution, sie machten aus dieser Milliardenjahre langen Entwicklung eine Woche mit einem Schöpfergott. Bis sich das Leben soweit entwickelt hatte, dass es Humanoide gab, die sich per Wort verständigen konnten, vergingen Milliarden von Jahren, weil solche gibt's noch keine zwei Millionen Jahre, aber nach seinerzeitiger Kirchenlehre wurde die Welt ja erst vor 6000 Jahren innerhalb von sechs Tagen geschöpft und am siebten Tag ruhte sich der HErr von dieser Arbeit aus.

Heute waren die Leute von der Diözese Wien wieder einmal schlampig, jetzt um 10 Uhr ist der Predigttext vom Schönborn immer noch nicht online, muss meinereiner wieder einmal den Text einscannen!

Schönborn titelt seine Predigt mit "Am Anfang war der Sinn", was natürlich völliger Unsinn ist, aber religiös betrachtet muss die Welt klarerweise so sein, zuerst war der sinnstiftende Gott, der was Sinnvolles machte und darum die sinnvolle Welt schöpfte. Als Frage bleibt dazu: Woher kam der sinnvolle Gott? Wer hat ihn geschöpft? Aber es ist eben das menschliche Denkproblem, zuerst den Sinn und dann die Ausführung zu sehen, so wie man es eben macht, wenn man z.B. ein Haus baut. Die Welt wurde aber nicht geplant und errichtet, sondern hat sich aus den materiellen Möglichkeiten nach Wahrscheinlichkeiten gebildet.

Aber das nur nebenbei, wie resümiert Schönborn seine Ausführungen? Er schließt heute so:
"Wir sind oft wie verblendet. Die Schöpfung spricht zu uns, aber wir hören nicht auf sie. Statt sie zu achten, betreiben wir sinnlose Zerstörung. Deshalb hat der Schöpfer einen Schritt getan, der weit über die Natur und ihre Gesetze hinausgeht: 'Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.' Der Sinn ist nicht nur in der Natur verborgen und kann von uns entdeckt, und bewundert werden. Der Sinn ist sichtbar geworden in einem Menschen, in Jesus Christus. Er ist 'das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet'. Er ist der Lehrer des Weges zum Leben. 'Gnade und Wahrheit kamen durch Jesus Christus.' Am Anfang des neuen Jahres dürfen wir nicht nur auf ein Ende der Pandemie hoffen, sondern vor allem auf den, der den Weg zum Sinn des Lebens zeigen kann. Wir werden ihn dringend brauchen!"

Aha, der Jesus ist heute beim Schönborn nicht die zweite Falte seines dreifaltigen Gottes, sondern ein Mensch, der den Sinn sichtbar gemacht hat! Was für einen Sinn der Jesus sichtbar gemacht haben soll, das wird nicht erläutert, wird wahrscheinlich die ewige Seligkeit (und die heutzutage nimmer gepredigte ewige Verdammnis) sein. Meinereiner war sein ganzes Leben gottfrei und bisher ist mir der religiöse Unsinn noch keine Sekunde abgegangen, dass meinereiner sich mit der atheisten-info-Site soviel Arbeit macht, liegt allein daran, dass meinereiner in einer Zeit aufwuchs, als in Österreich katholisch zu sein, noch eine Art Selbstverständlichkeit war und meinereiner in der Schule zwölf lange Jahre jede Woche in den zwei Stunden Religionsunterricht die Goschen halten, die Hände falten und lügen und heucheln musste. Das ist immer noch die Motivation, jetzt dauernd die Pappen offen zu haben! Amen, so ist es!


Kein Wort am 1.1.2021 - weil der Tag des Jahresbeginns ist säkular!


579. Wort zum Sonntag, den 27.12.2020

Lk 2, 22-40: Das Kind wuchs heran; Gott erfüllte es mit Weisheit, Es kam für die Eltern Jesu der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selber aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Pénuels, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm.

Heute gab's keine Kronenzeitung, weil die ist als Feiertagszeitung schon am 25.12. erschienen. Darum gab's heute (und auch am Stefani-Feiertag gestern) auch keine Predigt vom Herrn Kardinal und Erzbischof Christoph Schönborn, weil dass er nur auf der Site der Diözese predigt, das sieht er wahrscheinlich als unnütz, weil nur für die paar Leute, die sich das dort vielleicht anschauen, zu predigen, ist ihm wohl zuwenig!

Der heutige Bibeltext ist wieder einmal unfreiwillig komisch. In der späteren Lehre wurde der Gottessohn ja zum Bestandteil eines dreifaltigen Dreifachgottes, aber die heilige Dreifaltigkeit, fremdwörtlich "Trinität" genannt, wurde in der jetzigen Form laut Wikipedia erst zwischen 325 (Erstes Konzil von Nicäa) und 675 (Synode von Toledo) entwickelt. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist kommen zwar auch in der Bibel vor, aber nicht - ebenfalls laut Wikipedia - in der Form der Wesenseinheit Gottes in drei Personen, die drei Personen hatten zwar weiterhin ihre jeweiligen eigenen Besonderheiten, waren aber eine Wesenseinheit, eben der dreifaltige Gott. Und nachdem der Gott ja seit ewig existierte, konnte die zweite Falte doch nicht als Unweiser zur Erde niedergestiegen sein und erst dort seine göttliche Weisheit zu erlernen haben und als Marias Erstgeborener der ersten Falte des dreifaltigen Gottes geweiht werden müssen!

