Die schwedische Außenministerin Margot Wallström war wegen ihrer
Kritik an Saudi Arabien auffällig geworden, sie erhielt deswegen bei einem
Zusammentreffen mit der Arabischen Liga Redeverbot und als Schweden auch noch
ein Rüstungsabkommen mit dem klerikalfaschistischen Staat kündigte,
beriefen die Saudis ihren Botschafter ab.
Am
20.3.2015 war nun auf der Homepage des Schwedischen Rundfunks u.a. zu lesen:
"Während die Regierung an einer schnellen Normalisierung der Beziehung
arbeitet, mehrt sich bei schwedischen Unternehmen der Unmut. Der von Saudi-Arabien
verhängte Visum-Stopp für schwedische Geschäftsleute könnte
für viele Unternehmen starke Einbußen bedeuten. (..)"
Ein
betroffener Geschäftsmann meinte nun, die in der Öffentlichkeit vorgebrachte
Kritik von Außenministerin Wallström sei der falsche Weg. "In
den Gesprächen mit meinen Geschäftspartnern ist deutlich geworden,
dass sie sich zum einen Sorgen machen und zum anderen sehr verwundert darüber
sind, dass sich Schweden in die inneren Angelegenheiten Saudi-Arabiens einmischt.
Weder die Art und Weise noch der Ton sind normalerweise dort üblich. Man
kann das schwedische Verhalten nicht nachvollziehen." Er hält eine
Entschuldigung für angebracht.
Was durchaus Erfolg hat, denn
weiter heißt es im Schwedenradio-Bericht: "Außenministerin
Wallström hatte unter anderem das auf dem Scharia-Recht basierende Auspeitschen
als 'nahezu mittelalterlich' bezeichnet. Dies sei jedoch keineswegs eine Kritik
am Islam gewesen, erklärte Wallström bei der Debatte im Reichstag
am Freitag. 'Nichts, was ich im Reichstag oder anderswo gesagt habe, kann oder
darf als Kritik am Islam interpretiert werden. Diese Behauptung ist falsch.
Die Regierung hat den allergrößten Respekt vor dem Islam als Religion
und für seinen Beitrag zu unserer gemeinsamen Zivilisation'."
Dass
Auspeitschungen mittelalterlich sind und nicht bloß "nahezu mittelalterlich",
ist doch wohl jedem vernünftigen Europäer klar und selbstverständlich
ist es auch klar, dass eine Religion, die mittelalterliche Strafmethoden ausübt,
keinen Respekt verdient, darüber sollte man im Europa des 21. Jahrhundert
gar nimmer diskutieren müssen!
Die Kritik an mittelalterlichen Foltermethoden
in einem der ekelhaftesten Unterdrückungsregime auf unserer Erde als "Einmischung
in innere Angelegenheiten" sehen zu wollen, ist eine bodenlose Frechheit!
Aber die Moral der neoliberalen Welt ist eben
alleine der Profit. Und für den Profit verrät man alles.
Dazu
passend: Mohammed Badahdah, stellvertretender Generalsekretär des Weltkongresses
der Muslimischen Jugend, betonte am 19.3. im Gespräch mit "Arab News",
dass in Saudi-Arabien die Gesetze und Vorschriften sowie das Rechtssystem auf
dem Koran und der Sunnah oder Scharia basieren. "Scharia-Gesetze werden
nicht vom Parlament oder von Volksvertretern gemacht. Sie sind vom Allmächtigen
gegebene göttliche Gesetze für das Wohlergehen und die Sicherheit
der gesamten Menschheit".