Lustig ist oben dann konkret, dass das alles mit fremder Hilfe durch den frommen Simeon, der vom Heiligen Geist dazu angeleitet wird, durchgeführt werden muss. Der Heilige Geist hat die Maria zur Gottesmutter gemacht und nun muss er sich auch um die göttliche Erziehung des Gottessohnes kümmern! Komplizierte dreifaltige Wesenseinheit!

Und oben geht's im Text lustig weiter, der Simeon muss auch Maria und Josef den Jesus erklären! Dabei hat ja seinerzeit laut Bibel Gottvater der Maria das alles schon erklären lassen! Hatte sie es inzwischen vergessen? Der Erzengel Gabriel hatte ihr in göttlichem Auftrag schließlich verkündet: "Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden." Und auf die Frage Marias, "wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?" antwortete der Engel: "Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden."

Die Maria hätte also den Simeon gar nicht gebraucht! Dann kommt auch noch eine Art Hellseherin und erklärt den Tempelbesuchern den Jesus, der demnach allerdings nur Jerusalem erlösen sollte.

Blöderweise wurde 380 das Christentum durch das Dreikaiseredikt gewaltsam zur römischen Staatsreligion gemacht, in Jerusalem blieb die Jesuslehre folgenlos. Hier der Text des Edikts:
"Alle Völker, über die wir ein mildes und maßvolles Regiment führen, sollen sich, so ist unser Wille, zu der Religion bekehren, die der göttliche Apostel Petrus den Römern überliefert hat, wie es der von ihm kundgemachte Glaube bis zum heutigen Tage dartut und zu dem sich der Pontifex Damasus klar bekennt wie auch Bischof Petrus von Alexandrien, ein Mann von apostolischer Heiligkeit; das bedeutet, dass wir gemäß apostolischer Weisung und evangelischer Lehre eine Gottheit des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes in gleicher Majestät und heiliger Dreifaltigkeit glauben. Nur diejenigen, die diesem Gesetz folgen, sollen, so gebieten wir, katholische Christen heißen dürfen; die übrigen, die wir für wahrhaft toll und wahnsinnig erklären, haben die Schande ketzerischer Lehre zu tragen. Auch dürfen ihre Versammlungsstätten nicht als Kirchen bezeichnet werden. Endlich soll sie vorab die göttliche Vergeltung, dann aber auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen, die uns durch himmlisches Urteil übertragen worden ist."

Erlassen wurde das Edikt wohl aus der Überlegung, den Mühseligen und Beladenen das ewige Leben im Paradies zu versprechen und das Elend des Erdenlebens als Erwerbsmethode dieses Paradieses darzustellen. Und dieses Herrschafts- und Ausbeutungssystem funktionierte nahezu bis in unsere Zeiten...

Mit dem Schlusssatz des heutigen Evangeliums wird dann wieder die Trinität infrage gestellt:
"Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm." Wie soll das gehen? Die Wesenseinheit wird ignoriert, denn laut Konzilsbeschlüssen besteht der Christengott eben nicht aus drei Göttern, sondern aus einem einzigen Gott in drei Personen! Und da kann dann keine der drei Personen untergradiger sein als die beiden anderen! Die Konzilsbeschlüsse kamen seinerzeit wohl deswegen, weil man auf Distanz zum damaligen Vielgötterwesen bei den Völkern gehen wollte und die Religion nur mit einem Gott sein sollte, der aus den drei göttlichen Falten, Vater, Sohn und Heiliger Geist besteht!

Na bum, wie lange ist die heutige Sonntagspredigt ganz ohne Schönborn geworden! Ist aber eh alles wurscht, weil Götter gibt's ja gar nicht! Amen, so ist es!


578. Wort zum Feiertag am 25.12.2020

Jh. 1,1-5.9-14: Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Heute wieder einmal die Mär vom Anfang durch das Wort. Bis es das erste Wort gab, da hatte die Evolution schon Milliarden Jahre gedauert! Am Anfang war der gottlose Urknall! Der Tag, der in alten Zeiten als der Tag der winterlichen Sonnenwende galt, also ab dem die Tage wieder länger wurden, war schon in der frühen Geschichte der Menschheit ein wichtiger Tag, weil die kurzen Tage waren ein Problem und die längeren Tage die Lösung des Problems, darum wurde der Geburtstag des Fleisch gewordenen Gottessohnes auch auf diesen Tag gelegt.

Der Jesus Geburtstag am 25.12. ist der wohl zweitwichtigste christliche Feiertag (der wichtigste ist der frühjährliche Tag der Auferstehung des gekreuzigten Jesus). Schauen wir also ein bisschen, was der Herr Bischof Schönborn heute per Internet und Kronenzeitung den Katholiken predigt! Er schreibt: "Weihnachten ist Gottes großes Wagnis. Er hat sich auf uns Menschen so weit eingelassen, dass er selber Mensch wurde. Das ist der Sinn von Weihnachten. Dieser Gedanke begleitet mich schon durch den ganzen Advent. Ich möchte versuchen, ihn am heutigen Christtag in den Mittelpunkt zu stellen. Wir feiern heuer Weihnachten unter ganz ungewohnten Bedingungen, mit starken Einschränkungen, die uns der Kampf gegen die Corona-Pandemie auferlegt."

Was die zweite Falte des dreifaltigen allmächtigen Christengottes tut, kann doch keine Wagnis sein! Der Sinn von Weihnachten beruht natürlich auf der alten Tradition der Wintersonnenwende und nicht auf einer irdischen Gottesgeburt, denn diese Sonnenwende gibt es wirklich, Götter sind bloße Fantasiegeschöpfe! Und wieder einmal: Den Corona-Virus, den jetzt der Schönborn in jeder Predigt erwähnt, gibt’s auch wirklich, hier die Schönbornzeile dazu: "Wir feiern heuer Weihnachten unter ganz ungewohnten Bedingungen, mit starken Einschränkungen, die uns der Kampf gegen die Corona-Pandemie auferlegt." Woher die Pandemie religiös betrachtet kommt, darüber schreibt er wieder nichts! Hat sein Gott diese geschickt? Oder war es der Teufel? Und warum tut sein Gott nichts dagegen? In den USA hat der Herr Präsident Trump am 15. März einen National Day of Prayer durchführen lassen:

Man sieht: Am 15. März wurde gebetet, die Todeskurve legte dann erst richtig im April los, am 12.4. waren es statt 62 Tote schon 21.936 und heute am 25.12. sind es 337.066! Also nach einem knappen Monat mehr als das 350fache und nach gut neun Monaten fast mehr als das 5.500fache, da hat der Trump-Gott eine Menge Arbeit leisten müssen! Aber in die unerbetete Richtung blöderweise!

Ab das nur nebenbei, wie schließt heuer der Herr Erzbischof von Wien seine Weihnachtspredigt? Er schreibt resümierend: "Da ist Gott ein noch größeres Wagnis eingegangen. Und dieses Wagnis ist das Geheimnis von Weihnachten. Johannes spricht es aus in dem Satz, der das Unfassbare zu sagen versucht: 'Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.' Gott ist Mensch geworden, geboren als Kind wie jeder von uns. Gott will uns Menschen nicht zwingen. Die Liebe verträgt keinen Zwang. Sie spricht das Herz an und sucht die Antwort des Herzens. Dieses große Wagnis ist Gott eingegangen. Die Liebe macht wehrlos. Sie verzichtet auf Gewalt. Gott kommt zu uns nicht nur durch die Sprache seiner Schöpfung, sondern als das kleine Kind im Stall von Bethlehem. 'So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab', sagt Johannes einmal. Für mich bedeutet Weihnachten: Trotz aller Enttäuschungen bleibt nur das Wagnis der Liebe erfolgreich!"

Für einen ewigen allmächtigen Gott wäre das - wenn er wirklich existieren täte - doch kein Kunststück! Ein ständig steigendes Kunststück ist es allerdings, den Menschen immer noch solche Göttergeschichten einreden zu wollen, der Schönborn kann ja seinen Gott lieben, schließlich ist das die einzige Zuneigungsbeziehung, die er als Zölibatär haben darf. Aber daran ist er schließlich selber schuld!


577. Wort zum Sonntag, den 20.12.2020

Lk 1,26-38: Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Das heutige Evangeliums hat einen gewissen unfreiwilligen Unterhaltungswert! Der damals erwartete "Messias" hatte aus dem Hause Davids zu stammen, warum der Josef diesen David-Stammbaum haben hätte sollen, wenn seine Maria dann vom Heiligen Geist befruchtet wird, macht abstammungsmäßig keinen Sinn! Das hebräische Wort Messias bedeutet "Gesalbter", auf griechisch heißt es "???st??", in lateinischer Schrift "Christos". Für die Jesusgeschichte brauchte man diese vorgeburtliche Story, damit er seine göttliche Herkunft entsprechend gesichert hatte! Ein davidstämmiger Stiefvater war überflüssig! Für die zweite Falte des allmächtigen dreifaltigen Gottes war es überhaupt überflüssig, irdisch geboren zu sein, der allmächtige Gott hätte ja seine Sohnesfalte einfach auf die Erde schmeißen können.

Aber diese Bemerkungen zur biblischen Unlogik nur nebenbei! Was meint heute der Wiener Bischof in seiner Predigt in der Kronenzeitung dazu? Wie schon gewohnt verknüpft Schönborn auch heute das Evangelium mit dem Corona-Virus, er schreibt: "Die vierte Kerze brennt am Adventkranz. Viele treffen die letzten Vorbereitungen auf das Fest, das heuer von der Corona-Pandemie überschattet ist. Weihnachten - einmal stiller, vielleicht ruhiger, sogar besinnlicher? In Stille, fern vom lauten Treiben der Märkte und Geschäfte, hat sich das ereignet, was zu Weihnachten gefeiert wird: die Geburt des Christkinds, des Christus Jesus."

Also wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, war das Christkind nicht der Jesus, sondern so eine fliegende Fee, die Weihnachtsgeschenke brachte, so steht das auch in Wikipedia: "Das Christkind ist eine Symbolfigur des Weihnachtsfestes, die dem Brauchtum zufolge den Kindern die Weihnachtsgeschenke bringt, ohne dabei gesehen zu werden."
Hier der Screenshot vom Wikipedia-Bild:


Weihnachten hatte man schon in Stonehenge-Zeiten gefeiert, inklusive Geschenksgaben, weil die Tage wieder länger wurden, dafür brauchte man keinen Jesus! Dessen weihnachtliche Geburt ist ja nur ein Schachzug zum Eindringen in bestehende Traditionen gewesen! Im Römischen Reich hatte Julius Caesar in seiner Kalenderreform (julianischer Kalenders vom Jahre 45 v.u.Z.) den kürzesten Tag des Jahres auf den 25.12. gelegt.

Aber auch das nur nebenbei! Wie resümiert der Schönborn heute? Er schreibt zusammenfassend: "Wie soll das geschehen? Diese Frage Marias ist doppelt verständlich. Sie ist ja noch nicht verheiratet. Und wie soll sie überhaupt mit einer solchen gewaltigen Aufgabe zurechtkommen? Die Antwort des Engels ist zugleich ermutigend und herausfordernd: 'Für Gott ist nichts unmöglich.' Für mich ist das Geheimnisvollste an diesem stillen, ganz verborgenen Geschehen, dass Gott Maria nicht zwingt, ihr nicht ein unerträglich schweres Joch auflädt, sondern sie ganz frei entscheiden lässt. Und ganz frei spricht Maria ihr Ja-Wort zu dem, was Gott ihr zugesagt hat: 'Mir geschehe, wie du es gesagt hast.' Gott wollte nicht Mensch werden ohne die Zustimmung, die Maria für sich und für uns alle gegeben hat. So hoch achtet Gott unsere Freiheit. Er wartet auf unser Ja-Wort."

Dass die Maria die Zusage als "Magd des Herrn" getan hat, das ist dem Herrn Bischof nicht aufgefallen, sie hat laut Bibel unterwürfig dem Auftrag des Herrn Folge geleistet. Aber das ist ja eh alles egal, es ist schließlich nur ein Märchen und heutzutage werden solche Märchen immer mehr Leuten immer egaler...


576. Wort zum Sonntag, den 13.12.2020

Jh. 1,6-8.19-28: Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du? Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern. Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

Johannes der Täufer, hebräisch Yokhanan HaMatbil, lateinisch Ioannes Baptista, war eine historische Figur, ein Prediger, der in den 20er-Jahren u.Z. auftrat, deswegen wurde er in den Evangelien erwähnt und zum Jesusankündiger degradiert, bzw. befördert. Im obigen Text wird er erniedrigt, um den Jesus zu erhöhen.

Aber das nur nebenbei, was erzählt der Herr Bischof darüber? Er jammert darüber, dass der heutige Sonntag trotz Corona "Gaudete-Sonntag" heißt und fragt dann nach dem Geheimnis der Freude und weist auf das heutige Evangelium hin, das drei Spuren zeigt, die zur echten Freude führen. Schau' ma was für Freuden das sind! Die erste Freude sei die Freude des selbstlosen Gebens, dann führt er die Freude des Johannes über die Jesuserfolge an und schließlich die dritte: Freut euch! Denn der Herr ist nahe.

Also damit kann unsereiner nicht viel anfangen, meinereiner freut sich daher, dass der Text hier heute kurz ist und schnell fertig war!


575. Wort zum Feiertag, am 8.12.2020

GENESIS 3,9-15.20: Aber Gott, der HERR, rief nach dem Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? Er antwortete: Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich. Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, davon nicht zu essen? Der Mensch antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben. So habe ich gegessen. Gott, der HERR, sprach zu der Frau: Was hast du getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt. So habe ich gegessen. Da sprach Gott, der HERR, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse. Der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, Leben, denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen.

Heute haben wir schon wieder kein Evangelium, sondern einen Text aus dem jesuslosen vorchristlichen "Alten Testament"! Das Evangelium wäre laut Messbuch Lukas 1, 26–38, darin geht es zwar auch nicht um den heutigen Feiertag, denn der Erzengel Gabriel prophezeit der Maria dort ihre Jesus-Schwangerschaft, erklärt ihr auch noch, dass die Befruchtungstätigkeit der Heilige Geist übernehmen werde, vom heutigen Feiertag "Maria Empfängnis" ist keine Rede, weil dieser Feiertag bezieht sich ja nicht darauf, dass die Maria den Jesus empfangen hätte, sondern, dass bei ihrer Zeugung die Erbsünde nicht weitervererbt worden sei, auf katholisch heißt das "immaculata conceptio", übersetzt "unbefleckte Empfängnis"! Maria Geburt ist am 8. September, also neun Monate später! Diese unbefleckte Empfängnis kommt allerdings in der Bibel nirgends vor, das tauchte erst im Mittelalter auf, erstmals erklärte das Konzil von Basel im September 1439, dass Maria niemals von der Erbsünde befleckt worden wäre! Bis das fixer Bestandteil des katholischen Glaubens wurde, dauerte es bis ins 19. Jahrhundert, das Glaubensdogma von der unbefleckten Empfängnis Mariens wurde erst am 8. 12. 1854 von Papst Pius IX verkündet!

Ein gesetzlicher Feiertag ist der 8. Dezember nur in Österreich, Liechtenstein, den katholischen Kantonen der Schweiz und in Argentinien, Spanien, Chile, Nicaragua, Portugal, Kolumbien, Italien und Malta. In Österreich haben seit 1995 die Geschäfte am 8.12. offen.

Die obige Stelle aus dem Buch Genesis beschreibt den Sündenfall von Adam und Eva, der Baum von dem Eva die verbotene Frucht gepflückt hatte, wurde in Gen 2,17 als "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" bezeichnet, der biblische Gott bestrafte Erkenntnis schwer, er hatte offenbar nur ein doofes Paar schaffen wollen, das erkenntnislos im Paradies leben sollte. Man sieht wieder, religiöse Schriften sind was höchst Albernes, aber die Bibelschreiber hatten natürlich noch nicht den Funken einer Ahnung von der Evolution!

Schönborn titelt seine heutige Predigt, "Woher kommt das Böse?" und führt dann ein bemerkenswertes Beispie für GUT und BÖSE an: "Was hat einen 21-Jährigen bewogen, am Abend des 2. November blindlings auf friedliche Menschen zu schießen? Vier Tote, viele zum Teil schwer Verletzte! Was muss in einem jungen Menschen vorgehen, eine solche sinnlos-grauenvolle Tat zu begehen? Er dürfte überzeugt gewesen sein, hier etwas Gutes zu tun, genauer: um eines guten Zieles willen zu morden. (...) Er schien davon zu träumen, einem großen Ziel zu dienen: In dieser verderbten Welt einen Gottesstaat zu errichten, in dem alles ganz nach Gottes heiligem Gesetz gehen würde."

Ja, böse islamistische Attentäter wollen ja was Gutes tun! Aber was hat das mit dem heutigen Feiertag zu tun? Das fragt sich auch der Herr Bischof von Wien und erklärt dann: "Maria ist doch das totale Gegenteil einer solchen kranken Geisteshaltung". dann verkündet er seine Sicht der Erbsünde: "Für mich ist die Erbsünden-Lehre der Kirche ein Schlüssel für vieles, was in der Welt passiert und was ich auch in mir selber feststelle. Sie sagt ganz einfach Folgendes: Alle Menschen sind gut geschaffen, tragen aber wie ein Erbe eine Art seelischen genetischen Defekt in sich, eine Neigung nicht nur zum Guten, sondern auch zum Bösen. Ein Leben lang haben wir alle mit beiden Neigungen zu kämpfen: die gute zu stärken und die böse zu bekämpfen."

Ja, das ist eben so bei Leuten, welche die Welt als nichts natürlich Gewachsenes sehen, sondern als was künstlich Geschaffenes! Schönborn schließt dann seine Predigt so: "Wie viele solche Ideologien hat es schon gegeben, die stets das Böse gerechtfertigt haben, um etwas angeblich Gutes zu erreichen! Von einer solchen hat sich der junge Terrorist infizieren lassen. Seine Tat hat mit echter Religion nichts zu tun. Und Maria? Sie ist das genaue Gegenbild zu diesen tragischen Irrwegen. In ihr hatte der Zwiespalt, der in allen Menschenherzen da ist, keinen Platz. Sie schwankte nicht zwischen Gut und Böse. Ihr Ja zu Gott machte sie offen für Ihn und damit für alle Menschen. Der Engel begrüßte sie: 'Du bist voll der Gnade.' Deshalb ist sie voll unvergleichlicher Güte. Nur so kann ich mir erklären, warum überall auf Erden Menschen bei ihr Schutz und Geborgenheit suchen und finden."

Schreiben Sie keinen solchen Blödsinn, ja, lernen Sie Geschichte, Herr Kardinal! Blicken Sie einmal tief in die Geschichte der katholischen Kirche, listen Sie deren entsetzliche Verbrechen auf, Religionen waren immer was Gemeingefährliches! In Österreich hat die katholische Kirche letztmals solches in der klerikalfaschistischen Zeit von 1934 bis 1938 eingehängt, Millionen Österreicher hielten in dieser elenden Zeit dann den Hitler für den Erlöser! Und dass es heute noch Leute gibt, die bei Maria Hilfe suchen, das weist nur daraufhin, dass es eben noch immer ungelöste Probleme gibt! Im Zeitalter des Sozialstaates sind die meisten dieser Probleme zwar gelöst worden, aber es lassen sich natürlich nicht alle Probleme für jeden Menschen vollständig lösen, darum hat z.B. auch die Esoterik heute noch gute geschäftliche Möglichkeiten - und Religion ist eben auch nur organisierter Aberglaube!


574. Wort zum Sonntag, den 6.12.2020

JESAJA 40,1-5.9-11: Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihr zu, dass sie vollendet hat ihren Frondienst, dass gesühnt ist ihre Schuld, dass sie empfangen hat aus der Hand des Herrn Doppeltes für all ihre Sünden! Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des Herrn, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben. Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn, alles Fleisch wird sie sehen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen. Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Siehe, da ist euer Gott. Siehe, Gott, der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Siehe, sein Lohn ist mit ihm und sein Ertrag geht vor ihm her. Wie ein Hirt weidet er seine Herde, auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, die Mutterschafe führt er behutsam.

Das Buch Jesaja ist Teil der Bücher der Propheten und damit Bestandteil des Teils der Bibel, der "Altes Testament" genannt wird und zur seinerzeitigen jüdischen Religion gehörte, solche Texte werden in katholischen Predigten extrem selten verwendet, weil darin kommt ja der Christengott Jesus gar nicht vor. Laut Messbuch wäre als Evangelium heute Markus 1, 1-8 fällig, warum der Schönborn den Bibeltext der sogenannten "Ersten Lesung" verwendet, erklärt er nicht, er meint bloß, das sei "die Lesung aus dem Propheten Jesaja, die am heutigen 2. Adventsonntag vorgetragen wird".

Warum er nicht das laut Messbuch für heute vorgesehen Evangelium nimmt, erklärt er somit nicht, hier der Text Mk 1, 1-8, er handelt vom Johannes dem Täufer, einer Art Jesus-Zeitgenossen: "Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes: Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften, und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen."

Der heutige Predigttext ist jedenfalls unfreiwillig lustig, zuerst verlautet der Herr Gott, Täler hätten sich zu heben, Berge zu senken, alles hätte eben zu sein und dann befiehlt er, "steig auf einen hohen Berg". Aber das nur nebenbei, was verkündet der österreichische Oberbischof dazu? Er spricht über den Komponisten Händel und dessen "wohl berühmteste Komposition", seinen "Messias", der verkündet "Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.". Dann fragte der Schönborn, wer getröstet werden soll und antwortet: "das Volk von Jerusalem. Denn es ist nicht mehr in Jerusalem. Es lebt in der Verbannung, weggeschleppt nach Babylon". Und was bedeutet das heute? Der Bischof verweist auf "die vielen Heimatvertriebenen in unseren Tagen" (worin er wohl auch die Migrantenströme nach Europa inkludiert). Und da kann sich der Schönborn dann daran erinnern, dass seine Familie 1945 auch zu den heimatvertriebenen Sudentendeutschen gehört hatte.

Er schließt seine Predigt so: "Eines habe ich bei nicht wenigen Heimatvertriebenen erlebt: Sie haben entdeckt, dass sie im Glauben eine Heimat haben, die ihnen keine irdische Vertreibung nehmen kann. Das Aufbauen eines neuen Lebens nach dem Verlust von allem Bisherigen war nicht leicht. Aber der Trost, den der Glaube ihnen gegeben hat, war stärker. Sie haben erfahren, was vor 2.500 Jahren der Prophet von Gott gesagt hat: 'Wie ein Hirt weidet er seine Herde.' In diesem Corona-geprägten Advent ist das ein Trost, der durch die nun schon allzu lange Krise trägt."

Von den seinerzeitig vertrieben Volksdeutschen waren rund 72 % katholisch, aber 25 % evangelisch, weil seinerzeit im Zeitalter der Rekatholisierung Evangelische in katholischer Nächsten- und Feindesliebe oft ausgesiedelt worden waren. Auffällig waren seinerzeit in den Nachkriegsjahren volksdeutsche Frauen in ihren Trachten mit schwarzem Kopftuch (Bild ist Teil einer alten Ansichtskarte) und insgesamt auffällig waren auch die zum Teil kaum verständlichen volksdeutschen Dialekte. Beides verschwand innerhalb einer Generation. Lustig ist jedenfalls der Trost, den der Schönborn zur Corona-Pandemie anführt, Gott weidet seine Herde: Und warum kümmert er sich nicht um den Corona-Virus? Wieder die einfache Antwort aus atheistischem Munde: Den Corona-Virus gibt's wirklich, Götter sind bloße Phantasiegebilde...


573. Wort zum Sonntag, den 29.11.2020

Mk 13,33-37: Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

Ein Türhüter hat also Schlafverbot! Das ist aber eine schwierige Sache! Da sollte der Hausherr zum Türhüten besser einen Schichtdienst einrichten, weil jede Woche 168 Stunden wach sein, das schafft keiner! Da der obige Text aber wohl ein Gleichnis sein soll, der Hausherr also Gott und der Türhüter die Gläubigen symbolisieren soll und der Letztere immer bereit sein muss, von Gott am sog. Jüngsten Tag heimgeholt zu werden!

In Mk 13,4 steht: "Sag uns, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass das Ende von all dem bevorsteht?" Und der Jesus erklärt ihnen dann das Weltenende. Lustig ist dabei der Markus-Vers 13,30: "Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft", der Jesus sagte den Jüngsten Tag also für die damalige Generation an! Da hat sich der allwissende Gottessohn zeitmäßig aber doch ziemlich stark geirrt! Das wird natürlich der Schönborn ignorieren, es steht ja auch heute nicht im Predigttext, sondern nur in dessem Umfeld!

Der Schönborn predigt sowieso nicht darüber, sondern über den Beginn der Adventzeit! Das heißt, es kommt nicht das Weltenende, sondern der Jesus wird geboren! Also ein ziemlicher biblischer Durcheinander! Schönborn nimmt aber nicht den Jesus als Predigtinhalt, sondern den Corona-Virus: "Das Evangelium vom heutigen ersten Adventsonntag passt haargenau zur Situation, die wir derzeit erleben und erleiden. Der Türhüter im kleinen Gleichnis Jesu muss wachsam sein und warten. Unser ganzes Land, ja die ganze Welt muss wachsam sein und wartet: Wann wird es ein Heilmittel gegen Corona geben?"

Kommt heuer am 25.12. nicht das Weihnachtsfest mit der Jesusgeburt, sondern die Corona-Impfung? Der Herr Kardinal predigt dann diverses kreuz und quer und schließt so: "Er, der selber Gott ist, hat wie wir als Mensch gelebt, in allem uns gleich, außer der Sünde. Er hat uns nicht ein Paradies auf Erden versprochen, aber er hat eine Zusicherung gegeben: 'Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.' Wir wissen nicht, wie lange die Corona-Krise dauert. Wir haben keine Garantie, dass alles wieder so wird, wie es davor war. Aber die Zusage Jesu steht unerschütterlich fest. Auf sie ist Verlass. Sie gibt Kraft, den Alltag zu bestehen, heute und jetzt die eigene Aufgabe zu tun, selbst wenn wir noch länger auf das Ende der Corona-Pandemie warten müssten."

Aha, der Jesus, die zweite Falte des allmächtigen dreifaltigen Gottes ist alle Tage mit uns bis zum Weltenende? Warum kümmert er sich dann nicht um den Corona-Virus? Was soll sein Mitunssein dann für einen Sinn haben?

Das christkatholische Problem ist einfach wieder einmal die schlichte Realität: Den Corona-Virus gibt's wirklich, der Jesus ist nur eine religiöse Phantasiefigur! Amen!


572. Wort zum Sonntag, den 22.11.2020

Mt 25,31-46: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.

Ja, heute haben wir wieder einmal eine jesuische Verdammungspredigt, die "Linken" waren schon in der Bibel sehr verdächtig und wurden in christlicher Nächstenliebe auf ewig ins Höllenfeuer geworfen! Unterhaltsam dazu ist, dass die in den heutigen Sozialstaaten eingerichteten Sozialrechte von den Linken erkämpft worden sind, die Hungrigen, Durstigen, Fremden, Nackten und Kranken gesetzliche Rechte haben und nicht auf irgendwelche Almosen angewiesen sind. Da wird der Herr Bischof Schönhorn in seiner Sonntagspredigt wieder heillos überfordert sein, weil auf diese Aspekte der heutigen Zeit geht er ja niemals ein, er klammert sich an das Elend des christlichen Almosenwesens und nicht an den sozialen Rechtsstaat!

Schauen wir uns das an! Er kniet sich natürlich auf die Sätze, es wäre das Entscheidende, was für die geringsten Brüder getan oder nicht getan wurde! Unter völliger Ignorierung der heute in vielen Staaten festgeschrieben Sozialrechte schließt er seine Predigt mit folgendem Quatsch: "Vor Gott zählt nur, dass wir es tun. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass in unserer Welt täglich unzählig viel Gutes geschieht, meist unbemerkt, oft unbedankt, still und selbstverständlich. Gäbe es das alles nicht, unsere Welt wäre eine Hölle. Wo immer Gutes getan wird, da ist ein kleines Stück Himmel jetzt schon spürbar."

Als es noch keine Sozialrechte gab und die Hilfe für Notleidende abhängig von Almosengebern war, also in den wahrhaft christlichen Zeiten, war die Welt für viele Menschen eine Hölle!

Heute sind wir alle sozialversichert und damit weitestgehend dagegen abgesichert.
Das hat seinerzeit die Arbeiterbewegung erkämpft und diesen ganzen Almosenquatsch weitestgehend zu einer Nebensache gemacht. Stellt Euch einmal vor, es gäbe die Sozialversicherungen nicht und alle Kranken und Alten, alle Arbeitslosen und Behinderten usw. wären von Almosen abhängig, da sähe die Welt so aus, wie hier auf einer zeitgenössischen Zeichnung über Bettlerarten zu sehen ist:


Was für ein Glück für die Menschheit, dass es in vielen Staaten die gesetzlich geregelten Sozialeinrichtungen gibt, die Rechte bieten und keine Almosen! Sowas einzuführen, dafür war natürlich der allwissende Gottessohn Jesus zu unwissend, darum predigte er den obigen Quatsch und heutige Kardinäle, denen die heutigen Sozialrechte wohl nicht verborgen geblieben sein können, weigern sich diese auch nur zu erwähnen, weil das wäre ja unchristlich oder so...


571. Wort zum Sonntag, den 15.11.2020

Mt 25,14-15.19-21: Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging. Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Nach langer Zeit kehrte der Herr jener Diener zurück und hielt Abrechnung mit ihnen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!

Im katholischen Messbuch stehen vom heutigen Evangelium zwei Varianten, die erste umfasst Mt 25, 14-30, die zweite ist zensuriert wie die obige, also Mt 25, 14-15.19-21. darum hier die vollständige Version:
Mt 25,14-30: Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. (zensiert sind nun die Verse 16 bis 18) Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. (es folgen die Verse 19 bis 21) Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! (der zensierte Rest, Vers 22 bis 30) Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; Mt weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.

"Talent" war die Gewichtseinheit für Silber und bedeutete etwa 150 jetzige Kilos, ein Talent Silber wäre beim heutigen Silberpreis etwa 100.000 Euro!

Man braucht jetzt nur den kurzen von Schönborn verwendeten Text mit dem langen vollständigen Text oben vergleichen und sieht daran sofort, dass dem Herrn Erzbischof von Wien offenbar das vollständige heutige Evangelium zu peinlich ist!
Der Schlusssatz: "Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen." Denn auf diesem Satz kann sich der heutige Neoliberalbums aus vollem Herzen berufen, das passiert ja Tag für Tag, die Reichen werden reicher, in Österreich gab es aber schon über 20 Jahre für die arbeitenden Klassen keine Erhöhung der Reallöhne!

Aber darüber schreibt der Schönborn keine Zeile, er verwandelt die biblischen Talente in die heutig Wortbedeutung "Begabungen" um und schließt so: "Der reiche Mann, der hier für Gott steht, hat seinen Dienern sein ganzes Vermögen anvertraut. Jesus spricht also zuerst von dem unglaublichen Vertrauen, das Gott in uns Menschen setzt. Er legt alles in unsere Hände. Er traut uns zu, dass wir mit seinen Gaben gut umgehen. Ist das nicht viel zu riskant? Offensichtlich geht Gott dieses Risiko ein. Und Jesus will uns wohl sagen, welche Freude es für Gott ist, wenn wir 'im Kleinen ein treuer Verwalter' sind. Das heißt aber: Meine Talente sind seine Gaben, mir anvertraut, weil er mir zutraut, dass ich Gutes damit mache, zum Beispiel auch für die Armen."

Dass heute der Sozialstaat sich gesetzlich festgeschrieben um soziale Probleme kümmert, das weigert sich der Herr Kardinal weiterhin wahrzunehmen, er tut immer noch so, als hätte heute irgendwelches Almosenverteilen noch eine wesentliche gesellschaftliche Bedeutung, dabei sind das maximal leise Nebengeräusche...



Wegen der Länge der Dateien werden diese regelmäßig geteilt

Die Sonntagsworte
von Juli 2010 bis Juni 2011 sind auf
sonntag1_30.html,
von Juli 2011 bis Februar 2012 auf
sonntag31_60.html,
von Februar bis September 2012 auf
sonntag61_90.html,
von September 2012 bis März 2013 auf
sonntag91_120.html,
von März bis Oktober 2013 auf
sonntag121_150.html,
von Oktober 2013 bis Mai 2014 auf
sonntag151_180.html,
von Mai bis November 2014 auf
sonntag181_210.html,
von Ende November 2014 bis Mai 2015 auf
sonntag211_240.html,
von Mai bis Dezember 2015 auf
sonntag241_270.html,
von Dezember 2015 bis Ende Mai 2016 auf
sonntag271_300.html,
von Ende Mai bis Anfang Dezember 2016 auf
sonntag301_330.html
von Anfang Dezember 2016 bis Ende Mai 2017 auf
sonntag331_360.html
von Ende Mai 2017 bis Ende November 2017 auf
sonntag361_390.html
von Anfang Dezember 2017 bis Ende Mai 2018 auf
sonntag391_420.html.
von Anfang Juni 2018 bis Anfang Dezember 2018 auf
sonntag421_450.html
von Dezember 2018 bis zweite Maihälfte 2019 auf
sonntag451_480.html.
von der 2. Maihälfte bis Mitte November 2019 auf
sonntag481_510.html.
von Mitte November 2019 bis Anfang Mai 2020 auf
sonntag511_540.html
von Anfang Mai 2020 bis Anfang November 2020
sonntag541_570.html.

Hier wurde mit dieser zweifachen Teilung in PDF und HTML aufgehört, die Sonntagsworte 571- 600 sind auch in der PDF Sonntagsworte Nr. 551 bis 600 - sie werden hier in der Sonntagsdatei entfernt werden, wenn die Nummer 630 erreicht wird...

Nach oben